„Also der Tim ist schon einer, der dem Schiedsrichter auch mal seine Meinung sagt“, sagt Robert Reinhart. Und der muss es wissen. Er ist Trainer der U-15-Fußballer des TSV Grettstadt und kennt seine Pappenheimer – auch Tim Knittel, den diskussionsfreudigen Stürmer. Der aber auch ein fairer Sportsmann ist. Denn im Spiel beim SV Schwanfeld in der Schweinfurter Gruppe 2 verzichtete der Nachwuchs-Kicker auf ein Tor – und möglicherweise damit auch auf den Sieg seiner Mannschaft.
Eine Viertelstunde vor Ende der Partie in Schwanfeld hatten die Grettstadter 2:1 geführt. Tim Knittel erzielt das 3:1, die Vorentscheidung. Doch weniger von den Schwanfelder Spielern als vielmehr von den Zuschauern kam mächtig Protest auf, denn Knittel soll den Ball mit der Hand gespielt haben. Der Schiedsrichter entschied dennoch auf Tor, fragte aber sicherheitshalber vor dem Anstoß noch einmal beim Grettstadter nach. Der gestand ohne zu Zögern sein Handspiel, bemerkte, dass sein Erfolg damit regelwidrig gewesen sei. Es blieb zunächst beim 2:1, doch in der verbleibenden Spielzeit drehten die Schwanfelder den Spieß noch um und gewann schließlich mit 3:2.
„Die Mannschaft hat dem Tim aber keinen Vorwurf gemacht, im Gegenteil“, erinnert sich Reinhart, der seinen Jungs Fairness grundsätzlich nahe legt, sie auch anweist, Schiedsrichterentscheidungen zu akzeptieren. Nun akzeptierte sein Spieler Tim Knittel eine solche nicht, freilich zu seinen Ungunsten. Dafür, so Reinhart, hätte es seinerzeit tüchtig Applaus und Bravo-Rufe der Schwanfelder Fans gegeben. Immerhin war es in der Partie ja auch um ein bisschen was gegangen, Grettstadt wäre im Vergleich der beiden Tabellennachbarn bei einem Sieg auf Platz drei vorgerückt.
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