„Die Mannschaft soll sich durchsetzen, die ein bisschen besser ist“, wünschte sich der unterfränkische BFV-Boss Jürgen Pfau vor dem Eröffnungsspiel der neuen Saison der Bezirksliga Ost zwischen dem FC Geesdorf und der SG Oberschwarzach/Wiebelsberg. Ja, ein bisschen besser war der FC. Allerdings nicht so viel, wie das klare Ergebnis von 5:2 (3:2) glauben lässt.
„Wir legen uns die Eier ja selbst rein“, ärgerte sich ein frustrierter Oberschwarzacher Spielertrainer Simon Müller nach Schlusspfiff. Tatsächlich hatte seine Mannschaft in der Anfangsphase freundlich Gastgeschenke verteilt, lag nach Treffern von Mohamed Remaithi (8.), Stefan Weiglein (10.) und Lukas Rößner (13.) nach nicht einmal 15 Minuten mit 0:3 im Rückstand. „Das waren viel zu leichte Gegentore, wir haben sie jeweils ja selbst durch unnötige Ballverluste eingeleitet. Das habe ich von meiner Mannschaft so eigentlich nicht gekannt“, so Müller.
Nervosität wollte er als Erklärung derweil nicht gelten lassen. „Nach dem tollen Start haben wir ein bisschen den Faden verloren“, erklärte der Geesdorfer Trainer Hassan Remaithi die folgende Wendung in der spannenden Partie. Durch zwei Standardsituationen waren die Oberschwarzacher auf einmal zurück in der Partie. Zunächst traf Lukas Mend aus dem Gewühl heraus (37.), dann war Müller selbst auf Freistoß-Flanke seines Mit-Spielertrainers Alexander Greß zur Stelle (41.). „Nicht jede Mannschaft kommt nach einem 0:3 noch einmal zurück“, zog der Schütze des Anschlusstores das Positive aus der Partie. „Danach hatten wir sie ja eigentlich, ich muss direkt nach der Halbzeit das 3:3 machen.“ Müller ließ sich allerdings etwas zu weit abdrängen und scheiterte am Geesdorfer Schlussmann Sebastian Röcklein.
Den Druck konnte die SG, bei der der ehemalige 05er Timo Pitter („er steht uns noch im Pokalspiel am Mittwoch und beim nächsten Ligaspiel zur Verfügung“) immer wieder seine Extraklasse aufblitzen ließ, nicht aufrecht erhalten. „Wir haben uns wieder gefangen und defensiv gut gearbeitet“, lobte Remaithi die Reaktion seiner Mannschaft. Mit der Einwechslung von Uli Konrad nach gut einer Stunde gelang dem Geesdorfer Trainer dazu ein Glücksgriff. Wenige Minute später traf der nach einem abermaligen schnellen Umschalten des FC zum vorentscheidenden 4:2 (64.). Für Oberschwarzach wurde es freilich noch schwerer, als sich ausgerechnet Routinier Otmar Deschner wegen Reklamierens die Ampelkarte einhandelte (70.), ehe Manuel Zweiböhmer das – irgendwie sinnbildliche – 5:2 gelang (83.). Oberschwarzachs Felix Schilling verlor als letzter Mann den Ball und Zweiböhmer schob souverän ein. „Für uns ist das heute sehr bitter“, so Müller, dessen Mannschaft nach insgesamt nur drei Niederlagen in den letzten drei Spielzeiten erst einmal wieder das Verlieren lernen muss, „aber Geesdorf hat verdientermaßen gewonnen.“
Die Statistik zum Spiel
Fußball-Bezirksliga Ost FC Geesdorf – SG Oberschwarzach/Wiebelsberg 5:2 (3:2)
Geesdorf: Deppisch – O. Hahn, Beuerlein (88. Mönius), Kober, F. Hahn – Huller, Zweiböhmer, S. Weiglein, Rößner (58. Konrad) – Remaithi (79. Weissenseel), St. Weiglein.
Oberschwarzach/Wiebelsberg: Röcklein – Schilling, M. Müller, Deschner, Bauer (73. Dülk) – L. Mend (64. Geßner), Greß, Rjinbeek (77. Kucza), Pitter – S. Müller, Reinstein.
Tore: 1:0 Mohamed Remaithi (8.), 2:0 Stefan Weiglein (10.), 3:0 Lukas Rößner (13.), 3:1 Lukas Mend (37.), 3:2 Simon Müller (41.), 4:2 Uli Konrad (64.), 5:2 Manuel Zweiböhmer (83.).
Gelb-Rot: Deschner (70., Oberschwarzach, Reklamieren).
Schiedsrichter: Burkard (Schleerieth).
Zuschauer: 560.
ONLINE-TIPP
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