SC Geusfeld – TSV Aidhausen 3:2 (0:0)
Der SC Geusfeld ist in letzter Minute in der Kreisklasse angekommen. Durch ein 3:2 am Sonntag über den nunmehrigen Kreisklassen-Absteiger TSV Aidhausen gelang der Elf von Spielertrainer Stephan Körber im vierten Ausscheidungsspiel die heiß ersehnte Rückkehr in die nächsthöhere Liga.
Auf der wunderbaren Anlage in Donnersdorf langweilten sich die Zuschauer im ersten Abschnitt. Aidhausen wollte die Hürde spielerisch überspringen, hatte aber nicht die nötigen Mittel, um die gut positionierte SC-Abwehr in Gefahr zu bringen. Auf der anderen Seite blieben die langen Geusfelder Bälle in der ebenfalls umsichtigen Aidhäuser Abwehr hängen. Lediglich zwei „Knaller“ gab es zu vermelden – die hatten mit dem Spiel direkt aber nichts zu tun. Nach 16 Minuten hallte ein Geräusch über den Platz, das der eine oder andere Beobachter als Böllerschuss identifiziert hatte – obwohl der Stadionsprecher Minuten zuvor darauf hingewiesen hatte, dass Pyrotechnik beim Fußball nichts zu suchen hat. Das Geräusch war aber kein verspäteter Silvester-Kracher, sondern der Ball, der geplatzt war.
Drei Minuten später das gleiche Geräusch, nur etwas leiser. Mächtiges Gelächter auf den Rängen: Der zweite Ball war geplatzt. Fortan wurden Bälle eines anderen Herstellers verwendet, die Partie konnte zu Ende gespielt werden.
Der Mann des Tages war da aber noch nicht auf dem Spielfeld. Nach dem Seitenwechsel machte der angeschlagene Jan Müller Platz für Burkhard Wengel. Mit dem Routinier, der in ein paar Tagen seinen 48. Geburtstag feiert, bekam das Spiel nach einer extrem ereignisarmen ersten Hälfte den Schwung, der sich für ein Relegationsspiel gehört. SC-Spielertrainer Stephan Körber versuchte sich per Fernschuss (Keeper Christian Heusinger parierte/51.), auf der Gegenseite scheiterten Simon Hochrein (51.) und Christoph Back (53.) an Geusfelds Keeper Jonas Bäuerlein. Dann hatte Burkhard Wengel seinen ersten Auftritt. Nach feinem Doppelpassspiel mit Thomas Betz stand er frei vor dem Aidhäuser Gehäuse und schob überlegt zum 1:0 ein (58.). Lange sollte die Freude nicht währen, denn Keeper Bäuerlein ließ fünf Minuten später eine von Daniel Schlund getretene Freistoß-Flanke aus den Händen rutschen. Marco Stretz wollte retten, was zu retten ist, köpfte das Leder aber ins eigene Tor (63.). Aidhausen war zurück und hatte das Kommando übernommen. Die beinahe logische Konsequenz: Nach 76 Minuten ging der TSV in Führung. Wieder half Jonas Bäuerlein mit. An Daniel Schlunds Ecke segelte er vorbei, Stefan Göller bedankte sich und wuchtete das Geschenk zum 2:1 in die Maschen.
Geusfeld war sichtbar angezählt. Da fasste sich Spielertrainer Stephan Körber ein Herz und marschierte in Richtung TSV-Tor. Im letzten Moment, 20 Meter vor dem Tor, konnte ihn Libero Jochen Albert bremsen, aber eben nur mit einem Foul. Körber legte sich den Ball selbst zurecht und hob ihn sehenswert über die Fünf-Mann-Mauer ins Eck, Geusfeld bejubelte den Ausgleich (83.). Alle Geusfelder Dämme brachen direkt nach dem Wiederanstoß. Aidhausen verlor in der Vorwärtsbewegung den Ball, Geusfeld schickte Stephan Körber auf der linken Seite auf die Reise. Der tankte sich durch, sah den in der Mitte postierten Burkhard Wengel. Ohne Mühe konnte sich der 47-Jährige das Eck aussuchen und markierte den 3:2-Siegtreffer (84.), denn in der Folgezeit fiel Aidhausen nichts Zwingendes mehr ein.
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Statistik des Spiels
SC Geusfeld – TSV Aidhausen 3:2 (0:0) Geusfeld: J. Bäuerlein – Kans, Schwarz, P. Bäuerlein, Stahl, Betz, Laufer, Stretz, Müller, F. Bäuerlein, Körber. Eingewechselt: Wengel, Keller, S. Bäuerlein.
Aidhausen: Heusinger, Leuner, Giebfried, Göller, Albert, Burger, Back, Frank, Göller, Hochrein, Schlund. Eingewechselt: Vollert, Weth, Suhl.
Tore: 1:0 (58.) Wengel, 1:1 (63.) Stretz (Eigentor), 1:2 (76.) Göller, 2:2 (83.) Körber, 3:2 (84.) Wengel.
Schiedsrichter: Mix (TSV Abtswind).
Zuschauer: 450 (in Donnersdorf).