„Ich bedanke mich für den Besuch, auch wenn er nicht sehr zahlreich war“, so der seit 34 Jahren für den BLSV tätige wieder gewählte Vorsitzende des Kreis Schweinfurt, Kurt Vogel, in seiner Dankesrede. Lediglich 33 Vereinsvertreter (von 205 Vereinen im Landkreis, davon 80 im Stadtgebiet) fanden den Weg ins Schweinfurter Naturfreunde-Haus zu dem knapp zwei Stunden dauernden Kreistag.
Die Neuwahlen brachten keine Überraschungen: Kurt Vogel wurde mit 42 von 42 Stimmen erneut zum Vorsitzenden gewählt. Seine Stellvertreter bleiben Manfred Erhard (Dittelbrunn) und Ingo Göllner (Üchtelhausen). Göllner übernimmt auch kommissarisch das Amt des Schriftführers. Angelika-Lehmann Blum (TC Schweinfurt) ist neue Seniorenbeauftragte für Karin Wehner, die aus Alters- und familiären Gründen nicht mehr antrat. Wehner erhielt bei den Ehrungen für Funktionäre die höchste vom BLSV zu vergebende Auszeichnung, die Nadel in Gold mit silbernem Lorbeerblatt. Sie engagierte sich vielfältig für Veranstaltungen der Stadt, wie die „Seniorenwochen“ mit den Schwerpunkten Nordic Walking und Gymnastik. Außerdem erhielten Förderer und Amtsträger aus Politik und Wirtschaft Auszeichnungen. Ehrungen für Funktionäre und Vereinsvertreter sind überhaupt ein Thema für den BLSV. Hier geht es meistens um ältere Personen, die auch die Altersstruktur in den Vereinen abbilden. Günter Jackl, der ehemalige Vorsitzende des Kreises Haßberge und designierte neue Bezirksvorsitzende ab März 2013, hatte eine Begründung dafür. „Viele Vereine in den Dörfern sind Einsparten-Vereine. Es gibt nur Fußball“. Und wenn die aktive Zeit vorbei sei, treten die Leute aus. Er schilderte seine Erfahrung, dass in seinem Verein die Abteilungsneugründung einer Wandergruppe für Ex-Fußballer oder andere scheiterte.
Die Vereine haben es mit der Gewinnung von jungen Vereinsmitgliedern nicht leicht. Der Trend zu Ganztagesschulen sorgt aus BLSV-Sicht verstärkt für Austritte. Mit Aktionen wie dem „Kaleidoskop des Sports“ in der Georg-Wichtermann-Halle oder „Franken aktiv“ auf dem Marktplatz, versucht man Nachwuchs für den Sport zu begeistern, präsentiert sich als BLSV in der Öffentlichkeit. Viele der sonstigen Aktivitäten bekommt das einfache Vereinsmitglied, also derjenige, der nur Sport im Verein aber keine Funktionärstätigkeit betreibt, nicht mit. Beispielsweise das Engagement bei der Ausbildung für Übungsleiter, Sportcamps, die Zusammenarbeit mit Schulen und der Politik. Immer wenn es um den Leistungsnachweis für das Sportabzeichen und die entsprechende Urkunde bzw. Nadel geht, ist der BLSV mit im Boot. Allerdings gibt es hier eine gewisse Verschlankung. Künftig gibt es nur noch ein „Deutsches Sportabzeichen“, unterteilt in Gold, Silber, Bronze, wie es beim Bayerischen bisher auch war.
Wenn's um Geld, sprich um die Genehmigung von öffentlichen Geldern für Bau- und Sanierungsprojekte geht, ist der BLSV auch gefragt. Eines der Hauptaufgabengebiete von Kurt Vogel. Auf diesem Sektor gibt es auch Neuerungen. Die Fördermittel des Freistaates sind auf etwa 13 Millionen aufgestockt worden, es gibt einen neuen Anforderungskatalog. In 75 Prozent der Fälle liegen die Anträge der Vereine unter 150 000 Euro. Darüber soll nun schneller entschieden werden. Wichtig: Geld gibt es nur gegen Rechnung, die Ausgaben müssen nachgewiesen werden.