Die Fans der DJK Rimpar Wölfe dürfen sich freuen: Sie können in der am letzten August-Wochenende beginnenden neuen Saison sämtliche Heim- und Auswärtsspiele live im Internet verfolgen. Der Online-Sportsender Sportdeutschland.TV überträgt alle 360 Partien der zweiten Handball-Bundesliga – inklusive Kommentar, Grafiken und einer Zusammenfassung der Spieltagshöhepunkte. Das verriet Frank Bohmann, der Geschäftsführer der Handball-Bundesliga (HBL) in Köln, im Gespräch mit dieser Redaktion.
Dem Deal mit Sportdeutschland.TV haben laut Bohmann in der HBL-Mitgliederversammlung Anfang Juli alle Bosse der 20 Zweitligisten zugestimmt – obwohl er für einige eine Herausforderung darstellt. Denn jeder Klub muss demnach die Übertragung „garantieren, selbst produzieren und auch den Kommentator stellen“. Auch darüber, dass dieser fachkundig und neutral zu sein hat, gebe es eine Vereinbarung und ein „Handbuch mit Richtlinien“, erklärt Oliver Lücke, Leiter Unternehmenskommunikation in der HBL. Dass es dennoch Unterschiede in der Professionalität geben wird, darüber sind sich die HBL-Verantwortlichen bewusst.
Sauer hofft auf Werbeeinnahmen
Bohmann sieht dennoch mehr Chance als Risiko in dem Deal – auch für die Vereine: „Wer es gut macht, kann sich durch die TV-Produktion ein Standbein aufbauen“, das dann auch zunächst anfallende Kosten mindestens decken helfen könne. Denn jeder Klub bekomme die Möglichkeit, einen Teil der Werbezeit selbst zu vermarkten. „Der Anspruch muss es sein, Handball als Leistung zu verkaufen. Der Bereich digitale Vermarktung nimmt einen immer größeren Stellenwert ein“, betont Bohmann.
Wölfe-Geschäftsführer Roland Sauer begrüßt die Neuerung. „Die Liga wird dadurch aufgewertet, und uns Vereinen bietet sich eine Möglichkeit, Werbeeinnahmen zu generieren. Die Außenwirkung für Sponsoren ist durch Fernsehbilder eine ganz andere und viel interessanter.“
Erster Test beim Heimturnier
Erstmals testen wollen die Rimparer die Übertragung mit verkauften Spots bereits bei ihrem hochkarätig besetzten Vorbereitungsturnier in der heimischen Dreifachturnhalle (10.-12. August) mit dem ukrainischen Champions-League-Teilnehmer HC Motor Zaporozhye, dem dänischen Vizemeister GOG Sport aus Gudme und dem österreichischen Erstligisten HC Linz AG. „Mit unserem vorhandenen Equipment sind wir schon ganz gut aufgestellt. Was fehlt, werden wir von Sportdeutschland.TV ausleihen“, sagt der Wölfe-Boss. Fachkundige Sportkommentatoren seien angefragt; für einen Turniertag habe sich sein Sohn Daniel Sauer, ehemaliger Handballprofi und Vorstandschef des Fußball-Drittligisten FC Würzburger Kickers, als Co-Kommentator angeboten.
Einen Zuschauerrückgang in der Runde fürchtet Sauer senior durch die Live-Übertragung nicht. „In der Halle ist noch mal eine ganz andere Emotion. Die Fans, die bisher zu unserem Heimspielen gekommen sind, werden auch weiterhin kommen. Nur können sie jetzt bei Auswärtsspielen im Internet auch noch zuschauen.“
Rimpar startet am Freitag, 24. August, beim TuSEM Essen in die neue Saison.