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LEICHTATHLETIK: Gelungenes Comeback des Hambacher Night Runs: Gibt es trotzdem keine Neuauflage?

LEICHTATHLETIK

Gelungenes Comeback des Hambacher Night Runs: Gibt es trotzdem keine Neuauflage?

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    Extremläufer Christian Körber (vorne rechts) von der TG Schweinfurt (hier auf einem Archivbild von 2020) empfand den Night Run als anstrengend. 
    Extremläufer Christian Körber (vorne rechts) von der TG Schweinfurt (hier auf einem Archivbild von 2020) empfand den Night Run als anstrengend.  Foto: Elke Huhn

    Nach vier Jahren ertönte endlich wieder der Startschuss zum Hambacher Night Run. Der besondere Lauf in der 2500-Einwohner-Ortschaft feierte trotz schmuddeligen Wetters ein gelungenes Comeback. Ob nächstes Jahr der Startschuss zur zwölften Auflage erfolgen wird, steht allerdings noch in den Sternen.

    Immer, wenn der Song "Tage wie diese" der Altpunks "Die Toten Hosen" aus den Boxen wummerte, war es das Zeichen, dass sich die Läuferinnen und Läufer des nächsten Laufs für den Start sammeln sollten. 613 Menschen nahmen am Night Run teil. Damit lag die Teilnehmendenzahl hinter den Höchstwerten der Vergangenheit – mit teils bis zu 900 Läuferinnen und Läufern.

    Auch ein 84-Jähriger rennt in Hambach mit 

    Den Anfang machten 59 Kinder mit dem Bambini-Lauf über 400 Meter. Insgesamt gingen gut 160 Kinder und Jugendliche in verschiedenen Rennen an den Start. Am stärksten vertreten war der Nachwuchs der DJK Schweinfurt mit 22 Schülerinnen und Schülern. Das Teilnehmerfeld in den fünf Läufen war bunt gemischt. Mittendrin im Geschehen war zum Beispiel die regionale Lauflegende Heinz Growe, der, ganz typisch für ihn, mit "Crocs" lief.

    Der 84-Jährige machte den 1,8 Kilometer-Lauf im "Teen Run" außerhalb der Wertung mit. Mit dabei – und das freute die Veranstalter besonders – waren auch zwei gehandicapte Jugendliche über die Drei-Kilometer-Strecke sowie ein sehbehinderter Läufer, der in Begleitung den Acht-Kilometer-Lauf absolvierte. "Das war für uns etwas Besonderes, beeinträchtigte Personen dabei zu haben. Das ist ein Highlight für uns", erklärte Mitorganisator Michael Winkler. Im Erwachsenenfeld war das Team des Ambulanzzentrums mit 19 Läuferinnen und Läufer am zahlreichsten vertreten.

    Lokalmatadoren gab es freilich auch zuhauf – wie etwa "Extremläufer" Christian Körber von der TG Schweinfurt, der in Hambach lebt. Stunden vor dem Start, am Rande des Bambini-Laufs, grinste er noch voller Vorfreude. Er ging im Hauptlauf an den Start, trotz schwerer Beine, die er vom "Zugspitz Ultratrail" noch hatte. Dort lief er vor zwei Wochen in 18,5 Stunden über 100 Kilometer mit über 5000 Höhenmetern. In Hambach waren es jetzt "nur" 15,6 Kilometer.

    Ein paar Sorgen nach der langen Pause

    "Die sind fast anstrengender", fand Körber allerdings. "Da muss man Vollgas geben." Nach einer Stunde rannte Körber über die Ziellinie. "Er ist einfach ein Tier", kommentierte Organisator Winkler das starke Ergebnis des Hambachers. Die Bestzeit im Hauptlauf, der um 22 Uhr begann, lief ein anderer TG-Läufer: Martin Ackermann in nur 53 Minuten und 52 Sekunden. Die schnellste Frau des Hauptlaufs war Natascha Hahn (SG Sparkasse Schweinfurt-Haßberge) mit einer Zeit von 1:12:08 Stunden.

    "Wir hatten geniales Läuferwetter", resümierte Winkler. Der ein oder andere Regenschauer schreckte aber vermutlich ein paar Zuschauende ab. "Im Vorfeld hatten wir ein bisschen ein mulmiges Gefühl", verriet Winkler – angesichts der langen Pause durch die Corona-Pandemie. "Es ist dann aber alles gelaufen wie am Schnürchen. Für uns war es eine der lockersten Veranstaltungen, die wir bisher gemacht haben."

    Finanziell könne das Event nur durch die treuen Sponsoren gedeckt werden und organisatorisch durch die Zusammenarbeit mit den örtlichen Institutionen, so Winkler. Die vergleichsweise geringen Startgebühren könnten die Kosten bei Weitem nicht decken. "Wir machen das alles auch nicht, um finanziellen Erfolg zu haben, sondern nur aus Spaß", betonte Winkler, der zusammen mit Klaus Simons und Michael Hub das Organisatorentrio der "Hambach Night Runners" bildet.

    Ob der beliebte Nachtlauf nächstes Jahr wieder stattfindet, lassen sie noch offen. Viele der führenden Köpfe sind mittlerweile beruflich extrem eingespannt. "Wir haben ganz viele Helfer, aber es braucht auch Häuptlinge oben drüber", erläuterte Winkler. "Wir sind am überlegen, ob wir weitermachen können, denn wir haben ja auch einen gewissen Qualitätsanspruch."

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