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Zukunft liegt im Management

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Zukunft liegt im Management

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    Zukunft liegt im Management
    Zukunft liegt im Management Foto: FOTO HENSEL

    Eishockey 1,90 Meter groß, 100 Kilo, Hände wie Schaufelbagger und in den Narben am Kinn haben 15 Jahre Profi-Eishockey ihre Spuren hinterlassen. Trevor Jobe ist ein Mann wie ein Baum und gleichzeitig Haßfurts treffsicherster Torjäger. 40 Mal durfte der 35-jährige Kanadier in 39 Spielen schon jubeln. Dazu kommen 26 Vorlagen. Jobe ist einer, der in diesem Moment einen butterweichen Präzisionspass spielen kann und im nächsten ansatzlos einen seiner gefürchteten Schlagschüsse abfeuert.

    Und auch wenn die Qualitäten des Kanadiers hinlänglich bekannt sind, so ist er doch eine der großen Überraschungen dieser Saison bei den "Uponor Sharks". Denn zu Beginn der Spielzeit stand Jobe noch in Diensten des ERC Selb. Und da lief es überhaupt nicht. "Da waren drei Vorstände, die nie in ihrem Leben Eishockey gespielt haben und wollten mir erzählen, dass ich in jedem Spiel drei Tore schießen muss", erinnert er sich ungern. "Da wusste ich, dass meine Zeit abgelaufen war. Ich war an jeder Niederlage schuld." Die Selber schmissen den "Sündenbock" hochkant raus. Besser wurde es freilich bei den "Wölfen" nicht.

    Stefan Kagerer holte ihn als Ersatz für den heimwehkranken Sean Perry nach Haßfurt. Und Jobe steigerte sich von Spiel zu Spiel. Der Schnellste ist der 35-jährige immer noch nicht, aber ob seines Auges und seiner Routine bei den "Haien" unverzichtbar. "Mit Dennis Meyer und Torsten Schwarz habe ich mich von Anfang an blind verstanden. Sie haben mir sehr geholfen", macht es Jobe wieder richtig Spaß. "Ich glaube, die Leute und auch das Management lieben es, uns spielen zu sehen". Auch vom Trainer ist der Torjäger geistert: "Ein großartiger Freund. Gut, ihn kennen zu dürfen."

    Im Derby gegen Schweinfurt wird Jobe einen alten Freund treffen: ERV-Goalgetter Mikhail Nemirovsky. In der Saison 99/00 spielten die beiden bei den Adirondack Ice Hawks in der UHL zusammen. "Wenn der ins Spiel kommt, macht er einen fertig. Aber wenn man ihn ein paarmal hart nimmt, dann verliert er schnell die Lust. Wir werden gewinnen."

    In den Play Offs traut Jobe den Haßfurtern einiges zu, möglicherweise sogar den Einzug ins Finale. Aber nur, wenn der ERC auch Auswärts wieder selbstbewusster und erfolgreicher auftritt. "Play Offs werden 'on the road' gewonnen. Unsere Reihe muss dabei punkten und die Hauptlast tragen, aber wir tun das mit Freude und Stolz."

    Nach Saisonende wird Jobe wieder in seinen derzeitigen Heimatort Anchorage in Alaska zurück kehren. Und den Sommer mit seinen Hobbys Golf (Handicap 7) und Landschaftsarchitektur verbringen. An einer Rückkehr nach Deutschland glaubt Jobe derzeit nicht. "Zu 95 Prozent bleibe ich in den USA. Ich habe dort die Option Eishockey zu spielen und gleichzeitig ins Management einzusteigen." Denn dort sieht Jobe, der am 14. Mai 36 wird, seine Zukunft. Eine kleine Hintertür lässt der Kanadier aber offen: "Man soll nie nie sagen, vielleicht zaubert Stefan Kagerer ja noch ein Kaninchen aus dem Zylinder. Denn es gefällt mir hier sehr gut. Die Fans mögen mich und ich habe viele Freunde gefunden."

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