Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

Fußball, Bayernliga Nord:: Mit erhobenem Haupt abgestiegen

Fußball, Bayernliga Nord:

Mit erhobenem Haupt abgestiegen

    • |
    • |
    Fassungslos: Sands Daniel Rinbergas verarbeitet den Abstieg seines Teams aus der Bayernliga, der nach dem turbulenten 3:4 gegen Großbardorf am letzten Spieltag feststand. Mittelfeldspielern Rinbergas musste für Stammkeeper Markus Geier ins Tor, der kurz vor dem Ende Rot sah, Sand hatte bereits drei Mal gewechselt.
    Fassungslos: Sands Daniel Rinbergas verarbeitet den Abstieg seines Teams aus der Bayernliga, der nach dem turbulenten 3:4 gegen Großbardorf am letzten Spieltag feststand. Mittelfeldspielern Rinbergas musste für Stammkeeper Markus Geier ins Tor, der kurz vor dem Ende Rot sah, Sand hatte bereits drei Mal gewechselt. Foto: Foto: naumann

    „Es ist zum Glück nur ein Fußballspiel. Es ist niemand tödlich verunglückt.“ Sands Trainer Erwin Albert nahm den Abstieg in die Landesliga erstaunlich gefasst, wenngleich er zugab: „Es ist ein trauriger Tag, ich bin in meinem ganzen Leben noch nie abgestiegen.“ Aber immerhin gingen die Sander mit erhobenem Haupte und unter dem Applaus der Zuschauer vom Platz. Die Leistung beim kuriosen 3:4 gegen den TSV Großbardorf hatte gestimmt. „Wenn wir das Glück, das uns die ganze Saison gefehlt hat, heute mal gehabt hätten, wären wir drin geblieben“, so Albert.

    Denn die Sander sie wollten diese letzten Minimalchance nutzen und gingen das entsprechend an: 12. Minute: Matthias Hoff legte den Ball in den Lauf von Fabian Benkert, 1:0 - die Zuversicht wuchs. Doch nur zwei Minuten später begann der Wahnsinn: Kurz hintereinander sprang der Ball so unglücklich im Strafraum an Sander Hände und Arme, dass Referee Felix Hoffmann jeweils auf den Elfmeterpunkt zeigte und Marcel Hirn cool verwandelte (14., 27.). „Die Elfmeter kann man geben“, sagte Albert - wenn auch etwas grummelig. Somit war Sand zur Halbzeit abgestiegen.

    Doch die Kunde von den anderen Plätzen ließ dem FCS noch eine Chance. Kaum fünf Minuten verbrachten die „Korbmacher“ in der Kabine, dann ging es lange vor dem Gegner auf den Platz zurück - Entschlossenheit pur. „Wir wollten wieder raus“, so Kapitän Daniel Rinbergas, „es war uns klar, dass wir jetzt alles oder nichts spielen.“ Wobei der Kapitän gleich voran schritt und mit zwei Freistoßtreffern die Partie drehte (49., 58.) - und Sand auf den Relegationsplatz brachte. Geschenkt, dass Großbardorfs Keeper Klaus Freisinger durch dicke „Klöpse“ dabei kräftig mitgeholfen hatten und mit dem Schlusspfiff untröstlich zusammenklappte, so, als ob er gerade abgestiegen sei. „Da arbeitet die ganze Mannschaft ein Jahr lang sehr hart und ich mache das durch zwei katastrophale Fehler beinahe kaputt.“ Vorwürfe von den Mannschaftskameraden gab es keine. „Ich habe ihm gesagt, wenn er in den nächsten Spielen alles hält, ist das überhaupt kein Problem“, so Udo Eckert, der TSV-Trainer Hansjürgen Ragati vertrat. In der Relegation zur Regionalliga bekommen es die Grabfelder nun mit Bayern Hof zu tun.

    Denn das Glück war mit den Gästen, bei einer Niederlage wären sie in der Bayernliga geblieben. Doch die berühmten Zentimeter gaben einmal mehr den Ausschlag, dann nämlich, als ein eigentlich als Vorlage gedachter Kopfball von Florian Gundelsheimer lang und länger wurde und von der Unterkante der Latte ins Feld zurück sprang (60.). „Wenn wir da das 4:2 machen ist der Käse gegessen“, sagte Rinbergas. So aber kam der TSV zum Ausgleich, wie die Jungfrau zum Kinde: Den Freistoß von Philipp Kleinhenz faustete Sands guter Keeper Markus Geier mit voller Wucht weg - genau auf den Körper von Björn Schönwiesner, der drei Meter vor ihm stand. Prompt kam das Leder zurück und landete in den Maschen (72.). Der vierte Großbardorfer Treffer beim Konter von Kleinhenz gegen eine entblößte Sander Abwehr war nur noch für die Statistik. Und auch, dass Keeper Geier nach einer Notbremse gegen Hirn „Rot“ sah und sein Ersatzmann, ob der ausgeschöpften Wechsel vom Feld, Daniel Rinbergas, den Strafstoß hielt, blieb nur noch eine Randnotiz: Sand muss runter. Zumindest können sich die Sander trösten, dass ob der anderen Resultate selbst ein Sieg nicht geholfen hätte.

    „Abstieg bedeutet immer einer neue Zeit“, sagte Sands sportlicher Leiter Jochen Heurung. „Ich denke, dass jetzt ein Neuaufbau passieren wird. Wir werden uns weiter verjüngen mit talentierten Spieler aus der Region.“ Firat Güngör und Dominik Barth gehen sicher weg, André Schmitt muss wegen des Studiums kürzer treten, Stefan und Markus Krines gehören nicht mehr zum Kader. Sichere Neuzugänge sind bereits Jan-Michael Derra (U 19 FC 05 Schweinfurt) und Torwart Dominik Biemer (FT Schweinfurt). „Wir wollen unter die ersten Fünf“, gibt Heurung vor.

    Die Statistik zum Spiel

    Bayernliga Nord FC Sand – TSV Großbardorf 3:4 (1:2)

    Sand: Geier – Gundeslheimer, Karmann, Nöthling, Schmitt – Göbhardt, Rinbergas, Hoff, Krines (81. Ribeiro) – Pankrartz (29. Reinhart), Benkert (82. Wasser).

    Großbardorf: Freisinger – Hirn, Zang, Lurz, Schönwiesner – Stahl (64. Kirchner), Kleinhenz, Piecha, Heim (71. Rieß) – Leicht (90. + 2 Gißibl), Mantlik.

    Schiedsrichter: Hoffmann (Pfarrweisach). Zuschauer: 600. Tore: 1:0 Benkert (12.), 1:1, 1:2 Hirn (14., 27., jeweils Handelfmeter), 2:2, 3:2 Rinbergas (49., 58.), 3:3 Schönwiesner (72.), 3:4 Kleinhenz (84.). Rot: Geier (87./Sand, Notbremse). Bes. Vorkommnis: Sands Aushilfs-Keeper Daniel Rinbergas hält FE von Marcel Hirn (89.).

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden