SV Löffelsterz – VfL Niederwerrn 1:8 (1:4)
Der Löffelsterzer Trainer Frank Dittmar war noch etwas angesäuert von einer Entscheidung im ersten Spiel seiner Mannschaft gegen Bergrheinfeld, einige Minuten zuvor, als sein Team einen aus seiner Sicht umstrittenen Viermeter kassiert und unglücklich mit 3:4 verloren hatte. Doch war kaum Zeit für langen Ärger, denn es ging bereits kurz danach ins zweite Spiel gegen Niederwerrn. Dittmar coachte dann wieder gewohnt ruhig und sachlich gegen den klaren Favoriten, der mit einem 9:0 gegen Schraudenbach gestartet war. Gebracht hat's trotzdem nichts: Am Ende gab's ein 1:8.
Aber: Die Ruhe von Dittmar hatte sich auf seine Mannschaft, die auf heimischem Platz ihre Sache gegen den VfL zunächst gut machte. Zwar konnte man die schnellen Niederwerrner Konter gerade in der Anfangsphase kaum verhindern, aber die Gäste nutzten diese nicht und am eigenen Kreis stand Löffelsterz recht sicher. Dennoch führte der dritte Alleingang des VfL nach vier Minuten durch Selina Müller dann doch zur Führung. Löffelsterz spielte ruhig weiter und kam nach neun Minuten zu einem zu diesem Zeitpunkt überraschenden 1:1-Ausgleich durch Laura Suhl aus der Distanz. Überraschend deshalb, weil Niederwerrrns bärenstarke Abwehr zwar bis dahin kaum etwas zu ließ aber nach der Führung weitere vier Alleingänge selbst nicht verwandeln konnte. Es hätte zu diesem Zeitpunkt bereits gut und gerne 5:1 oder gar 6:1 stehen können.
Entscheidung noch vor der Pause
Amelie Worcester sorgte dann mit einem verzögerten Heber für die längst fällige, erneute Führung für Niederwerrn und damit fast für so etwas wie einen Befreiungsschlag. Die bis dahin hervorragend haltende Sophia Weigand im Löffelsterzer Korb hatte in der Szene keine Chance. Knapp 30 Sekunden später verlud Ilka Theumer mit einer geschickten Drehung am Kreis ihre Gegenspielerin und erhöhte auf 3:1, ebenfalls per Heber. Als Selina Müller 15 Sekunden vor dem Pausenpfiff aus der Distanz sogar das 4:1 gelang, war bereits eine Vorentscheidung gefallen. Zu gut stand die VfL-Abwehr um Worcester bis dahin, als dass hier noch etwas hätte anbrennen können.
Dennoch war das, was Löffelsterz zeigte, weiterhin sehr ansehnlich und konzentriert. Auch die Niederwerrner Konter konnten in Hälfte zwei weitgehend unterbunden werden. Zwar trafen erneut Theumer und Worcester nochmal vom Kreis, aber im Anschluss hatte auch der SV noch einige gut herausgespielte Chancen, scheiterte aber immer wieder an Niederwerrns Korbfrau, oder hatte auch einige Male einfach Pech bei Korbrollern.
So stellte Müller mit zwei weiteren Treffern gegen Ende der Partie den 8:1-Endstand für Niederwerrn her, der hoch verdient war, was auch der faire Löffelsterzer Trainer Frank Dittmar unumwunden eingestand: „Wir sind Aufsteiger und haben sicher andere Ziele als Niederwerrn. Aber insgesamt bin ich mit der spielerischen Leistung meiner Mannschaft schon zufrieden. Da waren gute Ansätze dabei, vor allem im ersten Spiel gegen Bergrheinfeld. Mehr ärgert mich wie die knappe Niederlage gegen Bergrheinfeld zustande gekommen ist.“ Auf der anderen Seite stand ein völlig entspannter VfL-Coach Stefan Carr, der nicht nur mit dem Ergebnis, sondern auch mit der spielerischen Leistung seines Teams hochzufrieden war: „Das war spielerisch schon richtig gut, wenn man mal von den vergebenen Alleingängen absieht. Besonders schön ist zu sehen, dass das was wir im Training immer wieder üben, auf dem Feld auch umgesetzt wird.“ Zwei zufriedene Trainer also, denn die Saisonziele der beiden sind sehr unterschiedlich.