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SCHWEINFURT: FC 05: Mittelfristig in die Dritte Liga

SCHWEINFURT

FC 05: Mittelfristig in die Dritte Liga

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    Das Konzept wurde bei einer Pressekonferenz im Schweinfurter Willy-Sachs-Stadion vorgestellt, zu der Bürgermeister Otto Wirth als Beiratsmitglied des Vereines eingeladen hatte.

    Das Unternehmen „Flyeralarm“ hat einen rasanten Aufstieg hinter sich. Es beliefert international mehr als 100 000 Geschäftskunden mit hochwertigen Druckprodukten. Schnelligkeit ist dabei Trumpf. Der Umsatz liegt im dreistelligen Millionen-Bereich. Das erst vor gut sechs Jahren gegründete Unternehmen beschäftigt an vier Standorten insgesamt 600 Mitarbeiter und will zunächst mit einem Service-Center auch nach Schweinfurt expandieren.

    Dynamik und Herzblut

    Über Verantwortliche der Stadt entstand der Kontakt der „Flyeralarm“-Geschäftsführer Thorsten Fischer, der auch der Inhaber ist, und Tanja Hammerl zu Beiräten des FC 05. Mit Otto Wirth, Stefan Funk, Thomas End und Peter Hofmann wurde in den letzten Wochen ein Konzept entwickelt, wie der Traditionsverein in eine bessere Zukunft zu führen sei. „Die Dynamik in der Stadt Schweinfurt hat uns begeistert. Und auch, wie viele Menschen mit so viel Herzblut an diesem Verein hängen“, sagte Hammerl. „Wir sind uns sicher, den Verein erfolgreich als Unternehmen führen und sportlich nach vorne bringen zu können. Dorthin, wo er schon einmal war.“ Es gehe nicht um eine Werbeplattform für ihre Firma, sagten Hammerl und Fischer auf Nachfragen. Beide wollen sich als Privatpersonen engagieren, die Aufgabe reize sie. „Flyeralarm“ werde nicht als Hauptsponsor auf dem Trikot erscheinen. Dort wird die Würzburger Firma „Möbel Wolf“ bleiben. Aber Sponsoring durch ihr Unternehmen bei verschiedenen Gelegenheiten werde es durchaus geben.

    Zentrale Voraussetzung ist die Ausgliederung der Bayernliga-Mannschaft, der U 23 und eventuell auch der U 19 in eine Fußball-GmbH. An der würden die beiden Investoren die Mehrheit der Anteile besitzen, der Verein hätte nach der Vorgabe des Fußball-Verbandes ab Regionalliga aber stets die Stimmen-Mehrheit. Der Beschluss zur Ausgliederung könnte schon mit einfacher Mehrheit von der Mitglieder-Versammlung gefasst werden, die noch vor Weihnachten stattfinden soll. Die Kapitalgesellschaft könnte dann zum 1. Januar ihre Arbeit aufnehmen. Ihre Zahlen würden, so Fischer, regelmäßig veröffentlicht werden.

    Gleichzeitig stellte Anwalt Hofmann auch Gedanken zu einer neuen, moderneren Vereinssatzung vor. Zentrales Gremium wäre künftig ein von den Mitgliedern zu wählender Verwaltungsrat, der das Präsidium bestimmt. Dessen Kompetenzen wären beschränkt. Als Vermittlungsinstanz ist ein Ehrenrat geplant.

    Nicht an den Planungen der Beiräte beteiligt waren Werner Jonas und Rudolf Löhnert, die beiden Vorsitzenden des FC 05. Sie wurden erst einen Tag vor den Medien über das Konzept informiert. „Vielleicht zu spät“, wie Wirth einräumte. Jonas, der ebenso wie Löhnert zur Pressekonferenz gekommen war, zeigte sich aber einverstanden mit den Plänen: „Das ist eine Riesenchance für den FC 05.“

    Fischer und die gelernte Steuerberaterin Hammerl sind sich im Klaren, dass der Verein erst einmal erheblichen Kapitalbedarf hätte, für den sie auch sorgen wollen. Auf Dauer ist Fischer überzeugt, mit der Fußball-GmbH „eine schwarze Null oder mehr“ schreiben zu können. Zum sportlichen Konzept müssten noch viele Gespräche geführt werden. Eines gab es auch mit dem beurlaubten Trainer Werner Dreßel. Ob eine Rückkehr des 50-Jährigen auf die Bank ein Thema sein könnte oder eventuell ein neuer Cheftrainer kommt, ließ Hammerl offen. Vorsitzender Jonas hatte zuletzt wieder eine verfehlte Personalplanung von Dreßel für das Abrutschen auf den letzten Tabellenplatz in der Bayernliga verantwortlich gemacht.

    Klassenerhalt mit neuen Spielern

    Erstes Ziel der Investoren ist der Klassenerhalt. Dazu sollen im Januar einige starke Neuzugänge verpflichtet werden. Bei einem Bayernliga-Erhalt gäbe es danach „größere Visionen“ (Hammerl). Die Dritte Liga sei „ein realistisches Ziel“ (Fischer).

    Geführt würde der FC 05 künftig von hauptamtlichen Kräften werden. Im Gespräch sind ein Geschäftsführer, ein Marketing-Chef und auch ein Veranstaltungsleiter. Die Heimspiele im Willy-Sachs-Stadion, dessen Möglichkeiten ihn begeistern, würde Fischer künftig gerne zu echten Events gestalten.

    Warum sich die beiden nicht bei einem der beiden Würzburger Bayernligisten engagiert haben, habe nichts mit mangelndem Interesse in der Domstadt zu tun. Die Idee sei in Schweinfurt spontan entstanden: „Wir und die Schweinfurter haben die Chance ergriffen.“

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