Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

Volleyball: Um Normalität bemüht

Volleyball

Um Normalität bemüht

    • |
    • |

    Dass ein guter Teil der bisherigen zweiten und künftigen ersten Eltmanner Mannschaft zum im Frühjahr zurück getretenen Trainer Tado Lehmann zur DJK Hammelburg wechselt, findet Knieling ganz normal. Andere Spieler werden dafür kommen. Auch ein neuer Trainer, „wir verhandeln mit einem sehr kompetenten jungen Mann, der früher selbst mal in Eltmann gespielt hat.“ Wenn möglich, soll die Mannschaft auch in die Regionalliga aufsteigen.

    Dass die Stimmung in Eltmann und wohl auch bei der SGE selbst nach dem Ende des Bundesliga-Volleyballs im Schatten der Wallburg unterirdisch ist und wohl nur wenige Fans den Weg zum neuen VC Franken nach Bamberg mitgehen werden, das hat Knieling mitbekommen. „Ich kann es sogar zu einem großen Teil verstehen. Natürlich kam dieser Schritt überraschend und wir haben ihn auch vorher nicht kommuniziert. Aber ich glaube, so etwas kann man auch vorher nicht breit kommunizieren.“

    Nicht als Bittsteller unterwegs

    Dass das Eltmanner Volleyball großen Schaden genommen hat, glaubt der Vorsitzende nicht. Im Gegenteil, durch die Aufgabe der Bundesliga, habe er Schaden vom Verein abgewendet. „Letztes Jahr wurden uns viele Gelder zugesagt, dann kam die Wirtschaftskrise und wir laufen diesen Geldern noch heute nach. Ich glaube nicht, dass wir sie noch bekommen werden.“ Von daher wolle er nicht immer als Bittsteller betteln gehen müssen. Und außerdem warne das Beispiel des kürzlich insolvent gegangenen VC Leipzig. „Selbst wenn nur die Volleyball-GmbH pleite gehen würde, weiß man nie, wie das die SG Eltmann e.V. dann mit rein ziehen würde. Und eine Insolvenz des Hauptvereins kann niemand wollen.“ Mal ganz abgesehen von der Haftbarkeit, „da bin ich schnell mit 200000 oder 300000 Euro persönlich haftbar, Geld, das ich nicht hätte.“

    Deshalb sei der Schritt mit dem neuen Volleyball-Club nach Bamberg zu ziehen, „der einzig richtige gewesen“. Obwohl die Deutsche Volleyball Liga dem Wirtschaftskonzept der SGE für die Bundesliga-Saison 2009/10 bereits mit kleinen Auflagen den Segen und somit die Lizenz erteilt hatte. Die erst vor einem Jahr gegründete Volleyball-GmbH existiere im übrigen „vorläufig“ noch weiter. „Was aus der GmbH wird, müssen wir erst noch beschließen. Ich hoffe nicht, dass sie insolvent geht. “ Rein gar nichts habe der Umzug mit der Tatsache zu tun gehabt, dass Hauptsponsor Karl Wagner, der bislang im Hintergrund durchaus die Vereinspolitik mitbestimmte, das Schankrecht in der JAKO-Arena bekommen habe.

    Dass keiner der bisherigen „Macher“ mehr beim VC Franken beteiligt ist, erklärt Knieling mit persönlicher Arbeitsüberlastung. „Ich habe jetzt sieben Jahre erste und zweite Bundesliga gemacht und das nebenberuflich, ich habe die Belastungsgrenze erreicht.“ Natürlich werde man Patrick Loos, dem VC Franken-Vorsitzenden und seinen Mannen mit Rat und Tat zur Seite stehen, „wenn man uns fragt. Aber wir wollten einfach nicht mehr in vorderster Front tätig sein.“ Dass Loos mit seinem Kompagnon Jochen Hauke das Eltmanner Volleyball quasi im Handstreich übernommen hatte, sei zwar „ungewöhnlich“, läge aber daran, „dass die beiden mit ihrer Sportmarketing-Agentur viel mehr Zeit haben, sich ums Volleyball zu kümmern“, so Knieling. Wie viele der ehrenamtlichen Eltmanner Helfer auch für eine reibungslosen Ablauf bei den Heimspielen des VC Franken sorgen werden, weiß Knieling nicht.

    Viele werden es wohl nicht sein, glaubt man den Stimmen aus dem Verein. Stimmen, die wohl auch die neuen Macher unterschätzt haben. Sowohl VC-Franken-Chef Loos, als auch JAKO-Arena-Pressesprecher Thomas Meyer zeigten sich bereits höchst überrascht, dass wohl nur wenige der langjährigem Fans nach Bamberg mitgehen werden. „Das sind doch nur 25 Kilometer“, war von beiden zu hören, Meyer ergänzte sogar, „es bleiben doch vier Spieler und der Trainer“.

    Breite Nachwuchsförderung

    Dabei findet es Knieling richtig, auf den Namen „Eltmann“ zugunsten des VC Franken verzichtet zu haben. „Wir wollen uns ja breiter aufstellen und für ganz Franken da sein.“ Das solle der Name dokumentieren. Auch wolle man in Eltmann weiterhin den Nachwuchs aus der ganzen Region fördern. Dass das wohl schwerer werde, ohne das Zugpferd „Bundesliga“, sieht er ein, trotzdem: „Wir sehen es weiterhin als unsere Aufgabe an, möglichst viele Kinder zum Volleyball zu bringen, zu fördern und an Bundesliga-Niveau heran zuführen.“ Deshalb soll auch der Nachwuchsbetrieb bei der SGE weiter laufen, wie bisher. Auch die Schulprojekte. „In den nächsten beiden Jahren sind wir finanziell so aufgestellt, dass wir uns das leisten können.“ Vermutlich dank des Kooperationsvertrages mit dem VC Franken.

    Ob Knieling allerdings in zwei Jahren noch bei der SG Eltmann Verantwortung trägt, „weiß er noch nicht.“ Schließlich steht im September oder Oktober die Jahreshauptversammlung des Gesamtvereins nebst Vorstandswahlen an. Ob er da noch mal antritt, „hat er noch nicht entschieden. Es kann sein, dass ich bleibe, wenn man mich wählt, aber ich werde auch sicherlich niemandem im Weg stehen, der diesen Posten übernehmen will.“

    Rolf Werner, der Gründer der Eltmanner Volleyball-Abteilung und designierter Sportdirektor für den Fall, dass es in der Georg-Schäfer-Halle mit Bundesliga-Sport weiter gegangen wäre, will über den Abschied der einstmals kleinsten Bundesliga-Stadt Deutschlands vom großen Volleyball-Sport am liebsten „gar nicht sagen.“ Nur so viel: „Es gab keine andere Alternative, um hochklassiges Volleyball in der Region zu erhalten.“ Glücklich wirkt er dabei nicht.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden