Eishockey
Bayernliga
TSV Peißenberg – EA Schongau | 5:2 | |
EHC Königsbrunn – TEV Miesbach | 3:5 | |
ERV Schweinfurt – EC Bad Kissingen | 6:5 | |
EC Pfaffenhofen – EHF Passau | 1:3 | |
EHC Waldkraiburg – ESC Geretsried | 3:2 | |
Erding Gladiators – EHC Klostersee | 4:5 | |
HC Landsberg – ESC Dorfen | 6:4 |
ERV Schweinfurt – EC Bad Kissingen 6:5 (3:1, 1:1, 2:3)
Mit einer mannschaftlich geschlossenen Leistung, einem starken Anfangsdrittel und dem stärkeren Siegeswillen haben sich die Schweinfurter Mighty Dogs im Derby gegen Bad Kissingen den ersten Saisonsieg gesichert. „Wir haben im ersten Drittel endlich das aufs Eis gebracht, was wir vorhatten. Wir waren spritzig und haben Bad Kissingen durch unser aggressives Forechecking den Schneid abgekauft“, fasste ERV-Coach Michael Dippold knapp zusammen, was die rund 1000 Zuschauer im Schweinfurter Icedome im Anfangsdrittel zu sehen bekamen.
Neu war dabei auch, dass die Schweinfurter konsequent den Abschluss suchten und dafür gleich belohnt wurden. So traf der bärenstarke und insgesamt drei Mal erfolgreiche Jonas Manger gleich mit seinem ersten Torschuss zur 1:0-Führung, als EC-Goalie Benjamin Dirksen die Scheibe zuvor nur prallen lassen konnte. Die vor der Partie ebenfalls punktlosen Gäste reagierten keineswegs geschockt, sondern machten sich auf, die Schweinfurter Abwehr – die durch die Ausfälle von Markus Babinsky und Maurice Köder – mit nur vier Mann auskommen musste, unter Druck zu setzen. Dies gelang in der fünften Minute erfolgreich, als Torjäger Anton Seewald ebenfalls einen Abpraller verwertete.
Der ERV dominiert zunächst
Im Anschluss spielten dann aber fast nur noch die Hausherren, die durch Treffer von Daniel Tratz (7.) und Manger (9.) schnell auf 3:1 stellten. „Das Ergebnis war für Kissingen zur ersten Pause eher schmeichelhaft“, stellte Dippold fest, sprach den Gästen aber auch ein Kompliment dafür aus, wie sie mit diesem Rückstand umgingen.
Denn im Mitteldrittel schnürten die Gäste die Mighty Dogs phasenweise im eigenen Drittel ein, kamen im Powerplay verdient zum Anschlusstreffer durch Christian Masel (27.) und schnupperten zeitweise am Ausgleich, ehe ERV-Youngster Lucas Kleider mit einem fulminanten Schuss (37.) den alten Abstand wieder herstellte. „Wir haben fünf U-18-Spieler im Team, die ihre Sache alle super machen. Aber Hut ab vor dem, was Lucas Kleider defensiv und offensiv geleistet hat. Er hat zwölf Schüsse von der blauen Linie genommen. Das hat ihm sein Vater Andreas mit immerhin zehn Versuchen sogar nachgemacht“, unterstrich sein Coach.
Gästetrainer Michael Rosin wollte hingegen das Lob für die Leistung seines Teams nicht so recht annehmen. „Wir haben verdient verloren. Ich war in keinem Drittel zufrieden mit der Leistung. Wir waren einfach immer zu weit Weg von den Gegenspielern“, fiel sein Fazit kurz, aber prägnant aus.
Und das obwohl, die Wölfe das Spiel mit etwas mehr Glück auch hätten drehen können. Denn kurz nach Beginn des Schlussdrittels ignorierten gleich zwei Schweinfurter den am langen Pfosten lauernden Mikhail Nemirovsky und schenkten ihm so den Treffer zum 4:3 (41.). Als die Gäste dann wieder ihre Stärke im Powerplay ausspielten und durch Seewald sogar zum Ausgleich kamen (48.), war wieder richtig Spannung im Spiel. „Es war super zu sehen, wie meine Mannschaft den Kampf dann auch angenommen hat“, befand Dippold zu Recht.
Kessler mit sensationeller Parade
Denn das Momentum drohte nun endgültig zu kippen, als Kevin Kessler im Schweinfurter Tor eine hundertprozentige Schusschance der Gäste phänomenal entschärfte (50.). „Keine Ahnung, wie er den gehalten hat“, war auch Dippold ob dieser spielentscheidenden Parade sprachlos. Denn fast im Gegenzug brachten Marcel Grüner, der hinter dem Tor energisch nachsetzte – und Manger, der von Grüner bedient eiskalt vollstreckte, die Hausherren wieder in Führung. Selbst der erneute Ausgleich durch Ex-Dog Jona Schneider (53.), der eine Unkonzentriertheit von Andreas Kleider ausnutzte und diesem die Scheibe vom Schläger klaute, konnte den unbändigen Siegeswillen der Mighty Dogs an diesem Abend nicht brechen.
Von Manger bedient traf Kontingentspieler Jeff Murray zum umjubelten Siegtreffer, der nicht nur den Derbysieg und drei Punkte für den ERV brachte. „Das war ganz wichtig für den Kopf“, war nicht nur Dippold überzeugt.
Schweinfurt: Kessler – Cypas, L. Kleider, Faust, A. Kleider – Grüner, Manger, Kouba, Fröhlich, Murray, Tratz, Rabs, Ledin, Seibel.
Bad Kissingen: Dirksen – Millers, Eirenschmalz, Kröber, Schneider, Hemmerich – Seewald, Zimmer, Nemirovsky, Kohl, Masel, Marquardt, Revaj, Nold, Bär, Pfister.
Tore: 1:0 (1.) Jonas Manger (Jeffrey Murray, Marcel Grüner), 1:1 (6.) Anton Seewald (Mathias Kohl, Mikhail Nemirovsky), 2:1 (7.) Daniel Tratz (Lukas Fröhlich, Domantas Cypas), 3:1 (9.) Jonas Manger (Lucas Kleider, Domantas Cypas), 3:2 (27.) Christian Masel (Anton Seewald, Mikhail Nemirovsky, 5-4), 4:2 (37.) Lucas Kleider (Jonas Manger, Daniel Tratz, 5-4), 4:3 (41.) Mikhail Nemirovsky (Anton Zimmer), 4:4 (48.) Anton Seewald (Mikhail Nemirowsky, Eugen Nold, 5-4), 5:4 (51.) Jonas Manger (Marcel Grüner), 5:5 (53.) Jona Schneider (Mathias Kohl), 6:5 (59.) Jeffrey Murray (Lukas Fröhlich, Jonas Manger). Zeitstrafen: 16/22. Schiedsrichter: Marius Voigt (Moritz Bösl, Oliver Schnabel). Zuschauer: 1004.