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Fußball: Regionalliga Bayern, Männer: Jetzt zehn Punkte Polster auf die Abstiegszone: Der FC 05 Schweinfurt zeigt gegen Nürnberg eine starke Reaktion

Fußball: Regionalliga Bayern, Männer

Jetzt zehn Punkte Polster auf die Abstiegszone: Der FC 05 Schweinfurt zeigt gegen Nürnberg eine starke Reaktion

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    Torschützen unter sich: Der Schweinfurter Taha Aksu (links) gratuliert Fabio Bozesan - der hat soeben das 1:0 für den FC 05 gegen die Nürnberger U23 geschossen.
    Torschützen unter sich: Der Schweinfurter Taha Aksu (links) gratuliert Fabio Bozesan - der hat soeben das 1:0 für den FC 05 gegen die Nürnberger U23 geschossen. Foto: Heiko Becker

    Die wollen doch nur spielen. Ja, das wollte die U23 des 1. FC Nürnberg tatsächlich und tat es auch. Nur: Wenn da zu wenig dabei herum kommt, gewinnt der Gegner. Dank einer konzentrierten und phasenweise reifen Leistung siegte der Fußball-Regionalligist FC 05 Schweinfurt mit 3:2 (2:1) gegen die bis dato nur einen Punkt schlechtere Profi-Reserve - und stoppte den kleinen Abwärtstrend mit zwei Niederlagen in Folge. Die missratene Derby-Woche ist damit im Ergebnis-Schnitt zu den Akten gelegt. Als Gratis-Bonbon gab's oberndrein wieder zehn Punkte Vorsprung auf die Relegationsplätze obendrauf.

    "Wir sind heute der Musik hinterher gelaufen und haben alle entscheidenden Zweikämpfe verloren", sagte FCN-Coach Andreas Wolf. "Wir hatten körperliche Probleme gegen eine robuste Mannschaft." Eine Sinfonie in den Ohren von 05-Kollege Marc Reitmaier, der Körperlichkeit und Leidenschaft als Basis für nur dann mögliche Erfolge predigt. Und den Ball dankend aufnahm: "Wir haben um jeden Meter gefightet und viele 50:50-Situationen gewonnen." Dass Wolf den kommenden Gegner Bayreuth jedoch vorab mit mehr Spielkultur adelte, wollte Reitmaier nicht stehen lassen: "Wir hatten gute Ballstafetten." So waren die Tore und auch die vielen Kontermöglichkeiten nach der Pause teils lehrbuchmäßig herausgespielt.  

    Die Reaktion auf die zuletzt 0:7 Tore war ersichtlich, die Charakterprobe war geglückt. Das zwischenzeitliche 1:1 in Nürnbergs bester Phase wegzustecken und das 3:2 nach dem Anschlusstreffer der Gäste ins Ziel zu bringen, waren dabei aussagekräftiger als manch feiner Spielzug. Das zeigte, dass die Mannschaft gegen alle Teams, die nicht so übermächtig wie Kickers oder Aubstadt sind, mit Mentalität die zwangsläufig knappen Angelegenheiten rocken kann.

    Fällt die 30-Punkte-Marke noch vor der Winterpause?

    Dass die 30 Punkte-Marke vor der Winterpause fallen könnte, mag Reitmaier noch nicht berechnen. Aber den möglichen Ist-Zustand am kommenden Dienstagabend. Dann nämlich, im Heimspiel gegen die SpVgg Ansbach (19 Uhr, Sachs-Stadion), könnte der FC 05 einen Gegner, "den ich auch zu denen zähle, die um den Klassenerhalt kämpfen, distanzieren", so Reitmaier. "Wir haben uns neun Punkte Polster erarbeitet, die gilt es zu vergolden." Auch, wenn die Spielvereinigung einen ganz anderen Stil pflegt als der FCN II, nämlich ähnlich wie die Nullfünfer über den Kampf kommt.

    Die Spiele mit den Club-Buben stehen halt allerweil für viele Tore - warum sollte da die Partie im Sachs-Stadion eine Ausnahme machen, haben sich die Schweinfurter offenbar gedacht. Und ließen sich ein auf ein munteres Hin und Her, bei dem starke Offensivakzente die mitunter frappierenden Abwehrfehler wettmachten. Hüben wie drüben. So guckten die einen Moment unaufmerksamen Nürnberger dumm aus der Wäsche, als sie nach einigen famosen Angriffswirbeln durch ihren bis dato 19-Tore-Sturm Julian Kania und Pedro Muteba vom ersten 05-Vorstoß düpiert wurden: Nach Aksu-Flanke und Jabiri-Kopfballablage verwandelte Fabio Bozesan zum 1:0 (12.)

