Eishockey (rn)
Landesliga Aufstiegsrunde Gr. B ERC Lechbruck – ESC Haßfurt 2:8 (0:2, 2:3, 0:3)
„Super, einfach super“, strahlte Kerstin Gollbach über das ganze Gesicht. Der zweiten Vorsitzenden des ESC Haßfurt war trotz der klirrenden Kälte angesichts des ersten Aufstiegsrunden-Auftritts der Haßfurter „Hawks“ ebenso warm ums Herz geworden wie Trainer Stan Mikulenka und den 20 Schlachtenbummlern, welche die fast 370 Kilometer lange Fahrt auf sich genommen hatten.
Es hatte sich für alle gelohnt: Souverän mit 8:2 – drei Tore gelangen in Unterzahl – gewannen Kapitän Rafael Popek und Co. im gefrierschrankähnlichen Open-Air-Stadion des ERC Lechbruck. „Man muss dieses Ergebnis auch in dieser Höhe akzeptieren, da zu viele Nachlässigkeiten in der eigenen Defensive praktiziert wurden und das Schussglück dem ERC heute nicht hold war. Dagegen spielte Haßfurt kompromissloses Forechecking-Hockey. Gegen Haßfurt werden es auch die sogenannten Favoriten noch sehr schwer haben“, lautete das Fazit, welches allerdings nicht von Mikulenka kam, sondern von Seiten der Gastgeber auf deren „Live-Ticker“ im Internet.
Dass sie gewillt waren, mit zwei Punkten im Gepäck wieder nach Hause zu fahren, machten die „Falken“ von Anfang an deutlich. Der an diesem Abend immens starke Daniel Rappl sorgte mit seinem ersten von drei Treffern nach sechs Minuten für ein erstes Ausrufezeichen, während Andreas Herrmann nach einem Alleingang auf 0:2 erhöhte (12.). Brenzlig wurde es eigentlich nur, als die „Flößer“ in den ersten drei Minuten des zweiten Abschnitts binnen 69 Sekunden den Ausgleich markieren durften, nachdem die Haßfurter mit ihren Köpfen noch in der warmen Kabine waren. Die Treffer von Pietro Vacca (22.) und André Reiß (23.), für Mikulenka „mehr oder weniger zufällig“, ließen die lediglich 100 ERC-Fans im Lechparkstadion freilich nur kurzfristig auf eine Wende hoffen. Erneut Daniel Rappl (36.), Eugen Nold (28.) sowie Martin Pouska (32.) drehten die Partie schnell wieder in die andere Richtung.
Im Schlussabschnitt hatte die Mannschaft von Lechbrucks Trainer Richard Kolb gar nichts mehr Effektives entgegenzusetzen. Während der von Anpfiff an hervorragend aufgelegte ESC-Schlussmann Martin Hildenbrand sein Gehäuse dank einiger toller Reflexe und Paraden bis zum Schlusspfiff sauber hielt, musste sein Gegenüber Markus Echtler die Hartgummischeibe noch drei weitere Male aus seinem Netz holen. Der wiedergenesene Fritz Geuder (41.), Rafael Popek (54.) und zum dritten Mal Daniel Rappl (56.) brachten den deutlichen Kantersieg unter Dach und Fach.
Über weite Strecken der Partie war für Mikulenka deutlich, „wer der Herr auf dem Eis ist“, wenngleich sich Lechbruck „mit Sicherheit nicht“ als schlechtes Team präsentierte.
ESC Haßfurt: Martin Hildenbrand, Reitz – M. Schorr, Marco Hildenbrand, Kulczynski, Berndaner, Ankenbrand – Popek, Rappl, Herrmann, Waldvogel, Nold, Geuder, Priem, Bates, Pouska, Kaufmann, Rambacher. Schiedsrichter: Bayer (EV Landsberg 2000) / Linder (EV Pfronten). Zuschauer: 120 (20 aus Haßfurt). Tore für Haßfurt: Rappl (3), Herrmann, Nold, Pouska, Geuder, Popek. Strafzeiten: 18+10 Disziplinarstrafe gegen Florian Graml / 20.
ESC verliert Heimspiel
0:3 hinten, auf 3:3 ausgeglichen und am Ende 3:4 verloren – der erste Heimauftritt gegen SVG Burgkirchen am Sonntagabend verlief bitter für den ESC Haßfurt. Pouska, Kulczynski und Nold trafen für die Gastgeber.