Und am Ende gewinnen immer die Bayern. Das war in den letzten elf Jahren der ersten Fußball-Bundesliga Gesetz, aber die fußballbegeisterten Würzburger und Würzburgerinnen erinnern sich nach 60 Jahren Bundesliga an viel mehr. Sechs Menschen aus der Region erzählen von ihren persönlichen Gänsehautmomenten.
Tilmann von Heygendorff, 24, aus Würzburg

"Ich bin Hannover 96-Fan, da hatte ich bei jedem Aufstieg in die erste Bundesliga Gänsehaut. Aber der größte Gänsehautmoment war, als wir 2014 im letzten Saisonspiel gegen den SC Freiburg gewonnen haben. Beide Teams waren Abstiegskandidaten und nur der Sieger durfte in der ersten Liga bleiben. Die Tickets für das ausverkaufte Spiel habe ich bei einem Gewinnspiel gewonnen und ich bin mit meinem Vater und meinem kleinen Bruder nach Hannover gefahren. Im Stadion sind wir uns erleichtert in die Arme gefallen. Das war ein sehr schönes Gefühl."
Jan Goßmann, 29, aus Würzburg

"Die Meisterschaften des BVB waren für mich als Dortmund-Fan auf jeden Fall ein Highlight aus 60 Jahren Bundesliga. Wir haben das extrem gefeiert. Ich bin gerade 18 Jahre alt geworden und die zwei Meisterschaften in Folge waren toll. Die Meisterfeiern mit meinen Kumpels und meinem Vater sind neben den Stadionerlebnissen mit meiner Familie die besten Erinnerungen. Gerade der Hattrick von Pierre-Emerick Aubameyang beim 5:2 gegen den HSV 2016 habe ich live im Stadion gesehen."
Wolfgang Bartelt, 72, aus Würzburg

"Paul Breitner ist mir besonders in Erinnerung geblieben, sein Auftreten und sein Spielstil haben mich in der Bundesliga immer beeindruckt. Sein Äußeres, den Afrolook, habe ich immer direkt erkannt, das war damals ein krasser Gegensatz zu den anderen Spielern. Er hat das in einer Zeit gemacht, in der alle kurze Haare hatten. Otto Rehagel und Rudi Völler im Stadion zu erleben, war auch ein besonderes Ereignis. Mit Werder Bremen haben sie in Jena gespielt und das war auch ein emotionaler Moment, den ich nicht vergessen werde, weil ich den Otto und den Rudi schon immer sehr sympathisch fand."
Rene Eichenseher, 41, aus Eibelstadt

"Ich erinnere mich noch gut an die Meisterschaft von Kaiserslautern nach ihrem Aufstieg im Jahr 1998. Das war ein Höhepunkt in 60 Jahren Bundesliga, aber der Abstieg vom Club in der darauffolgenden Saison war auch ein Drama. Wir waren eigentlich schon gerettet, aber dann hat Eintracht Frankfurt kurz vor Schluss noch das 5:1 gegen Kaiserslautern geschossen und Nürnberg ist mit dem schlechteren Torverhältnis abgestiegen. Das habe ich damals noch auf Bayern 1 am Radio verfolgt. Mir ist besonders der 3:0 Heimsieg des FC Nürnberg gegen die Bayern im Jahr 2007 stark in Erinnerung geblieben."
Miriam Ingendahl, 21, aus Würzburg

"Meine Lieblingserinnerungen sind die Meisterschaften von Borussia Dortmund, weil da die Bayern mal nicht gewonnen haben. Das darf ich in Bayern eigentlich nicht sagen, aber da gab es endlich mal Abwechslung und die Spiele zusammen mit meinem Vater anzuschauen war besonders schön. Wenn die TSG Hoffenheim nicht die Meisterschaft gewinnt, sollen es wenigstens nicht die Bayern sein. Auch bei Hoffenheim im Stadion habe ich schöne Erinnerungen: Die Stimmung vor Ort zu erleben, egal ob in Sinsheim, Kaiserslautern oder Bochum macht für mich die Bundesliga aus."
Simon Schöller, 24, aus Würzburg

"Letzte Saison als die Dortmunder am letzten Spieltag die Meisterschaft hergegeben haben, war für mich ein Highlight, weil es bis zum Schluss extrem spannend war. Auch das Topspiel der Bayern gegen Borussia Dortmund in München zu erleben, mit den Fans und der Stimmung war sicher ein Gänsehautmoment. Das 4:0 war zwar nicht sehr spannend, aber trotzdem dank der vielen Tore für mich eine spektakuläre Erfahrung. Die Atmosphäre vor Ort war etwas komplett anderes, als das Spiel daheim vor dem Fernseher anzuschauen."