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Fußball: FC Altstadt: Aufbauen oder abmelden

Fußball

FC Altstadt: Aufbauen oder abmelden

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    Ohne Domizil keine Zukunft für den FC Altstadt: der Trainer und zweite Vorsitzende Sinan Tezel (links) und der erste Vorsitzende Oliver Krecinszky (rechts) im neu gestalteten Vereinsheim.
    Ohne Domizil keine Zukunft für den FC Altstadt: der Trainer und zweite Vorsitzende Sinan Tezel (links) und der erste Vorsitzende Oliver Krecinszky (rechts) im neu gestalteten Vereinsheim. Foto: Foto: Volker Hensel

    Es sind Schicksalstage momentan für den FC Altstadt Schweinfurt. Auflösung oder Aufbau? Abstieg oder Klassenerhalt? Die beiden Vorsitzenden Oliver Krecinszky und Sinan Tezel – letzterer ist auch Trainer – haben alle Hände voll zu tun. Die einfachere Aufgabe scheint noch der Klassenerhalt in der A-Klasse Scheinfurt 2 zu sein. Denn den hat das Schlusslicht noch selbst in der Hand. Fünf Punkte beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer. „Vom Spielerpotenzial her sind wir eine der besten Mannschaften der Liga und könnten gegen jeden Mithalten“, glaubt Tezel. Selbst gegen Spitzenreiter SV Schnackenwerth, der am Sonntag in den Wehranlagen zu Gast ist.

    Dass es so düster in der Tabelle aussieht und erst vier Pünktlein auf der Habenseite stehen, liege an einer unglaublichen Verletzungsmisere noch vor Beginn der Punkterunde. „Auf einen Schlag fielen neun Stammspieler lange aus. Wir hatten teilweise zu tun, noch eine Mannschaft zusammen zu bekommen.“ Und weil so viele fehlten, kamen auch nur wenige zum Training. Tezel: „So konnten wir weder Spielzüge einstudieren noch Kondition bolzen. Aber der 60. Minute waren wir oft platt, da haben wir unsere Gegentore bekommen.“

    Das soll nun anders werden. Bis auf Kapitän Roman Ost (Kreuzband) sind alle Mann wieder zurück, in der Winterpause wechselten mit Özgür und Cafer Güfen (beide aus Brebersdorf), Yasim Yuecetag (SV Bergl) und Can Ruschem (Türk Gücü Jugend) vier neue Akteure zur Altstadt. Theoretisch umfasst der Kader nun 48 Spieler und auch die Trainingsbeteiligung hat sich stark verbessert. „Die Klasse zu halten, wird einfacher, als irgendwann wieder aufzusteigen“, will Trainer Tezel unbedingt drin bleiben. „Wir können das Feld von hinten aufrollen.“

    Selbst wenn der Abstieg nicht zu verhindern ist, sei das kein Beinbruch, meint der erste Vorsitzende Krecinszky. „In der B-Klasse macht es vielleicht sogar mehr Spaß, weil der Druck nicht so da ist.“

    Viel schwerer wiegt für den 37-jährigen das Problem Vereinsheim: „Ohne können wir nicht überleben. Im Durchschnitt hat jeder Schweinfurter Verein im Jahr 6000 Euro kosten, ohne die Pacht können wir das nicht schultern“, sagt der Vorsitzende und betont stolz: „Im Moment sind wir schuldenfrei.“ Seitdem Vorpächter „Brasil“ nach der WM endgültig raus war, begannen die Altstädter in Eigenregie ihr Heim zu sanieren. Schmuck ist es geworden, einen neuen Pächter gibt es auch schon, im Sommer will eine Brauerei den Garten komplett neu gestalten. „Die alten Vereinsmitglieder haben auch schon angefangen sich regelmäßig wieder dort zu treffen.“ Das Problem an der Sache: Auch ein Schweinfurter Tanzschule hat ein Auge auf das Gebäude geworfen und die Stadt Schweinfurt als Eigentümer schweigt sich bislang aus, wer denn das Lokal zugesprochen bekommt. „Wenn die Stadt uns eine Absage erteilt, melde ich den Verein mit seinen 100 Mitgliedern ab“, sagt Krecinszky klipp und klar. „Dann können wir nicht überleben.“ Bekommt der Traditionsverein aber die Zusage (Krecinszky: „Am liebsten auf Erbbaurecht.“), wollen Krecinszky und Tezel den Klub wieder mit Leben füllen: Jugend, Senioren und zweite Mannschaft sollen wieder gemeldet werden, für junge Mütter eine Kinderbetreuung eingerichtet werden. Die angeschlossene Sporthalle würden gerne Tischtennisspieler und eine Kampfsport-schule mitnutzen. „Entweder wir bauen den Verein neu auf, oder die Lichter gehen aus – es liegt ganz alleine an der Stadt“, so der erste Vorsitzende.

    „Zumachen dürfen wir einfach nicht“, hofft Trainer Tezel. Der 35-jährige bekam nämlich eben einen Stammhalter. „Der soll mal entweder beim FC Bayern spielen oder bei der Altstadt.“

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