Fußball
Landesliga Nordwest
FT Schweinfurt – SV Memmelsdorf 0:1 (0:1)
Zehn Spiele in Folge hatten die Freien Turner zuletzt gepunktet, nun hat es die Schweinfurter wieder erwischt: Der SV Memmelsdorf entführte mit einem nicht unverdienten 1:0-Erfolg drei Punkte von der Maibacher Höhe. „Offenbar ist uns das Siegen zu sehr zur Gewohnheit geworden“, sagte FTS-Trainer Adrian Gahn. „Wir haben zwar nicht schlecht gespielt, aber uns hat ein wenig die nötige Sieges-Gier gefehlt.“
Vor allem beim Abschluss habe oft die letzte Konsequenz und Konzentration gefehlt. „Wir haben beim letzten Pass oft die falsche Entscheidung getroffen“, kritisierte Gahn. So auch Maximilian Mosandl, der die größte Torchance der ersten Halbzeit ausließ (35.). So blieb das 1:0 von Philipp Hörnes (31.) das Tor des Tages. Es war eine tolle Einzelleistung des Memmelsdorfers, der sich kurz hinter der Mittellinie den Ball schnappte, bis zum Strafraum alle Turner umkurvte, um dann aus etwa 18 Metern abzuziehen. Unten links schlug der Ball ein, Simon Mai im Turner-Tor hatte keine Chance.
Auch wenn die Schweinfurter nach dem Seitenwechsel auf den Ausgleich drängten, herausgespielte Chancen blieben Mangelware. Tyrell Walton, Felix Lehfer und Mosandl hatten nur noch Schüsse aus 16 bis 20 Metern Entfernung zu verzeichnen, die aber verpufften. Immerhin konnte die Abwehr den starken Memmelsdorfer Sturm um Goalgetter Dominik Sperlein neutralisieren.
Letztlich reichte den Oberfranken aber Hörnes Einzelleistung. „Respekt an Memmelsdorf, die das wirklich gut gespielt haben“, so Gahn abschließend, „die Niederlage ist umso ärgerlicher, weil wir im Falle eines Sieges sogar Chancen auf Platz zwei gehabt hätten.“
Schweinfurt: Mai – Aydin (89. Yigit), Mock, Reuß (76. Zeißner), P. Werner (54. Lehfer) – Öztürk, Rinbergas, Dietrich – Walton, Mosandl, Popp. Schiedsrichter: Joshua Roloff (TB Johannis 88 Nürnberg). Zuschauer: 100. Tor: 0:1 Philipp Hörnes (31.). Gelb-Rot: Hannes Zeißner (90.+6, Schweinfurt).
FC Lichtenfels – SV Euerbach/Kützberg 1:1 (1:0)
Der SV Euerbach/Kützberg kam immerhin mit einem Zähler aus Lichtenfels zurück. Nach einem harten Stück Arbeit war SV-Coach Ulli Baumann vor allem mit der zweiten Halbzeit zufrieden.
„Lichtenfels ist zwar keine Übermannschaft, aber kommen über die Geschlossenheit und Kampf in die Spiele“, hatte Baumann gewarnt. Im ersten Abschnitt waren es dann auch die Gastgeber, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückten. Vor allem das Passspiel der Gäste war zu behäbig, so dass es die Lichtenfelser es schafften, sie in Zweikämpfe zu verwickeln. „Das sind genau die Situationen, die sie haben wollen“, so Baumann weiter. Mit der einzigen zwingenden Offensivaktion kamen die Gastgeber zur zwischenzeitlichen Führung: Nach einer Flanke köpfte der Maximilian Pfadenhauer zunächst an die Latte, verwertete aber den Abpraller zum 1:0 (34.).
