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Kegeln: Zerbst gibt ESV einen Vorgeschmack

Kegeln

Zerbst gibt ESV einen Vorgeschmack

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    Ein bisschen Ehrfurcht scheint noch dabei: Andreas Ruhl (rechts) vom Bundesliga-Aufsteiger ESV Schweinfurt hießt Timo Hofmann vom SKV Zerbst zum Jubiläumsspiel willkommen. Nächste Saison stehen sich beide um Liga-Punkte gegenüber.
    Ein bisschen Ehrfurcht scheint noch dabei: Andreas Ruhl (rechts) vom Bundesliga-Aufsteiger ESV Schweinfurt hießt Timo Hofmann vom SKV Zerbst zum Jubiläumsspiel willkommen. Nächste Saison stehen sich beide um Liga-Punkte gegenüber. Foto: Foto: Wolfgang Müller

    Anlässlich des 75-jährigen Bestehens des ESV Schweinfurt gab sich Deutschlands beste Kegel-Mannschaft die Ehre zu einem Freundschaftsspiel. Eingefädelt hatte das Gastspiel des auch international erfolgreichen SKV Zerbst aus Sachsen-Anhalt ESV-Trainer und Macher Franz Weber. „Wir bekommen viele derartige Anfragen, können aber nur rund fünf mal in der Saison zusagen“, sagt SKV-Mannschaftsführer Timo Hoffmann.

    Kein Wunder: Die Zerbster Kegler haben ihren Lebensmittelpunkt alle im süddeutschen Raum. Von Amberg über Bayreuth, Nürnberg bis runter an den Bodensee reicht das Gebiet, wo sie wohnen und arbeiten. Man kannte und kennt sich schon lange aus Zeiten der Nationalmannschaft und ging quasi als solche geschlossen zu einem Verein, wo dank Sponsoring einiges möglich ist. Reines Kegeltraining ist schwerpunktmäßig an Hoffmanns Wohnsitz, in Bayreuth.

    Sportlich war das Kräftemessen eine mit über 323 Punkten Rückstand und 0:8 Mannschaftspunkten ernüchternde Angelegenheit für den ESV. Nicht, dass die Gäste jetzt besonders geglänzt hätten. Die Schweinfurter, mit zwei Spielern aus der zweiten Mannschaft angetreten, schafften nur bescheidene 3281 Holz. Selbst der schwächste Zerbster schaffte mit 594 Holz noch mehr als Schweinfurts Bester Roland Peter (591). ESV-Mannschaftsführer Holger Hubert verzichtete bei der obligatorischen Schlussansprache lieber auf das Vorlesen der weiteren Schweinfurter Einzelergebnisse. Fast schon entschuldigend zum Gegner mit Hinblick auf das bevorstehende Kräftemessen in der Bundesliga meinte er, dass dann „3480 bis 3500 Punkte angestrebt werden.“ Mit dem heimstarken Christian Rennert sowie Christoph Müller und Hans Dippold an Bord sollte es in diese Richtung gehen.

    Wo waren in dem Freundschaftsspiel die größten Unterschiede ? Die Gäste, letztes Jahr Champions-League Sieger und zur Mannschaft des Jahres in Sachsen-Anhalt gewählt, waren in allen Belangen, vor allem aber beim Räumen mit dem zweiten Wurf besser. „Bei den Vollen sind wir gut dabei“, meinte Andreas Ruhl (526). Außerdem fehle auch im für die Herren neuen 120-Wurf-Mo-

    „Das reinste Chaos.“

    Der Schweinfurter Andreas Ruhl über den Streit im Verband

    dus, wo Mann gegen Mann gewertet wird, noch die Routine.

    120 Wurf oder 200 Wurf, ein Reizthema. Allerlei Grund von beiden Teams, auf den Deutschen Keglerbund zu schimpfen, der sich gegen die international vorgeschriebenen 120 Wurf wehrt und zusätzlich eine erste Bundesliga im klassischen 200 Wurf-System am Leben erhält. Dadurch seien in beiden Top-Ligen zu viele schwache Mannschaften, kritisierte Hoffmann. Die Mitglieder liefen davon, das ganze sei unübersichtlich, der altbackene 200er-Modus unattraktiv und man wisse aufgrund des Wahlrechts der Vereine lange nicht, wie die Ligen nach Auf- und Abstiegen bestückt seien. Für Ruhl ist es das „reinste Chaos“.

    Dessen Krönung: Weil der Deutsche Keglerbund mit dem internationalen Verband im Clinch liegt, nimmt er mit seinen Mannschaften in diesem Jahr auch nicht an den Weltmeisterschaften teil. Willi Rennert, der Abteilungsleiter beim ESV, stellte überrascht fest, dass Anfang Juni eine deutsche Meisterschaft im 120-Wurf-System stattfindet. Hört sich zeitgemäß, modern an, ist aber wohl unausgegoren: „Da gibt's keine Qualifikationsnorm, da kann jeder teilnehmen“, so Rennert.

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