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Fußball: Bayernliga: Alarmstufe Rot beim WFV

Fußball: Bayernliga

Alarmstufe Rot beim WFV

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    Zum Wegschauen: Der Würzburger FV (links Markus Bauer) bot beim FSV Erlangen-Bruck (rechts Hakim Graine) eine unterirdische Leistung und wurde dafür mit der bis dato höchsten Saisonniederlage bestraft.
    Zum Wegschauen: Der Würzburger FV (links Markus Bauer) bot beim FSV Erlangen-Bruck (rechts Hakim Graine) eine unterirdische Leistung und wurde dafür mit der bis dato höchsten Saisonniederlage bestraft. Foto: Foto: FABIAN FRÜHWIRTH

    Es war ein besonderes Spiel. Zweifelsdrei. Denn alleine, dass Trainer Michael Hochrein die komplette Mannschaft direkt nach Schlusspfiff noch auf dem Rasenrechteck um sich scharte und für alle ersichtlich ins Gebet nahm, das hatte es in den jetzt über sieben Jahren seines Wirkens beim Fußball-Bayernligisten Würzburger FV noch nicht gegeben. Es war eben ein besonderes Spiel – ein besonders schlechtes. Die Quittung dafür gab's mit der bis dahin höchsten Saisonniederlage, die gar noch deutlicher hätte ausfallen können.

    Der Klub aus der Zellerau hat nach der 0:4 (0:2)-Pleite beim FSV Erlangen-Bruck den vorläufigen Tiefpunkt erreicht. Das hatte jeder gesehen, auch die gut und gerne 50 Würzburger Fans, die hernach beim Gang zu ihren Autos so ziemlich alle grausligen Attribute gebrauchten, um die indiskutable Leistung ihrer abstrus kickenden Lieblinge zu beschreiben. Selbst die Treuesten der Treuen kamen von ihrem Schmusekurs ab. „Normal“, sagte einer mit dem blauen FV-Schal um den Hals, als er in den Brucker Bienenweg einbog, „müssten die uns das Eintrittsgeld aus der Mannschaftskasse zurückzahlen.“

    Hochrein wählte indes weitaus weniger drastische Worte, um die prekäre Lage zu beschreiben: „Wir müssen uns um 360 Grad drehen. Damit meine ich alle – Spieler wie Trainer. Jetzt sind alle gefordert. Das war durch die Bank absolut schwach und enttäuschend. Wir haben zum ungünstigsten Zeitpunkt die schlechteste Saisonleistung gezeigt.“ Von der Regionalliga will der 47-Jährige erst gar nicht mehr reden, die Alarmstufe setzt er auf Rot: „Es bringt nix, jetzt davon zu sprechen, dass wir mit einem Sieg wieder in der Spur sind. Momentan sind selbst die Qualifikationsränge zehn bis 15 akut gefährdet.“ Bleibt die Frage, wie die Mannschaft überhaupt schon auf 17 Punkte gekommen ist. „Bei solch einer Leistung frage ich mich das auch“, kapitulierte Hochrein schon im Ansatz, um Augenblicke später wieder den Kämpfer zu geben: „Wir werden unter der Woche einiges zu besprechen haben und im Heimspiel am Samstag gegen Seligenporten ganz bestimmt etwas ändern.“

    Alles andere wäre auch überraschend, denn keiner aus der Startformation lieferte in Bruck auch nur im Ansatz Argumente für einen neuerlichen Einsatz von Beginn an. „Auch deshalb habe ich die Jungs gleich nach Abpfiff zu mir geholt. Nicht, dass da noch einer denkt, er wäre der Bessere unter den Schlechten gewesen.“ Das 0:4 alleine hätte nicht getaugt, für eine Generalabrechnung. Aber die Tatsache, dass Erlangen alles andere als eine Übermannschaft ist und unter der Woche erst beim Kellerkind in Schweinfurt 1:3 niedergegangen war, macht die Sache so besorgniserregend. „Wir müssen von Erlangen lernen“, meinte Hochrein, „denn auch Erlangen hat in Schweinfurt eine echt schwache Leistung gezeigt und sich jetzt gegen uns ganz anders präsentiert.“

    Es war das fußballerische Einmaleins, das den WFV an der Tennenloher Straße vor eine unlösbare Aufgabe stellte: Ein Doppelpass ging dem 1:0 durch Hakim Greine voraus (22.), beim zweiten Gegentor ließ die angewurzelte WFV-Defensive Christopher Schaab schalten, walten und treffen (28.). Dass Bastian Lunz per Strafstoß zum 3:0 traf, lag daran, dass zuvor WFV-Keeper Jan-Peter Grunz nach einem Aussetzer seiner Vorderleute zum Foul griff (73.) – und beim vierten Erlanger Tor war es wieder ein recht einfach gestrickter Doppelpass, der die komplette Würzburger Defensive aushebelte (81.). Davor und danach übertrieben es die Gastgeber noch das eine oder andere Mal vor dem WFV-Kasten und verpassten so einen noch deutlichen Sieg, während die Würzburger nur im Ansatz für ein klein wenig Gefahr sorgten: Pascal Rausch (51.), Steffen Krautschneider (53.) und Pascal Kamolz (70.) aber scheiterten. So, wie es eben zu einer besonderen Partie gehört – einer besonders schlechten freilich.

    Die Statistik zum Spiel

    FSV Erlangen-Bruck – Würzburger FV 4:0 (2:0)

    Erlangen: Hausner – Krämer (83. Leikam), Weiler, Graf, Völker – Lunz, Backens (77. Dolan), Schaab, Gündogan – Graine (37. Romano), Haan.
    Würzburg: Grunz – Drenkard (46. Ganzinger), Steinmetz, Asta, Bauer – Riedner – Schömig (46. Babanatsas), Deißenberger, Krautschneider – Rausch, Kamolz (74. Rosenberger).
    Tore: 1:0 Graine (22.), 2:0 Schaab (28.), 3:0 Lunz (73., Foulelfmeter), 4:0 Schaab (81.). Schiedsrichter: Svatik (Cheb/Tschechien). Zuschauer: 350.

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