    Großartig Zeit zum Luftholen hatten weder Grün noch Rot-Schwarz. Nach einem Aghajanyan-Freistoß patzte der Schweinfurter Rechtsverteidiger Marc Hänschke, Benedikt Kirsch traf zum 1:1-Ausgleich (20.). Nach einer Böhnlein-Ecke war zehn Minuten später wieder Schweinfurt dran: Adam Jabiri wuchtete eine Böhnlein-Ecke ins Eck (30.). Zurück damit die vor den Derbys oftmals überragende Effizienz: zwei Chancen, zwei Tore. Überhaupt war das ein Unterschied wie Tag und Nacht im Vergleich zu den Spielen gegen Kickers Würzburg (0:2) und den TSV Aubstadt (0:5). Der FC 05 präsentierte sich willig, zweikampfstark und gedankenschnell - vielleicht, weil der FCN ihn mehr ließ, vielleicht weil die auf drei Positionen veränderte Startelf ein Maximum an Erfahrung aufbot.  

    Gelb-Rot für Dominik N'gatie und drei Nullfünfer mit vier Gelben

    Beeindrucken konnte das die Gäste wenig. Sie rollten Angriff auf Angriff aus - bei Kanias 14-m-Schuss rettete Dominik N'gatie auf der Linie (50.). Nur: Wieder konterte der FC 05 sie gnadenlos aus. Diesmal über links mit einem überragenden Diagonalball von Jabiri auf Taha Aksu - 3:1 (55.). Woran sich wohl wenig geändert hätte, wenn 05-Keeper Lukas Wenzel nicht einmal mehr gepatzt hätte: Er ließ Kanias ersten Versuch prallen - den Nachschuss setzte der Nürnberger zum 3:2 unter die Latte (71.). "Es kamen viele Schüsse auf sein Tor", nahm Reitmaier Wenzel halbherzig aus der Kritik.

    Es folgten 20 Minuten Rennen, Grätschen, Halten, Schubsen. "Wir haben alles getan, um den Spielfluss herauszunehmen", umschrieb Reitmaier auch das folgende 20-minütige Platz-Umpflügen geschmackvoll. Und schaute schon mal auf Dienstag: "Wir brauche da frische Beine" - allein schon, weil in der fünften Minute der Nachspielzeit Linksverteidiger Dominik N'gatie nach einer seiner waghalsigen Spurt-Check-Kombination Gelb-Rot gezeigt bekommen hat. Und vier Tage später in Bayreuth drohen Jabiri, Böhnlein und Hänschke auszufallen - alle stehen bei vier Gelben. 

    Gespielt hatte der FC 05 am Samstagnachmittag übrigens mit Trauerflor. Der Verein drückte damit die Trauer um Jürgen Marten aus, der viele Jahre Stadionsprecher, Leiter der Pressekonferenz und in der Zeit nach der Insolvenz in den Nullern dieses Jahrhunderts auch Mitglied des Vorstands war. Er war in der Nacht vor dem Derby gegen die Kickers am 3. Oktober überraschend verstorben. Statt der klassischen Schweigeminute gab es nach den Gedenkworten auf Wunsch der Familie einen kräftigen Applaus.

    Die Statistik des SpielsFußball: Regionalliga Bayern, MännerFC 05 Schweinfurt - 1. FC Nürnberg II 3:2 (2:1)Schweinfurt: Wenzel - Hänschke, Billick, Trslic, N'gatie - Feulner, Böhnlein - Aksu (76. Anapak), Bozesan (72. Istrefi, 90.+6 Mahmuti), Sturm (84. Landeck) - Jabiri (90.+3 Tonzi).Nürnberg: Kielkopf - Sommer, Kirsch, Jlic, Fischer - Jahn (71. Sanogo), Loune - Joachims, Aghajanyan (58. Janisch), Muteba - Kania.Schiedsrichter: Thomas Stein (Homburg). Zuschauende: 903. Tore: 1:0 Fabio Bozesan (12.), 1:1 Benedikt Kirsch (20.), 2:1 Adam Jabiri (30.), 3:1 Taha Aksu (55.), 3:2 Julian Kania (71.). Gelb-Rot: Dominik N'gatie (Schweinfurt, 90.+5).Quelle: mib

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