TENNIS
Regionalliga Südost, Frauen
TC Weiß-Blau Würzburg – TSV Altenfurt 5:4. Eigentlich hätte man lauten Siegesjubel der Regionalliga-Frauen des TC Weiß-Blau Würzburg nach dem verwandelten Matchball im Doppel von Martha Matoula und Ganna Poznikhirenko erwartet. Denn sie besiegelten damit den knappen 5:4-Sieg am letzten Spieltag gegen den in der Tabelle hinter Würzburg platzierten TSV Altenfurt.
Wenige Minuten zuvor hatten Anne Knüttel und Ani Vangelova nach dem 3:3 nach den Einzeln mit ihrem Erfolg im Doppel zum 4:3 die Tür zum möglichen Gesamtsieg weit aufgestoßen. Für gewöhnlich ist 5:4 ein Ergebnis, das für besondere Freude sorgt, da die Spannung bis zum Schluss besteht und die Erleichterung dann um so größer ist. Wie eben im Fußball bei einem Tor in der Nachspielzeit.
Würzburg spielt seit 2017 in der Regionalliga Südost
Der Plan war gewesen, Altenfurt auf Abstand zu halten und damit den fünften Tabellenplatz zu halten. Er ging auf. Jener allerdings, damit auch – wie normal üblich – den Klassenerhalt zu schaffen, wohl nicht. Denn die Würzburgerinnen fallen höchstwahrscheinlich dem gleitenden Abstieg zum Opfer.
Der bedeutet, dass aus den oberen Ligen zu viele Teams in die geografische Südschiene absteigen, wo die Würzburgerinnen in der Regionalliga Südost seit ihrem Abstieg aus der 2. Bundesliga im Jahr 2017 beheimatet sind. Aufgrund dessen müssen mehr Mannschaften den Gang nach unten antreten, als es der Regelabstieg mit drei Teams vorsieht. Zwar stehen noch zwei Spieltage in der Bundesliga auf dem Programm, aber die Tabellenletzten – beides Teams aus dem Süden – haben kaum Chancen, noch weiter nach vorne zu rücken.
"Das ist so bitter", fasste Mannschaftsführerin Anna Uljanov ihren Frust in Worte, "aber so ist Tennis". Besonders traurig war sie darüber, dass ihr Abschied aus dem Verein nach zehn Jahren aufgrund beruflicher Veränderungen ausgerechnet mit dem sportlichen Abstieg einhergehen wird. Auch dass sie aufgrund einer Erkältung nicht ihr bestes Tennis auf Position sechs spielte, dämpfte zusätzlich ihre Stimmung.
Anne Knüttel zeigt eine herausragende Leistung
Aber es gab auch freudige Aspekte an diesem letzten Spieltag. "Ich bin überglücklich", jubelte die Ukrainerin Ganna Poznihirenko. Und dazu hatte sie allen Grund. Sie hatte nach einem Kreuzbandriss im vergangenen Jahr erst vor wenigen Wochen überhaupt wieder mit dem Tennisspielen begonnen und war in den beiden vorherigen Partien noch chancenlos gewesen. Mit gutem Training in der vergangenen Woche landete sie nach einem Jahr Tennisabstinenz endlich wieder einen Einzelsieg auf Position zwei.
Auch für Anne Knüttel ging die Saison positiv zu Ende. Sie bot zum Abschluss sowohl im Einzel auf Position fünf, als auch im Doppel eine herausragende Leistung, die beim Zusehen viel Freude bereitete und sie selbst sehr zufrieden stimmte. "Der Abstieg ist natürlich sehr schade", bedauerte sie, "aber warten wir ab, ob es tatsächlich dabei bleibt".
In der Tat besteht ein Fünkchen Hoffnung, doch noch in der Liga zu verbleiben. Dann nämlich, wenn der nicht gerade seltene Fall eintritt, dass einer der potenziellen Aufsteiger in die Regionalliga sein Aufstiegsrecht nicht wahrnimmt. Es heißt allerdings, bis mindestens zum 30. September zu warten. Das ist der Stichtag, bis zu dem die Aufsteiger benannt werden sollten. Dann ist noch einmal Zeit bis spätestens 11. Dezember. An diesem Datum steht die Zusammensetzungen der einzelnen Ligen definitiv fest.