Nach vier Tagen war bei den 28. Schweinfurter Schach Open der Sieger gekürt: Mit sechs Punkten setzte sich Christian Bussard aus dem nordrhein-westfälischen Niederkassel im Feld der fünfzig Teilnehmer durch. Zweiter wurde der Schweinfurter Lokalmatador Gabriel Seuffert.
Neun Spieler hatten zum Auftakt am Fronleichnamstag beide Partien gewonnen. Am Freitag siegten in der dritten Partie nur die Schweinfurter Gabriel Seuffert und Udo Seidens. Im Vereinsduell setzte sich am Samstagmorgen Seuffert durch, der mit vier Punkten aus vier Partien sicher das Feld anführte. Nachmittags kam es zum Spitzenduell mit Christian Bussard, der nur in Runde 3 ein Remis gegen Hans-Joachim Hofstetter (Bad Neustadt) abgab. Der an Nummer 2 gesetzte Bussard bezwang durch starkes Eindringen auf der zweiten Reihe den unterfränkischen Meister und eroberte damit die Tabellenführung. Mit 4:1 Punkten waren auch Michael Schmid (Bad Königshofen) und Hofstetter in der Rolle der Verfolger, dazu überraschend Milos Milovanovic (Gottmadingen) und Thomas Gehrig (Maßbach).
In der sechsten Runde trennten sich Bussard und Schmid schnell Remis, so dass Gabriel Seuffert – durch seinen Arbeitssieg über Gehrig – aufschließen konnte. Milovanovic, Hofstetter und Ziegler blieben durch Remis mit 4,5 Punkten knapp zurück, während Georg von Zimmermann (München), Titelverteidiger Norbert Kuhn (Würzburg) und Samuel Maar (Bad Emstal) durch Siege zu ihnen aufrückten.
In der abschließenden Runde sicherte sich Christian Bussard durch einen Sieg gegen von Zimmermann mit sechs Punkten den Gesamtsieg. In einer langen Partie trennten sich die FIDE-Meister Seuffert und Hofstetter remis. Seuffert wurde mit 5,5 Punkten Zweiter und Schweinfurter Stadtmeister. Hofstetter (Bad Neustadt) holte wie sieben andere Spieler fünf Punkte, wies am Ende aber die beste Feinwertung auf. Als Drittplatzierter gewann er auch den Senioren-Pokal.
Über Platz vier bis sechs musste sogar die zweite Feinwertung entscheiden. Hauptpreise gingen auch an Michael Schmid und Milos Milovanovic. Samuel Maar durfte sich als Sechster über den Ratingpreis Kleiner 2000 freuen. In der letzten Partie des Turniers konnte Jana Bardorz, Dritte der deutschen Einzelmeisterschaft in der Altersklasse U 14 weiblich, Wolfgang Schmitz bezwingen und so den Ratingpreis Kleiner 1750 gewinnen. Dazu errang sie den Jugend-Pokal.
Hätte sie Remis gespielt, wäre dieser Pokal an Jakob Roth (Stetten) gegangen, Titelverteidiger Norbert Kuhn wäre auf Platz vier statt sieben gelandet. Der Ratingpreis Kleiner 1500 ging mit drei Punkten an Noah Seelmann (Zeil). Sein Bruder David errang mit drei Punkten den U12-Pokal. Und Jiwei Chen wurde (ebenfalls mit drei Punkten) Jugend-Stadtmeister. Die größten DWZ-Gewinne erzielten David Seelmann (+151), Jannik Kiesel (Münnerstadt, +138) und Jiwei Chen (+135).
Vertreten waren Spieler aus dem ganzen unterfränkischen Raum, aus Ober- und Mittelfranken, Niederbayern, München, Baden, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Gleich 36 von ihnen warteten mit einer internationalen Wertungszahl (ELO) auf. Das größte Kontingent stellte mit zehn Spielern der ausrichtende Schachklub Schweinfurt, der in diesem Jahr sein 125-jähriges Jubiläum feiert. Dazu fanden sich gleich acht vereinslose Spieler. 13 Senioren sowie 14 Kinder und Jugendliche spielten wieder beim freundschaftlichen Vergleich. Jüngster war mit neun Jahren David-Andrei Valean Chen (Schweinfurt), ältester Teilnehmer war mit 81 Jahren Waldemar Grasmik (Bad Kissingen).
Turnier in Zahlen Endstand nach sieben Runden: 1. Christian Bussard (Niederkassel) 6,0 Punkte; 2. FM Gabriel Seuffert (Schweinfurt) 5,5; 3. FM Hans-Joachim Hofstetter (Bad Neustadt) 5,0; 4. Michael Schmid (Bad Königshofen) 5,0; 5. Milos Milovanovic (Gottmadingen/Baden) 5,0; 6. Samuel Maar (Bad Emstal/Hessen) 5,0; 7. Norbert Kuhn (Würzburg) 5,0; 8. Stefan Blank (Sulzbach) 5,0; 9. Horst Wiener (Schweinfurt) 5,0; 10. Georg von Zimmermann (München), 11. Udo Seidens (Schweinfurt), 12. Jana Bardorz (Rottendorf), 13. Florian Amtmann (Stetten) je 4,5.