Volleyball
2. Bundesliga Süd, Männer
VI Frankfurt – TSV Grafing | 2:3 | |
O. Volleys Eltmann – SSC Karlsruhe | 3:0 | |
SV Schwaig – L.E. Volleys | 3:0 | |
TG Rüsselsheim II – TV/DJK Hammelburg | 3:0 | |
GSVE Delitzsch – TSV Unterhaching II | 0:3 | |
SV Fellbach – FT Freiburg | 3:2 | |
VI Frankfurt – TV/DJK Hammelburg | 2:3 | |
TGM Mainz-Gonsenheim – TSV Grafing | 2:3 |
1. | (1.) | TG Rüsselsheim II | 9 | 7 | 2 | 24 | : | 9 | 22 | |
2. | (2.) | O. Volleys Eltmann | 9 | 8 | 1 | 24 | : | 11 | 21 | |
3. | (3.) | SV Schwaig | 8 | 6 | 2 | 21 | : | 8 | 19 | |
4. | (5.) | TSV Grafing | 8 | 7 | 1 | 21 | : | 10 | 18 | |
5. | (4.) | FT Freiburg | 8 | 5 | 3 | 19 | : | 13 | 16 | |
6. | (6.) | TGM Mainz-Gonsenheim | 8 | 5 | 3 | 19 | : | 15 | 15 | |
7. | (7.) | TV/DJK Hammelburg | 10 | 6 | 4 | 20 | : | 19 | 15 | |
8. | (9.) | SV Fellbach | 7 | 4 | 3 | 12 | : | 11 | 11 | |
9. | (8.) | GSVE Delitzsch | 9 | 4 | 5 | 13 | : | 18 | 11 | |
10. | (11.) | TSV Unterhaching II | 8 | 3 | 5 | 15 | : | 17 | 10 | |
11. | (10.) | SSC Karlsruhe | 8 | 2 | 6 | 12 | : | 19 | 8 | |
12. | (12.) | VI Frankfurt | 11 | 2 | 9 | 16 | : | 29 | 8 | |
13. | (13.) | L.E. Volleys | 9 | 1 | 8 | 10 | : | 24 | 6 | |
14. | (14.) | VYS Friedrichshafen | 8 | 0 | 8 | 1 | : | 24 | 0 |
VC Eltmann – SSC Karlsruhe 3:0 (25:22, 25:21, 25:19)
„Ich muss jetzt einen Kasten Bier holen“, sagte Tobias Werner und verschwand, dies umgehend auszuführen. Schließlich hatte Libero der Oshino Volleys Eltmann beim 3:0 gegen den SSC Karlsruhe gerade sein erstes Zweitligaspiel über die volle Distanz bestritten und „Spielschulden“ sind bekanntlich Ehrenschulden. Eltmanns Trainer Milan Maric hatte mit seiner Aufstellung wieder einmal überrascht und den Jüngsten (Werner) und den Ältesten (Mittelblocker Christian Nowak) durchspielen lassen. „Chris kann zwar nicht mehr so viel trainieren, aber ihn kann man immer bringen“, lobte Maric den 38-Jährigen.
