Ringen (sr)
TSV Schonungen – TSV Trostberg 11:24
Ratlose Gesichter und gedämpfte Stimmung: Auch im zweiten Rückrundenkampf der TSV-Ringer gab es aus Schonunger Sicht wenig zu feiern. Ging die Vorrunden-Begegnung gegen Trostberg noch denkbar knapp verloren, kassierten die Schonunger Mattenfüchse mit 11:24 eine deutliche Niederlage und setzten damit den Negativtrend fort. Für TSV-Trainer Thomas Rösner nicht verwunderlich: „Unsere Personalnot schlägt auf das Kampf-Ergebnis eben voll durch.“ Dragan Markovic, Stefan Abel, Stefan Pfister und Dimitri Andronov sind weiterhin die Sorgenkinder, die verletzungsbedingt pausieren müssen. „Wir können nur hoffen und beten, dass wir zu alter Stärke zurückfinden und bald wieder vollzählig antreten können“, so Rösner. Oberste Priorität habe nun der Klassenerhalt. „Da müssen noch zwei Siege her“, fordert der TSV-Coach.
Der Kampf gegen Trostberg stand ganz im Zeichen des plötzlich verstorben Ralph Merz. Einmarsch-Musik, Schweigeminute, Schlusslied und schwarze Tape-Binden an den Beinen der Ringer sollten nochmal an den beliebten Sportler erinnern.
In gewohnt souveräner Manier konnte Angel Schmitt (griechisch-römisch, 55 kg) gleich zu Beginn erste Duftmarken setzen. Er überzeugte mit einer stabilen Leistung und gewann souverän alle drei Runden. Eine One-Man-Show legte auch Muslim Gelaschanov (Freistil, 60 kg) auf die Matte: Nach nur zwei Runden durfte sich der Schonunger über einen furiosen Schultersieg freuen. Als Meister seines Handwerk erwies sich auch Gamsat Ucumiev (griechisch-römisch, 66 kg): Über die Distanz von drei Runden spulte das Ringer-Ass sein Programm ab und ließ seinen Kontrahenten regelrecht verzweifeln.
Das waren aber auch schon die einzigen Lichtblicke aus Schonunger Sicht. Mit Dimitar Stoyanov stand Tino Rösner (Freistil, 66 kg) ein hartes Stück Arbeit ins Haus. Der Bulgare ist nur während der Saison in Deutschland und zählt zu den stärksten Ringern der Liga, Bundesligavereine sind auch schon auf ihn aufmerksam geworden. Der 15-jährige Tino Rösner wehrte sich zwar tapfer, konnte die Schulterniederlage aber nicht vermeiden.
Eine Überraschung war auch der Auftritt von Rudi Schwanke (griechisch-römisch, 74 kg): Er wurde Opfer des Personalmangels und musste eine Gewichtsklasse höher antreten. Im Standkampf hatte er trotz des körperlichen Unterschieds klare Vorteile. „Die 0:3-Niederlage fiel zu hoch aus; er muss sich in manchen Situationen einfach cleverer verhalten“, analysierte Rösner.
Volker Sommer (Freistil, 74 kg) lieferte eine respektable Leistung ab; noch gezeichnet von den Ereignissen der vergangenen Tage, gab der Schonunger nur drei Punkte ab. Auch Florian Hümpfer (Freistil, 84 kg) präsentierte sich in guter Form, als einziges Manko erwies sich die Chancenverwertung, so verlor Hümpfer alle drei Runden denkbar knapp. Das gleiche Schicksal mit drei verlorenen Runden ereilte Oliver Gräb (griechisch-römisch, 96 kg).
Um den geschwächten Kader zu verstärken, stieg TSV-Oldie Edgar Schäfer (Freistil, 120 kg) in den Ring: Der temporeiche und aggressive Kampf setzte ihm allerdings frühzeitig zu, so dass er am Ende der dritten Runde eine schmerzliche Schulter-Niederlage erlitt. „Er hat immerhin Teamgeist und Charakter gezeigt. Ich wünschte, wir hätten mehr von dieser Sorte“, lobte Rösner trotzdem seinen Einsatz. Das TSV-Aufgebot komplettierte Dragan Markovic (griechisch-römisch, 84 kg): Seine Schulterverletzung zwang ihn allerdings vorzeitig zur Aufgabe. Er kam nur zum Einsatz, damit der TSV keine Strafe zahlen muss.
TSV Schonungen II – SC Oberölsbach 12:27
Den Personalnotstand in der ersten Mannschaft musste auch diesmal die TSV-Reserve ausbaden. Immerhin: Tobias Hofmann, Adrian Michel und Stefan Helmer waren wieder eine Klasse für sich und holten mit technischer Überlegenheit oder Schultersieg jeweils vier Punkte.