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BASKETBALL: Begehrte Waldbüttelbrunner Perlen

BASKETBALL

Begehrte Waldbüttelbrunner Perlen

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    Basketball

    Aufstiegsrunde zur Zweiten Bundesliga der Frauen TSG Waldbüttelbrunn – SV Germering 66:67 n. V. (15:22, 25:34, 42:47, 57:57)

    Christina Schulz ist eine fleißige junge Frau mit dunkelroten Haaren. Mit Tempo dirigiert sie die Angriffe der Regionalliga-Basketballerinnen der TSG Waldbüttelbrunn. Nicht selten wirft sie dabei auch selbst, meist aus großen Distanzen. Mit 17 erzielten Punkten konnte sie ihrem Team maßgeblich helfen, in der Partie gegen den SV Germering einen hohen Rückstand von bis zu zwölf Zählern aufzuholen. Am Ende jedoch verlor die TSG nach Verlängerung das erste Mal in dieser Aufstiegsrunde (66:67). Schulz haderte kurz: „Wir hatten uns doch so schön heran gekämpft.“ Dann hakte sie ab: „Wir brauchen uns aber nicht zu beschweren.“ Und sie beschwerte sich auch nicht: „Ich setzte mich nachher gleich an den Schreibtisch und lerne.“

    „Der Austausch darf nicht nur einseitig werden“

    Julia Schwägerl über die künftige Spieler-Kooperationen mit der TGW

    Schulz hat derzeit viel in der Schule zu tun, im Frühling macht sie Abitur. Und der Stress endet keinesfalls nach Schulschluss. Als Aufbau-Spielerin ist sie in ihrem Basketballverein Waldbüttelbrunn gleich in dreifacher Funktion tätig: in der Regionalliga, der Reserve in der Bezirksliga und im U-20-Team. Sie tut das mit Begeisterung.

    Wie Schulz geht es noch mehr jungen Spielerinnen in Waldbüttelbrunn. Sie absolvieren einen straffen Spielplan – und haben damit erstaunlicherweise wenig Mühe. „Ich kann beim Basketball gut abschalten vom Stress in der Schule“, meint auch Julia Schwägerl (18). Nirgendwo in Unterfranken findet sich derzeit eine so aussichtsreiche weibliche Basketball-Generation zwischen 18 und 20 Jahren wie die der Schulz, Kleinhenz, Schwägerl oder Grosser. In der Bezirksliga und der U-20-Staffel wurden die Waldbüttelbrunner jeweils unbesiegt Meister. Zusätzlich halten die Mädels auch in der Regionalliga mit. Vor allem Schulz: Top-Scorerin in der Bezirksliga (19,2 Punkte im Schnitt) und in der U-20 (26,8), sowie Leistungsträgerin in der Dritten Liga (16,0).

    Der sprudelnde Jugend-Ader der TSG weckt längst Begehrlichkeiten beim Lokalrivalen TG Würzburg. Dort ist die Zweite Liga praktisch schon erreicht (siehe nebenstehenden Bericht) und man träumt von einem schlagkräftigen Frauen-Team. Über die Kooperation von TSG und TGW verhandelten die Vereine bereits, obwohl keine der Spielerinnen bislang direkt angesprochen wurde. Letzte Woche fuhren beide Teams gemeinsam zum Auswärtsspiel in einem Bus. Auf der Hinfahrt blieben Waldbüttelbrunner und Würzburger zurückhaltend unter sich, auf der Rückfahrt sangen sie gemeinsam.

    Die Kooperation wird allerdings nicht unproblematisch – egal ob nun durch die Erteilung von Doppel-Lizenzen oder mit Vereins-Wechseln. Die Frage ist: Wie viel gibt die TGW im Gegenzug ab, um an Waldbüttelbrunns Perlen zu gelangen? „Der Austausch darf nicht einseitig werden, also dass nur wir Spielerinnen abgeben, aber von der TGW keine abbekommen“, fordert Schwägerl. Sie findet es „schade, wenn etwas bei uns rausgerissen wird, was hier so schön zusammengewachsen ist.“ Trotzdem gibt sie zu, sie hätte „klar Lust, Zweite Liga zu spielen.“ Schulz klingt ähnlich: „Zweite Liga wäre schön, aber ich will nicht nur an mich denken und mir die Rosinen herauspicken.“ Von Seiten der TGW erklärt Abteilungsleiter Jürgen Cymara bereits ein Problem: „Ich kann niemanden von uns zwingen, Regionalliga für Waldbüttelbrunn zu spielen.“ Es dürfte viel Gesprächsbedarf geben, damit die kleine Schwester Waldbüttelbrunn sich nicht benachteiligt fühlt.

    Tina Schulz und Eva Grosser (20) spielten in der Jugend mehrere Jahre Zweite Liga für die DJK Würzburg und ein Jahr mit der TGW. „Ich habe da viel gelernt“, blickt Schulz zurück. Fragt sich, wo die fleißige, junge, rothaarige Frau die nächsten Erfahrungen sammelt.

    Daten & Fakten

    Waldbüttelbrunn: Schulz 17/4, Fowler-Michel 14, Kleinhenz 9/2, Leopold 9/1, Grosser 8, Schwägerl 5/1, Rheingans 2, Lehrieder 2, Betz. Germering: Schollweck 34/7, Schmidtke 11/3, Przewodnik 7, Schmidt 6/1, Pfettner 3, Bikic 3, Lamar 2, Azzaoui 1, Seybold, Teuber. Spielfilm: 10:16 (7.), 33:45 (26.), 49:52 (35.), 53:53 (37.). Schiedsrichter: Gut (Bamberg), Mir-Eschghi (Erlangen). Zuschauer: 40.

    Online-Tipp

    Eine Bilderserie vom Spiel der Waldbüttelbrunner Basketballerinnen finden Sie unter: www.mainpost.de/sport/ wuerzburg 

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