Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
Fußball
Icon Pfeil nach unten

Werder und die Reise in die Hölle

Fußball

Werder und die Reise in die Hölle

    • |
    • |

    Bremen - Georg Koch trägt sein Herz auf der Zunge. Der Torwart spricht immer direkt aus, was er denkt. Etwa über das entscheidende heutige Duell seines Klubs Dinamo Zagreb in der Champions-League-Qualifikation gegen Werder Bremen (20.30 Uhr/live im ZDF). „Wir kommen weiter“, sagt Koch voller Überzeugung. „Denn bei uns wird eine Atmosphäre sein, die man in Deutschland nicht kennt.“

    Der 35 Jahre alte Torwart, beim MSV Duisburg ausgemustert, weiß, wovon er redet. „Es ist ja schön, wenn man in die deutschen Arenen reinkommt. Aber da vermisse ich das Ursprüngliche, wo man mal den Bierbecher wegschmeißen kann oder die Bratwurst, die nicht mehr schmeckt.“ Und dann lästert er ein bisschen über die moderne Stadionkultur, wo „man kaum raus aus der Kabine ist und die Putzkolonne mit dem Wischmopp kommt“. Im Maksimir-Stadion in Zagreb wird es heute anders sein. „Wenn man bei uns auf die Toilette geht, riecht man den Schweiß, den Rauch, den Urin von Generationen. Das ist halt auch was Feines.“

    Jurica Vranjes, Kroate in Werders Diensten, warnt nicht nur wegen des knappen 2:1-Vorsprungs: „Dieses Rückspiel wird für uns zur Hölle.“ Koch sagt: „Die Fans sind verrückt, das ist der absolute Wahnsinn: Die Leute kommen zwei Stunden vor dem Spiel und singen, und eine Stunde nach dem Spiel singen sie immer noch.“ Im Weserstadion verschafften sich 3000 kroatische Anhänger nicht nur Gehör, sondern demonstrierten auch ihre Aufgeschlossenheit für die Pyrotechnik. In Zagreb ist es das Spiel des Jahrzehnts. Die knapp 38 000 Karten sind seit Wochen ausverkauft, seit Tagen kennen die vier Tageszeitungen Zagrebs kein anderes Thema. Bremens Abwehrspieler Per Mertesacker sagt: „Wenn wir das überstehen, dann haben wir die Champions League auch verdient.“ 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden