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Fußball: Landesliga: Benjamin Freund ist weiterhin zum Zuschauen verdammt

Fußball: Landesliga

Benjamin Freund ist weiterhin zum Zuschauen verdammt

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    Immer schön den Ball flach halten: Unterpleichfelds Coach Andreas Zehner (links) und sein Co-Trainer Benjamin Freund wollen erstmal den Klassenerhalt sichern.
    Immer schön den Ball flach halten: Unterpleichfelds Coach Andreas Zehner (links) und sein Co-Trainer Benjamin Freund wollen erstmal den Klassenerhalt sichern. Foto: Heiko Becker

    Fußball: Landesliga Nordwest
    ASV Rimpar – TSV Unterpleichfeld
    (Sonntag, 15 Uhr, Schömig-Digitaldruck-Arena)

    Trainingszeit beim TSV Unterpleichfeld. Am Sonntag (15 Uhr) treffen die Fußballer in der Landesliga Nordwest im Derby auf den ASV Rimpar. Cheftrainer Andreas Zehner, der direkt von der Arbeit aus Gemünden kommt, hat es nicht rechtzeitig zum vor Trainingsbeginn geplanten Doppelinterview mit dem neuen Co-Trainer Benjamin Freund geschafft. Während der bereits mit den ersten Übungen beginnt, nimmt sich Zehner noch Zeit fürs Gespräch mit dieser Redaktion.

    Das wäre in der vergangenen Saison nicht möglich gewesen, als der 34-Jährige die nur sehr spärlich besetzte Mannschaft noch alleine coachte und teilweise mit zehn Spielern trainieren musste. Nun hat er mit Benjamin Freund Unterstützung bekommen. Der 29-Jährige bringt viel Disziplin ins Training sowie an die Seitenlinie mit und schafft es somit auch, Zehner zu entlasten. Dieser kann nun auch wieder aktiv am Spielgeschehen teilnehmen, wenn seine Erfahrung gebraucht wird. Ein Umstand, der ihn sehr freut. Auch der Kader ist gewachsen, denn Zehner hat bereits im Winter viel Zeit investiert und Neuzugänge nach Unterpleichfeld gelotst.
     

    Werden die beiden Trainer gefragt, was sie in dieser Saison mit ihrem Team erreichen wollen, geben sie sich zurückhaltend, obwohl die Mannschaft nach dem zweiten Spieltag Tabellenführer ist und als einzige der Klasse noch ohne Punktverlust. Der Klassenerhalt sei vorerst das Ziel, und man wolle das Maximale aus der Mannschaft herausholen. Dabei sieht die aktuelle Situation deutlich besser aus als in der vergangenen Runde.

    Auch bei der Frage, wer der bessere Fußballer sei, stapeln beide tief: "Benny ist besser", sagt Zehner und schmunzelt: "Ich werd' jetzt 35 und ich weiß, dass ich auch scho a weng nachgelassen hab'. Die Beine wollen manchmal nimmer so wie der Kopf." Freund sieht das anders, erklärt: "Andi ist eher der bessere Fußballer, vor allem weil ich aktuell nicht laufen kann."

    Aufgrund anhaltender Knieprobleme ist der 29-Jährige nun schon seit einigen Jahren zum Zuschauen verdammt. Wie schwer ihm das fällt, merkt man, als er beschreibt, wie wichtig ihm der Fußball ist: "Es reizt mich natürlich, wenn ich die Jungs da Kicken sehe und dann nicht mal mehr richtig gegen den Ball treten kann."

    Freund hat es zwar immer wieder versucht, doch die Verletzung ist offenbar so kompliziert, dass nicht einmal die Ärzte genau sagen können, ob er wieder auf den Platz zurückkehren wird. In der Unterpleichfeld versuchte er sich ein paar Mal im Training, musste jedoch feststellen, dass die Schmerzen im Knie nach wie vor zu groß sind. Jetzt widmet sich der 29-Jährige, der lange Zeit für die FT Schweinfurt in der Landesliga und zuletzt für den TSV Großbardorf (Bayernliga) gekickt hat, erst einmal voll und ganz seinem neuen Job als Co-Trainer. Die Hoffnung auf ein Comeback als Spieler gibt er allerdings nicht auf - das Trikot mit seiner Nummer sieben hat er noch heute.

    Freund, der in Oberwerrn im Landkreis Schweinfurt geboren ist, wo er heute noch lebt, studiert Sportökonomie und arbeitet beim Bayerischen Turnverband, wo er sich um Events und Marketing kümmert. Unter anderem war er für die Organisation des Landesturnfestes in Schweinfurt verantwortlich. Als Trainer will er sich weiterbilden und strebt die A-Lizenz an. Schon sein ganzes Leben ist ihm der Sport unheimlich wichtig gewesen, umso mehr schmerzt es den neuen Co-Trainer, dass er auf unbekannte Zeit ausfällt.

    Als besonders ehrgeizig beschreibt Zehner seinen neuen Trainerkollegen und fügt lachend hinzu, dass dies gleichzeitig auch seine größte Schwäche sei.  An ihre erste Begegnung können sich beide zwar nicht mehr genau erinnern, sind sich aber einig, dass sie sich bestimmt schon einmal als Gegner auf dem Platz gegenübergestanden sind. Als Freund dann einige Male beim Training des TSV Unterpleichfeld dabei war, "hat man schon gemerkt, dass es menschlich passen kann". Nachdem sich das Comeback von Freund auf unbestimmte Zeit verschoben hat, bot es sich für ihn an, zumindest an der Seitenlinie weiterzumachen. 

    Ihre persönliche Zukunft halten sich die beiden Landesliga-Trainer offen. Freund zieht es eventuell noch einmal ins Ausland - er hat bereits ein halbes Jahr in Brasilien gelebt: "Eine Zeit, die ich nie vergessen werde", schwärmt er. Zehner denkt derweil nur in kleinen Etappen, seit er vor neun Wochen Vater eines Jungen geworden ist. Die Familie gibt ihm viel neue Energie, doch sei er manchmal auch ganz froh, "daheim rauszukommen und zum Sport zu gehen."  Was in den nächsten Jahren passiere, könne er noch nicht sagen, doch aktuell fühle er sich in Unterpleichfeld sehr wohl.

    Und dann startet auch der 34-jährige Chefcoach ins Training. Wahrscheinlich froh, dass er auch dieses nicht mehr alleine gestalten muss.  

    Die weiteren Paarungen: SV Euerbach/Kützberg - TSV 1876 Lengfeld (Sonntag, 15 Uhr, Sportgelände Euerbach) TG Höchberg - TuS Röllbach (Sonntag, 16 Uhr, Hans-Stumpf-Sportanlage Höchberg)

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