Oberliga
TSV 66 Schonungen – SV Hallbergmoos 24:15 (16:4)
Sie haben das Siegen nicht verlernt, die Ringer des TSV 66 Schonungen. Im letzten Heimkampf der Saison schlugen sie Hallbergmoos mit 24:15 und beendeten damit die leidige Niederlagen-Serie. Das Erfolgserlebnis war auch nicht nur der Negativ-Serie wegen bitter nötig. Denn Leidensgenosse Unterföhring siegte ebenfalls und hätte Schonungen im Fall einer weiteren TSV-Pleite auf den letzten Tabellenplatz verwiesen.
Vor den Augen der knapp 200 Zuschauer überzeugten die Schonunger Mattenfüchse. Und Trainer Thomas Rösner verteilte ein dickes Lob: „Heute haben meine Jungs alles umgesetzt, was möglich war.“ Und dies, obwohl mit Gamsat Ucumiev ein Siegringer wegen Fieber kurzfristig ausfiel. Doch mit einer tollen Leistung bewies Tobias Hofmann, dass er nicht nur eine Alternative ist.
Kurioserweise standen die Hallbergmooser mit einer weitaus stärkeren Mannschaft auf der Matte als im Hinkampf. Aber die TSV-Ringer ließen sich von nichts beeindrucken. Das beweist auch die Tatsache, dass die sechs Gewinner jeweils die Höchstpunktzahl für ihre Mannschaft erkämpften. An der Tabellensituation hat sich jedoch nichts geändert. Auch am Samstag müssen die Schonunger beim SV Johannis Nürnberg II voll auf Sieg Ringen. Denn Unterföhring will in Trostberg seine Minimalchance nutzen.
Kampf gegen Kilos
Wie immer war auf Angel Schmitt (55 kg, griechisch-römisch) Verlass. Und das, obwohl der TSVler im Vorfeld erneut gegen seine Kilos ankämpfen musste, um die Gewichtsklasse halten zu können. „Ich hatte Angst, dass er sich schon vor dem Kampf verausgabt“, war auch Rösner besorgt. Doch Schmitt legte eine glänzende und vor allem solide Leistung auf die Matte und sorgte für Begeisterung im Schonunger Lager.
Spaß gemacht hat die One-Man-Show von Muslim Gelaschanov (60 kg, Freistil). Nicht einen einzigen Punkt überließ er dem Gegner. In der zweiten und dritten Runde drehte der TSVler voll auf. „Sein Kampf war einfach genial und der Vier-Punkte-Sieg enorm wichtig für uns.“
Mit einem grandiosen Schultersieg heimste auch Stefan Pfister (96 kg, griechisch-römisch) gleich in der ersten Runde vier Punkte ein. Die Schonunger Siegesserie zur Pause komplettierte Tobias Hofmann (66 kg, griechisch-römisch). Auch er schulterte seinen Gegner, und zwar in Runde zwei. Lediglich der Schonunger Oliver Gräb (120 kg, Freistil) musste in der ersten Hälfte der Begegnung mit Hallbergmoos eine Niederlage hinnehmen. Gegen den Dritten der Junioren-Weltmeisterschaft, Zoltan Farkas, blieb Gräb ohne Chance. So stand es zur Pause 16:4 und die Schonunger durften sich Hoffnungen auf den Sieg machen.
Weil sein Gegner überraschend das Handtuch warf, durften sich Florian Hümpfer (84 kg, griechisch-römisch) und der TSV-Kader über vier geschenkte Punkte freuen. Bedingt durch eine lange Verletzungspause und Studium hat Christian Müller (66 kg, Freistil) einen großen Trainingsrückstand. Zwar gab sich Müller kämpferisch, musste sich aber wegen technischer Unterlegenheit geschlagen geben.
Schonungen fehlte jetzt noch ein Punkt zum Sieg. Ein klarer Auftrag also für Rudolf Schwanke (74 kg, griechisch-römisch). Vor tosendem Publikum lief Schwanke zur Höchstform auf. Hochmotiviert, kämpfte er Runde für Runde aus. Nach drei Runden wurde er als technischer Überlegenheitssieger gewertet. Woraufhin sich seine Freude in einem Salto entlud. „Ich habe den Kampf im Vorfeld relativ ausgeglichen vermutet und Rudi eine 50:50-Chance eingeräumt. Dass er diesen Gegner aber so vorführt, hat mich angenehm überrascht“, so Rösner.
Schweres Los
Dass die nachfolgenden zwei Kämpfe aus Schonunger Sicht verloren gingen, blieb Nebensache. Mit dem amtierenden bayerischen Meister Markus Niedermair hatte Stefan Helmer (87 kg, griechisch-römisch) ein schweres Los gezogen. „Der Stefan stellt sich voll in den Dienst der Mannschaft. Auch wenn er nur wenig Siegchancen hat, kämpft er toll“, lobte sein Coach. Auch Stefan Abel (74 kg, Freistil) hatte mit dem Bundesliga-erfahrenen Ergün Aygin keinen leichten Gegner. Abel gestaltete den Kampf trotz allem erstaunlich offen. Der 3:0-Runden-Sieg des Hallbergmoosers spiegelte nicht den Kampfverlauf wider.
Trainer Rösner hofft, dass am Samstag viele Fans mit nach Nürnberg fahren und die TSV-Ringer unterstützen. Der Kampf beginnt schon um 17.45 Uhr, da er als Vorkampf zum Auftritt der ersten Mannschaft (mit Marco Greifelt gegen Dewangen) über die Bühne geht.