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Auf den Spuren von Bruce Lee

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Auf den Spuren von Bruce Lee

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    Auf den Spuren von Bruce Lee
    Auf den Spuren von Bruce Lee Foto: FOTO H. ROSENBUSCH

    Lee Chun Fan, ein Meister der Kung-Fu, hat Johanna Göckel vor etwa zwei Jahren inspiriert mit dem Kampfsport zu beginnen. Die Tochter eines Chinesen und einer Deutschen war fasziniert von seinem Film "Enter the Dragon", in dem er unter dem Künstlernamen Bruce Lee, den von ihm entwickelten Kampfstil "Jeet Kune Do" 1973 weltbekannt machte. Diesen wollte die in Ellwangen geborene und noch im ersten Lebensjahr von einer Würzburger Familie adoptierte Johanna unbedingt erlernen.

    Mit ihrer Freundin im Schlepptau klopfte sie beim Würzburger "Dragon Gym" von Viktor Köhl an. Dort begann sie dann mit Jiu-Jitsu, der waffenlosen Kampfkunst der Samurai. Zu Beginn trainierte Göckel zwei Mal die Woche, etwa zwei Stunden lang: "Ich habe ihr Talent früh erkannt", meint Köhl, der sein Leben schon mit 13 Jahren dem Kampfsport verschrieben hat. In zahlreichen, meist asiatischen Ländern ließ er sich von Großmeistern in die bekanntesten Kampfkünste einführen. Schnell konnte er auch Göckel für den Kampfsport begeistern: "Ich wollte immer mehr lernen und habe auch schnell Fortschritte gemacht. Nach drei Monaten habe ich schon fast jeden Tag so um die drei Stunden trainiert", erzählt sie.

    Es blieb nicht bei Jiu-Jitsu: Heute stehen auch Wing-Chun-Kung-Fu, Escrima (eine philippinische Stock- und Klingen-Kampfkunst) und Jeet Kune Do auf dem Stundenplan. Bei den Sportfreunden der Würzburger Verkehrs- und Versorgungsbetriebe versucht sich die 18-jährige, gelernte Modenäherin unter Anleitung von Hans Bahles seit neuestem auch noch im Boxen. Ihre bisher größten Erfolge feierte Göckel, die ihr Leben derzeit voll und ganz dem Kampfsport widmet und ihren Beruf aufgegeben hat, aber im Thai- und Kickboxen. In Aachen gewann sie kürzlich die deutsche Meisterschaft im Thaiboxen und in Antwerpen wurde sie bei den Kickbox-Weltmeisterschaften zweimal Dritte, im Leicht- und Vollkontakt.

    "Für Jo ist der Kampfsport ein guter Weg, ihr hitziges Temperament zu kanalisieren", behauptet ihr Trainer Köhl. Auf Göckels lachenden Protest hin setzt er sogar noch einen drauf: Und das sei noch sehr milde ausgedrückt. "Nein, nein, abseits vom Ring bin ich ganz lieb," erklärt Göckel mit einem Blick durch ihre braunen Mandelaugen, der keine Zweifel zulässt. "Aber wenn mir eine Gegnerin gegenüber steht, will ich sie nur noch K.o. schlagen."

    Die ehemalige Rettungs-Schwimmerin der Wasserwacht will nun mit aller Macht eine bekannte Kampfsportlerin werden, dafür nimmt sie Entbehrungen in Kauf: "Disco? So etwas habe ich hinter mir, da war ich das letzte Mal mit 16." Heute bestünde der Alltag nur noch aus Schlafen - Trainieren - Essen. Selbstverständlich nach Ernährungsplan. Eine Ärztin schenkt ihr Akupunktur-Behandlungen: "Damit die Energien besser fließen", sagt Köhl, der auch auf die mentalen Übungen der fernöstlichen Kampfkunst großen Wert legt. "Nur die Verbindung von Körper und Geist befähigt zu wirklich Außergewöhnlichem." Das kennen wir doch schon aus verschiedenen "Martial Arts"-Streifen . . .

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