ESC Haßfurt – ESC Vilshofen
„Wir haben drei Auswärtsspiele und unser bislang einziges Heimspiel gewonnen. Wir wollen natürlich nachlegen“, betont Martin Reichert vor der Partie seiner Haßfurter „Hawks“ (1./10) gegen Verfolger und Namensvetter ESC Vilshofen (2./5). Diesbezüglich ist der ESC-Trainer auch sehr optimistisch: „Die Mannschaft hat sich immer wieder durchgebissen“, sagt er. Am Sonntagabend steht ab 18.30 Uhr der zweite „Dreier“ vor heimischen Fans im Stadion Am Großen Anger ganz oben auf der Tagesordnung.
Nicht nur weil die Niederbayern ihre bisherigen beiden Partien in Straubing knapp mit 6:5 nach Penaltyschießen und deutlich mit 8:4 in Selb gewonnen haben, rechnet Reichert freilich mit einer „ganz engen Kiste.“ Dabei verweist er auf den nach einer enttäuschenden Vorrunde nochmals verstärkten Kader der „Wölfe“, die sich – ebenso wie Haßfurt – weitere Tschechen holten. Mit dem 43-jährigen Milan Blaha hat man zudem einen Nachfolger von Thomas Vogl auf dem Trainerposten, nachdem dieser während der Saison zu den Erding „Gladiators“ wechselte.
„Ich glaube, dass sich Vilshofen natürlich viel mehr ausgerechnet hat und nun ebenso wie wir mit aller Macht den Abstieg verhindern will“, glaubt auch Vorstandsmitglied Andreas Kurz an einen heißen Tanz am Sonntagabend. Fakt ist, dass sich der Vilshofener Topscorer Michael Fischer und seine Teamkollegen in der Vorrunde der Gruppe 2 nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben, vor allem bei den Auswärtsspielen: Alle sieben Partien in fremder Halle gingen verloren. Letztlich landeten die „Wölfe“ mit 19 Punkten (60:59 Tore) auf Rang sechs und verpassten den Einzug in die Zwischenrunde um drei Zähler. Allerdings gingen die letzten beiden Vergleiche mit dem ESC Vilshofen für die „Hawks“ in die Hose. In der Landesliga-Meisterrunde der Saison 2014/2015 kassierte Haßfurt eine schmerzhafte 2:12-Klatsche und musste auch bei der 0:7-Niederlage im Rückspiel die deutliche Überlegenheit der Niederbayern anerkennen.
Weil Martin Reichert die Vergangenheit aber nicht mehr interessiert und sich vor allem in personeller Hinsicht bei beiden Kontrahenten vieles geändert hat, geht es für ihn „bei Null wieder an. Wie ich schon betont habe, ist es ganz klar unser Ziel, die Heimspiele zu gewinnen. Egal gegen wen“. Der 52-Jährige macht sich deshalb „keine Gedanken“, wie sich der ESC Vilshofen in Haßfurt präsentiert. „Mir ist wichtig, wie meine Mannschaft auftritt. Und wenn sie an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpft, sowohl im kämpferischen als auch im spielerischen Bereich, dann werden wir auch unser fünftes Spiel in dieser Abstiegsrunde gewinnen.“
Er sieht es derweil nicht unbedingt als Nachteil an, dass die Gäste bereits am Freitagabend den Tabellendritten EC Bad Tölz 1b empfangen und dabei sicher viel Kraft investieren müssen. „Sollten sie ihr Heimspiel gewinnen, kann sich der Rückstand auf uns auf zwei Punkte verringern. Das Selbstbewusstsein würde sich damit garantiert nicht verringern und die Aufgabe für uns sicher nicht einfacher.“
Sein Heimdebüt im „Hawks“-Trikot feiert Neuzugang Petr Krepelka, den Martin Reichert nach seinen beiden Auftritten in Nürnberg und Straubing mit zwei Treffern in höchsten Tönen als „super Verstärkung“ im Endspurt lobt. „Petr ist wirklich eine Waffe – sowohl im kämpferischen Bereich als auch beim Abschluss vor dem Tor.“ Weil auch sonst keine Ausfälle zu beklagen sind und der zuletzt gesperrte Verteidiger Frederic Rambacher wieder an Bord ist, dürfen sich die Zuschauer auf ein echtes Spitzenspiel freuen, bei dem die Haßfurter die Möglichkeit auf ein weiteres Ausrufezeichen haben und diese nutzen wollen.
Aufgebot ESC Haßfurt: Martin Hildenbrand, Köhler – Stahl, Marco Hildenbrand, Max Hildenbrand, Marx, Rambacher, Breyer, Vollert – Thebus, Krapf, Kinereisch, Potocky, Slivka, Lang, Franek, Hümmer, Dietrich, Krepelka, Kurz.