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Landesliga Nord FT Schweinfurt – TSV Neudrossenfeld 4:1
„Es ist optimal gelaufen.“ Moritz Diemer konnte sich über sein erstes Landesligaspiel wahrlich nicht beklagen. Auf der ungewohnten Stürmerposition eingesetzt, spielte der Neuzugang von den FC-05-Junioren rotzfrech auf, netzte gleich zweimal ein und trug so erheblich zum Traumstart der Freien Turner bei. „Auch in dieser Höhe verdient“, meinte Diemer. Nach dem 4:1 über den TSV Neudrossenfeld grüßen die Schweinfurter als Tabellenzweiter. „Wir haben drei Punkte und nicht mehr“, bremste Trainer Ernst Gehling, der vom deutlichen Erfolg „sehr überrascht“ war.
Doch vor allem in den ersten 45 Minuten zeigten stark ersatzgeschwächte Hausherren bereits eine erstaunliche spielerische Harmonie. „Das stimmt“, so Gehling, „aber ich will da nicht Hurra schreien, denn der Gegner hatte auch viel Respekt vor uns.“ Was der Schweinfurter Coach auch darauf schob, dass Neudrossenfelds Trainer Detlef Hugel wegen einer Bronchitis passen musste und von Manager Gerald Weinrich, einst zehn Jahre lang Übungsleiter beim TSV, betreut wurde. „Da fehlt dann beim ein oder anderen vielleicht doch das ein oder andere Prozent Leistung“, glaubte Gehling.
In der Tat kritisierte Weinrich, dass seine Mannschaft in der ersten Halbzeit vor allem läuferisch viel zu wenig dagegen gehalten hatte. Vielleicht waren die Gäste aber auch nur vom frühen Rückstand geschockt. Denn mit dem ersten Schuss aufs Tor erwischte Diemer die Neudrossenfelder auf dem falschen Fuß: 1:0 (9.). In der 26. Minute hätte er nach toller Kombination mit Anthony Brinkley, Benjamin Freund und Tobias Stöth schon das 2:0 erzielen müssen. Das markierte dann Brinkley nach dem, was Stadionsprecher Rudi Gehling zurecht einen „genialen Spielzug“ nannte. Ganze drei Stationen brauchte es vom eigenen 16-Meter-Raum bis zu Brinkley, der nur noch den Fuß hinhalten musste. „Offensiv waren wir sehr beweglich, sicherlich eine unserer Stärken“, freute sich Schweinfurts Trainer. Allerdings war sich Gehling auch klar darüber, dass nach der Pause der Ausgleich hätte fallen können: „Da war es ein paar Mal ganz eng.“ Denn nach einer Ansprache, die laut Weinrich „einige Dezibel lauter“ ausgefallen war, kam der TSV aufgeweckt zurück. Der eingewechselte Nico Kempf erzielte früh ganz freistehend den Anschluss (55.).
Insgesamt allerdings stand die zusammengewürfelte FTS-Abwehr erstaunlich sicher. „Alle, bei denen der Vater oder die Oma mal den Hang zum Verteidigen hatten, mussten hinten ran“, so Gehling. Lob gab es vor allem für Neuling Erdinc Akyol (Türk Gücü Schweinfurt) und für Daniel Hämmerlein, der kurz vor dem Spiel erst aus dem Urlaub zurück gekommen war. „Vom Flieger auf den Fußballplatz“, so Gehling. Und so machten schließlich zwei blitzsaubere Kontertore von Diemer (85.) und Marcel Hartmann (88.) alles klar. „Wir sind im grünen Bereich“, freute sich Gehling.
Statistik des Spiels
FT Schweinfurt: Dominik Biemer – Daniel Hämmerlein, Dominik Ebert, Tony Stenzinger (58. Mantel) – Marcel Geißler, Erdinc Akyol, Benjamin Freund, Dominik Hüllmantel, Tobias Stöth – Anthony Brinkley (80. Marcel Hartmann), Moritz Diemer (86. Rezwan Aghbar).
TSV Neudrossenfeld: Küfner – Werther, Zapf, Taubenreuther, Partyka – Sudol – Grethlein (46. Kempf), Gashi (63. Hofmann), Schmidt, Schumann – Gogolok.
Tore: 1:0 Moritz Diemer (9.), 2:0 Anthony Brinkley (32.), 2:1 Nico Kempf (55.), 3:1 Moritz Diemer (85.), 4:1 Marcel Hartmann (88.).
Schiedsrichter: Michael Geiler (Nürnberg). Zuschauer: 220.