Zum ersten Mal in seiner fast 30-jährigen Geschichte ist der Schweinfurter Verein Squash-Me in die Bayernliga, der zweithöchsten Liga in Deutschland, aufgestiegen. Schon am vorletzten Spieltag lag der Klub, der 1987 in der Kreisliga gestartet war, uneinholbar an der Tabellenspitze, der letzte Spieltag war quasi Schaulaufen. Direkt nach Spielschluss feierte man im Squash-Center in Oberwerrn ausgelassen den Aufstieg, die Gegner aus Würzburg und Nürnberg hatten die Einladung zum Spanferkelessen dankend angenommen.
Zum Saisonstart hatte es noch nicht nach Meisterschaft ausgesehen, berichtet Schweinfurts Spielführer Jochen Fritz. Die erste Partie gegen Marktredwitz II ging gleich mal verloren, dann gewann man gegen Erlangen und Nürnberg. Alles deutete darauf hin, „dass wir wie immer im Mittelfeld landen würden, eher mit der Tendenz nach hinten“. Doch mit den Siegen über Erlangen und Würzburg II am nächsten Spieltag (die Teams spielen, wie beim Korbball, immer bei einem Verein mehrere Spiele an einem Spieltag aus) war der Sprung an die Tabellenspitze gelungen. „Zu dem Zeitpunkt dämmerte uns dann, dass da vielleicht der Aufstieg drin wäre“, erzählt Fritz. In der Tat gab der Verein die Tabellenführung auch nicht mehr ab.
Maßgeblichen Anteil daran hatte der Kolumbianer Javier Rodriguez, der an Position eins spielt. Es ist seine zweite Saison in Schweinfurt, „und er hat sich richtig gut entwickelt und ist vorne eine Bank“. Eine Mannschaft besteht aus fünf Spielern, wobei der fünfte Ersatz ist. Zum Saisonstart müssen die Spieler mit Positionen gemeldet sein, die sich dann nicht mehr ändern dürfen. Bislang hatte es für Squash-Me so ausgesehen, „dass wir vorne schwach und hinten stark besetzt waren“. Rodriguez verschaffte dem Teams also neue Stärke, gleichwohl wissen die Verantwortlichen, dass es eine Liga höher deutlich schwerer wird. Ob mit dieser Mannschaft in der Bayernliga was zu erben sei, „glauben wir nicht wirklich“, so Jochen Fritz. Bayernliga im Squash, das sei „als würden die Kreisklasse-Fußballer nicht in die Kreis-, sondern in die Bezirksliga aufsteigen.“ Weil dieser Niveausprung auch im Squash hoch ist, „müssten wir uns auch auf ein oder zwei Positionen spielerisch verstärken“. Gesetzt bleibe auf jeden Fall Rodriguez als Nummer 1, eventuell bräuchte der Verein Verstärkung auf der 2, wobei dann die hinteren Spieler eine Position nach unten rutschen würden.
„Dann aber müssten wir pro Saison mit einem Betrag im vier-, wenn nicht gar im fünfstelligen Euro-Bereich rechnen“, sagt Fritz und wiegt nachdenklich den Kopf. Ob der Verein das finanziell stemmen kann, wird momentan fleißig abgeklopft.