In der Halbzeit fand der Euerbacher Trainer scheinbar die richtigen Worte, denn nach Wiederanpfiff agierte seine Mannschaft zielstrebiger. So kamen die Gäste zu Chancen. „Wir haben auch nicht immer gleich den entscheidenden Pass gesucht, sondern den Gegner auch mal laufen lassen. Das gab uns Räume im Mittelfeld, weil die Lichtenfelser diese nicht mehr so konsequent zugelaufen haben“, lobte der SV-Coach sein Team. Allerdings gingen die Gäste fahrlässig mit ihren Chancen um und kamen erst 13 Minuten vor dem Ende zum verdienten Ausgleich – durch einen direkt verwandelten Freistoß von Edisan Berisha.
Euerbach: Schunter – Hiltl, Mekic, Popa, Helfrich – Berisha, Thomas (60. Bauer), Spahija, Alawami – Bude (56. Stahl), Aldijawi. Schiedsrichterin: Miriam Bloß (FC Neunstetten). Zuschauer: 200. Tore: 1:0 Maximilian Pfadenhauer (34.), 1:1 Edisan Berisha (77.).
TSV Lengfeld – DJK Schwebenried/Schwemmelsbach 2:2 (1:0)
Wieder nicht gewonnen – aber immerhin hat die DJK auch schon wieder drei Mal hintereinander gepunktet. Beim TSV Lengfeld erreichte sie ein verdientes Remis – das dritte 2:2 in Folge. „Eine Top-Leistung in einem intensiven Spiel“, lobte Trainer Dominik Schönhöfer seine Mannschaft, die den Aufwärtstrend der vergangenen Spiele bestätigte. Auch zwei Rückstände brachten die Schwebenrieder nicht aus der Fassung. „Wir hatten leichte Vorteile“, berichtete Schönhöfer, „haben schon in der ersten Halbzeit weitgehend Ball und Gegner laufen lassen.“
So hatten die Gäste auch die Riesenchance, früh in Führung zu gehen, doch Keeper Marvin Nicklaus konnte Jannik Göllers Alleingang mit einer Glanzparade entschärfen. Stattdessen ging der TSV durch einen Konter in Führung, Tim Hänling traf zum schmeichelhaften 1:0 (35.). Doch die DJK kam mit dem Willen zurück, zu punkten – und verstärkte den Druck. Mit Erfolg: Felix Zöller schickte Göller, der passte in den Strafraum und Marcel Kühlinger jubelte über Saisontreffer Nummer neun (53.). Doch mit der einzigen Torgelegenheit gingen die Hausherren erneut in Führung (Jeremias Hofmann, 62.).
Als Reaktion verstärkte Schwebenried die Offensivbemühungen: „Wir sind quasi ,All-In' gegangen und haben auf Dreierkette umgestellt.“ Angriff um Angriff rollte in Richtung des Lengfelder Kastens. „Ich habe überlegt, gar nicht zu wechseln, weil die Jungs das so gut gemacht haben“, so Schönhöfer. Entsprechend spät entschied sich der DJK-Coach doch für neue Impulse.
Und die waren gut gewählt, denn die Joker stachen: Tino Kummer (eingewechselt nach 81 Minuten) bediente Julian Hart, der, gerade mal 60 Sekunden auf dem Platz stehend, den überfälligen Ausgeich machte (85.). „Wir sind dann noch auf das 3:2 gegangen, aber das Spiel hätte noch ein paar Minuten länger dauern müssen“, war Schönhöfer auch mit dem 2:2 zufrieden.
Schwebenried: Hartmann – Paul, Zöller, Wehner, Stürmer (84. Hart) – Reck (78. Deibl), Baum, Behr, Lichtlein (81. Kummer), Göller, Kühlinger. Schiedsrichter: Peter Frank (SC Uttenreuth). Zuschauer: 170. Tore: 1:0 Tim Hänling (35.), 1:1 Marcel Kühlinger (53.), 2:1 Jeremias Hofmann (62.), 2:2 Julian Hart (85.). Gelb-Rot: Julian Meyer (90.+1, Lengfeld).