Auch der 20-jährige Werner hatte sich seinen Einsatz redlich verdient, so der Trainer. „Er hat sehr gut trainiert in den letzten Wochen und bei seinen Kurzeinsätzen überzeugt. Irgendwann musste ich ihn einfach mal durchspielen lassen.“ Dass er in der Starting-Six stehen würde, hatte Maric seinem Jüngsten am Vortag mitgeteilt. „So konnte ich mich gut auf das Spiel vorbereiten“, sagt Werner. „Natürlich war ich vorher nervös, doch die anderen haben mir sehr geholfen. Dann ging es auch immer besser.“ Die Karlsruher hatten Werner denn auch tatsächlich offenbar als mögliche Fehlerquelle ausgemacht. Viele Aufschläge kamen auf den Libero. Am Anfang bemühten sich Werners Nebenmänner, statt seiner den einen oder anderen Ball abzunehmen, aber das ließen sie im Laufe des Spiels mit wachsendem Vertrauen immer mehr sein. Werner spielte den Ball dann auch immer besser zu Zuspieler Merten Krüger, sodass dieser brillant seine Bälle verteilen konnten und am Ende gar zum besten Spieler gewählt wurde. „Wie Merten Krüger Regie führt, das ist schon erstklassig“, war Karlsruhes Trainer Diego Ronconi beeindruckt. Auch Eltmanns Mittelblocker Sven Kellermann, der nicht nur im Block stark war, sondern auch viele Angriffspunkte durch die Mitte machte und ebenfalls ein MVP-Kandidat gewesen wäre, sagte: „Wenn man so gut eingesetzt wird, kann man nicht daneben schlagen.“
So war es denn eine weitgehend klare Sache, dieses 3:0 der Oshino Volleys über den Aufsteiger. Wobei SSC-Coach Ronconi seine Karlsruher gar nicht als „klassischen“ Aufsteiger sieht. „Wir haben ja viele erfahrene Spieler, die schon zweite Liga gespielt haben. Der Unterschied ist aber, dass wir niemanden mit einer solchen langen Spielerbiografie haben, wie Eltmann gleich mehrere Akteure.“ Dabei haben die Karlsruher sogar einen echten Nationalspieler in ihren Reihen: Außenangreifer Seyar Said Ahmad Rahmani. Der afghanische Nationalspieler lebt in einem Flüchtlingslager bei Karlsruhe. „Wir haben alles getan, damit er bei uns spielen kann, auch wenn er noch nicht anerkannt ist“, sagt Ronconi – durchaus mit einem etwas bitteren Unterton. „Auf jeden Fall ist er bei uns bestens integriert und er ist ein Gewinn für uns, sportlich und kulturell. Aber leider spielt das ja heutzutage keine Rolle mehr, ob einer Arbeit hat und sich integriert. Typisch wäre, wenn er in zwei Wochen abgeschoben würde. Aber wir hoffen es natürlich nicht.“
Rein spielerisch hatten die Gäste nur im ersten Satz den Hauch einer Chance. 19:18 führte der SSC da noch mal, ehe sich doch die größere Erfahrung durchsetzte mit 25:22. „Wenn wir diese kleine Chance im erste Satz nicht nutzen, dann können wir Eltmann nicht schlagen.“ Aber die Wallburgstädter blieben stets hochkonzentriert. „Das war auch nötig, denn wenn wir eine Pause gemacht haben, war Karlsruhe immer sofort da.“ Am Ende hatte sich dann das Team inklusive Trainer nach nur 76 Minuten Spielzeit aber Tobias Werners Einstandsbier redlich verdient. Dem fiel es auch leicht, einen auszugeben. „Natürlich hoffe ich, dass ich künftig öfter mal spielen darf.“
Am Rande wurde derweil bekannt, dass Eltmann in diesem Jahr keine Unterlagen zur Vorlizenzierung abgegeben hat. Dies wäre eigentlich nötig, um in die erste Bundesliga aufsteigen zu können. Trotzdem ist der Zug noch lange nicht abgefahren. „Es gibt eine Wildcard, die wir nutzen können“, sagt Vorstandsmitglied Peter Knieling, „ähnlich wie Unterhaching in dieser Saison. Natürlich suchen wir weiter nach Sponsoren, denn wenn es finanziell möglich ist, wollen wir schon nach oben.“ Um die Wildcard ziehen zu können, würde wohl auch der vierte Platz am Saisonende noch genügen.
Eltmann: Richter, Kellermann, Krüger, Schippmann, Nowak, Peta, Werner (Libero). Eingewechselt: Schmitt, Nürnberger.
Schiedsrichter: Kriehn (Rödermark), Hölzinger (Seligenstadt). Zuschauer: 475. MVP: Merten Krüger – Benjamin Loritz.