Da waren's nur noch elf. Mit einem neuerlich geschrumpften Teilnehmerfeld steigt an diesem Samstag, 4. Januar in der Sporthalle Trossenfurt die Hallenkreismeisterschaft im Fußballkreis Schweinfurt. Der Kreisvorsitzende des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV), Gottfried Bindrim, blickt wenig optimistisch auf die Entwicklung des Hallenfußballs im Spielkreis.
"Halle ist tot", sagt der Kreisvorsitzende. Das liege aber nicht am Futsal, betont Bindrim dazu gleich. Seit 2014 wird die bayerische Hallenmeisterschaft – und somit alle Qualifikationsturniere dafür – nach Futsalregeln ausgespielt. Die Hauptunterschiede zum herkömmlichen Hallenfußball liegen in der Begrenzung des Spielfelds. Im Futsal gibt es keine Banden. Außerdem wird mit einem speziellen Ball, mit einem reduzierten Sprungverhalten, gespielt.
Im Vorjahr hatten noch 19 Teams gemeldet
"Es liegt daran, dass eine Verdrossenheit da ist", findet Bindrim. "Es hat keiner mehr Bock auf die Halle." Auch die Anzahl der Vereinsturniere ist im Spielkreis anhaltend rückläufig. Nur noch die "üblichen Verdächtigen" nehmen teil. "Alle anderen lassen es mittlerweile bleiben", so Bindrim. Für die Hallenkreismeisterschaft haben sich dieses Jahr gerade mal elf Teams gemeldet.

Im Vorjahr waren es noch 19 Vereine, die zunächst in zwei Vorturnieren und dann in einem Finalturnier den Kreismeister ausspielten. Zum Vergleich: im letzten Turnier vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie, im Januar 2020, wurde der Schweinfurter Kreismeister aus 47 Teilnehmern in fünf Vorturnieren und einem Finalturnier ermittelt.
Gespielt wird diesmal nun an einem Tag, mit einem einzigen Turnier, verteilt auf zwei Vorrundengruppen. Das Teilnehmerfeld besteht aus zwei Bezirksligisten, drei Kreisligisten, zwei Kreisklassisten, zwei A-Klassisten und einem B-Klassisten. Die FT Schweinfurt tritt mit einem gemischten Team aus dem Landesliga- und Bezirksliga-Kader an.

Die Auftaktpartie um 10.30 Uhr bestreiten der B-Klassist Fortuna Schweinfurt gegen den A-Klassisten SC Ebertshausen in der Gruppe A. Die Halbfinals steigen ab 16.45 Uhr. Das Finale findet planmäßig um 17.30 Uhr statt. Die beiden Finalisten des Turniers qualifizieren sich für die unterfränkischen Bezirksmeisterschaften am Freitag, 10. Januar in der Dreifachturnhalle in Rimpar. Der letzte Bezirksmeister aus dem Kreis Schweinfurt waren die Freien Turner Schweinfurt. 2023 siegte die FTS im Finale, damals ebenfalls in Rimpar, mit 4:0 gegen den VfR Aschaffenburg-Nilkheim. Letztes Jahr unterlag die FTS als Titelverteidiger im Endspiel gegen den TSV Rottendorf nach Sechsmeterschießen.
Oberschwarzach hat immer Spaß in der Halle
Zu den diesjährigen Favoriten zählt neben der FTS auch der Titelverteidiger SV-DJK Oberschwarzach. Der Bezirksligist gehört zu den wenigen verbliebenen begeisterten Hallenteams, wie es Spielertrainer Alexander Greß beschreibt. "Uns macht es immer Spaß, daran teilzunehmen", erklärt er. Daran änderte auch die Umstellung vor zehn Jahren auf Futsal nichts. Mit Erfolg. Die Oberschwarzacher sind regelmäßig als Schweinfurter Vertreter bei den Bezirksmeisterschaften dabei, 2019 gelang gar der Sprung in das Endturnier um die bayerische Hallenmeisterschaft im schwäbischen Stadtbergen. "Uns macht es Spaß in der Halle und es ist ein gutes Training, um die Winterpause zu überbrücken", findet Greß. "Aber es ist natürlich schade, dass sich immer weniger Vereine dafür begeistern können."
Trotz der dann doch sehr ernüchternden Entwicklung des Hallenfußballs im Spielkreis lohne sich der Weg nach Trossenfurt, ist der Kreisvorsitzende Gottfried Bindrim überzeugt: "Die Kirchaicher sind als Ausrichter bestens vorbereitet und richtig heiß auf das Turnier."