Sie sollten beim 1. FC Nürnberg wirklich mal nachdenken, diesem netten, rundlichen, älteren Herren ein Angebot zu machen. Vielleicht könnte Sasa Ciric ja im Angriff aushelfen. Dass er noch sehr wohl weiß, wo das Tor steht, das zeigte der einstige mazedonische Nationalspieler und Club-Stürmer beim Gastspiel der FCN-Traditionsmannschaft in Oerlenbach. Mit 9:1 (3:0) verhauten die Club-Oldies vor 350 Zuschauern ihre Kollegen vom FC 05 Schweinfurt – und Ciric traf gleich sechs Mal. „Das Spiel ist bei uns schon auf mich konzentriert, weil ich noch einer der jüngeren bin“, sagte der 44-Jährige, der 2004 seinen letzten Auftritt in der Bundesliga hatte. Und wollte dann so schnell als möglich ins Oerlenbacher Festzelt, wo der TSV sein 100-jähriges Bestehen lautstark feierte. „Es tut gut, die alten Kumpels zu treffen, ein paar Bierchen zu trinken und zufrieden nach Hause zu gehen.“
Das durften Ciric und Co auch. Sechsmal Ciric, zweimal Stefan Gisbert und einmal Carlo Werner trafen für die spielerisch hoch überlegenen und vom überragenden Thomas Ziemer (42) angetriebenen Nürnberger. Da war für die allenfalls läuferisch gleichwertigen Schweinfurter um den sehr ehrgeizigen Ex-Cluberer Werner Dreßel nicht mehr drin als der 1:4-Anschlusstreffer durch Rainer Scheller. „Wir spielen halt nur viermal im Jahr zusammen“, suchte der 05er Reiner Wirsching, selbst 1988 bis '92 Club-Profi, nach einer Erklärung. „Die Nürnberger stehen besser im Saft. Und der Unterschied war Ciric.“