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Würzburg: Basketballtalent Jessika Schiffer wechselt in die USA

Würzburg

Basketballtalent Jessika Schiffer wechselt in die USA

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    Jessika Schiffer während eines Spiels der TG QOOL Sharks Würzburg
    Jessika Schiffer während eines Spiels der TG QOOL Sharks Würzburg Foto: Patrick Wötzel

    Mit 14 Jahren auf ein Internat, mit 16 in eine fremde Stadt. Klingt zunächst keineswegs nach einer angenehmen Situation für eine Jugendliche, die einfach nur Basketball spielen möchte. Und doch war der Weggang aus der Heimat der Schlüssel zum Erfolg für die aus Iserlohn stammende Jessika Schiffer, welche seit 2016 für die TG QOOL Sharks Würzburg in der zweiten Bundesliga auf Korbjagd ging.

    Nun steht der nächste Abschied bevor, doch wieder bedeutet er einen Fortschritt in der Karriere der 18-Jährigen, die im August in die USA ziehen wird, um dort zu studieren und für das College Team der Buffalo Bulls zu spielen. Das von der in den USA bekannten Felisha Legette-Jack trainierte Team zählt zu den besten Mannschaften in der hochrangigsten College-Division, der NCAA 1.

    ''Das war mit die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können.‘‘

    Jessika Schiffer über ihren Wechsel nach Würzburg

    Schiffer war 2016 nach Würzburg gezogen, um für die TG QOOL Sharks Spielerfahrung in Deutschlands zweithöchsten Spielklasse zu sammeln. Dies sei definitiv der richtige Schritt gewesen, ist sich die 18-Jährige sicher: "Das war mit die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können." Sie sei sehr überrascht gewesen, wie viel Spielzeit ihr Trainerin Janet Fowler-Michel schon von Beginn an gegeben hatte – Schiffer nahm das Vertrauen dankend an, zahlte mit Leistung zurück und stieg zu einer der Leistungsträgerinnen der Mannschaft auf.

    Die kanadische Trainerin sei es auch gewesen, die Schiffer bei der Auswahl der Colleges unterstützt habe. Dabei war der 18-Jährigen schon lange klar gewesen, dass sie den Schritt in die USA wagen wollte. Bei der U-18 Europameisterschaft im vergangenen Jahr kam dann erstmals ein Scout auf sie zu. Über diese und Fowler-Michels Kontakte kristalisierte sich dann die Universität in Buffalo als Favorit für Schiffer heraus. Nach einem Besuch vor Ort war die Entscheidung gefallen.

    Basketballtalent Jessika Schiffer im Trikot der Buffalo Bulls
    Basketballtalent Jessika Schiffer im Trikot der Buffalo Bulls Foto: Schiffer

    Enorme Belastung für die 18-Jährige

    Das Talent ist auf den Positionen des Point Guards und des Shooting Guards beheimatet, als größte Stärke sieht Schiffer ihren Drei-Punkte-Wurf. An der Eins-gegen-Eins-Verteidigung und dem Zug zum Korb müsse sie noch am meistens arbeiten.

    Viel Zeit für Extra-Training bleibt vor dem Umzug in die USA allerdings nicht, denn die 18-Jährige spielt auch in den Jugend-Teams der deutschen Nationalmannschaft eine große Rolle: Mit der U 19 hat sie kürzlich die Weltmeisterschaft in Thailand auf dem 13. Platz beendet – eine große Enttäuschung, wie sie sagt. Schließlich wurde das Team noch im letzten Jahr U-18-Europameister. Für ein besseres Abschneiden in Thailand habe dann aber die Abstimmung gefehlt, denn ein Teil der Mannschaft war bis kurz vor dem Turnier noch für die U 18 unterwegs – andere Spielerinnen wie auch Schiffer bereiteten sich schon mit der U 20 auf die Europameisterschaft vor, welche am Samstag beginnt. Dort hofft sie dann auf ein besseres Ergebnis als mit der U 19.

    Wechsel ans College in Buffalo

    Schon fünf Tage nach dem Turnierende geht dann der Flug in die USA, wo Schiffer auf ein bekanntes Gesicht treffen wird – mit Elea Gaba (zuletzt ChemCats Chemnitz) hat eine weitere Deutsche einen Platz am College in Buffalo ergattert. Beide werden zusammen für die Buffalo Bulls auf Korbjagd gehen und außerdem auch in einem gemeinsamen Apartment wohnen.

    Freunde und Familie so weit entfernt zurückzulassen, werde mit Sicherheit hart, doch dadurch, dass sie bereits in Würzburg alleine in einer eigenen Wohnung gelebt hat, sei sie es gewohnt und werde gut klarkommen, da ist sich Schiffer sicher.

    ‘‘Wenn ich nicht in der Halle bin zum Trainieren, bin ich zu Hause und ruhe mich aus‘‘

    Jessika Schiffer investiert viel Zeit für ihren Sport

    Dass der Weg nach oben wie für viele Sportler nicht ohne Entbehrung funktioniert, zeigt sich auch in ihrem Fall. Basketball ist der Lebensmittelpunkt, für andere Hobbys bleibt da nur wenig Zeit: "Wenn ich nicht in der Halle bin zum Trainieren, bin ich zu Hause und ruhe mich aus", erzählt Schiffer lachend.

    Für die Zeit nach dem College strebt sie ein Team im europäischen Ausland an, erzählt die 18-Jährige. Ein Ziel mit der Nationalmannschaft will und kann sie allerdings nicht ausgeben. Zwar sei der Jahrgang talentiert, doch man wisse nie, wie viele Spielerinnen wirklich auf diesem Niveau weitermachen können, schließlich sei der Frauen-Basketball sehr schlecht bezahlt.

    Die Spiele der U-20 EMSamstag, 3. August 2019, 20.15 Uhr: Deutschland – Frankreich Sontag, 4. August 2019, 15.45 Uhr: Deutschland – Niederlande Montag, 5. August 2019, 13.30 Uhr: Deutschland – Italien

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