Der SV Erlenbach ist kein Lieblingsgegner des Würzburger FV mehr. Zehn Tage nach dem Pokal-Aus mussten sich die Zellerauer auch im ersten Saison-Heimspiel in der Bayernliga Nord dem Klub vom Untermain geschlagen geben. Zwei Gegentreffer binnen fünf Minuten in der ersten Halbzeit waren bei der Hitze nicht mehr wettzumachen.
An diesem Samstag kann man sich beim Familienfest auf der Sepp-Endres-Sportanlage am Lebendkicker versuchen. Bei dieser Spielart gibt es in der Regel viele überraschende Manöver zu bestaunen. Auf dem echten Rasen ist es damit so eine Sache – gerade, wenn das Thermometer – wie am Mittwochabend – an der Mainaustraße bei 34 Grad Celsius steht. So schienen sich die Überraschungsmomente auf beiden Seiten bereits im Ansatz in der flirrenden Luft aufzulösen. Immerhin bewegten sich die Teams trotz der äußeren Umstände ordentlich, wodurch die rund 350 zahlenden Zuschauer über weite Strecken keinen Standfußball zu sehen bekamen.
Die erste Chance hatte der WFV durch Adrian Istrefi, der nach einem Droszcz-Zuspiel allerdings nur Zweiter hinter SVE-Keeper Christos Patsiouras war (11.). Danach häuften sich die Verletzungs- und Trinkpausen – bis zur 25. Minute, als sich der bis dahin unauffällige Gäste-Spieler Konstantin Tschumak den Ball zurechtlegte. Sein Schuss aus über 25 Metern schlug im WFV-Torgiebel ein: 0:1 (25.). Auf der Gegenseite nahm sich auch David Drösler ein Herz, scheiterte mit seinem Versuch aber an der Unterkante der Latte (26.).
Nach einer halben Stunde passierte den Zellerauern der wohl spielentscheidende Lapsus. In der Vorwärtsbewegung verloren sie den Ball, SVE-Stürmer Patrick Badowski schloss gekonnt zum 2:0 ab (30.). WFV-Trainer Marc Reitmaier brachte mit Neuzugang Sebastian Götz (für den angeschlagenen Wojtek Droszcz) und Simon Heim (für Kevin Dees) kurz vor und kurz nach der Pause je einen frischen Mann.
Doch auch nach der Pause wurden die Angriffsbemühungen nicht viel durchschlagskräftiger, wenn man von den bemerkenswerten Sprints von Patrick Hofmann auf der Außenbahn absieht. Ansonsten half häufig der Zufall mit: Eckball Mache, Kopfball Dan, erst ein Erlenbacher Knie machte die Situation gefährlich. Ein Freistoß des eingewechselten Lars Schmidt erwischte Christian Steinmetz mit dem Kopf – vorbei (61.). Nach Heims Antritt war SVE-Keeper Patsiouras wieder schneller (64.).
Die Erlenbacher ließen sich nun alle Zeit der Welt. Patsiouras verhinderte bei einem unkoordinierten Abschluss von Schmidt den 1:2-Anschlusstreffer (78.). Spätestens mit dem unnötigen Platzverweis gegen Heim in der 85. Minute war der Abend für den WFV gelaufen, auch wenn Dan in der Nachspielzeit noch das 1:2 per Handelfmeter gelang. WFV-Trainer Reitmaier war deshalb ziemlich bedient: „Wir sind durch einen Sonntagsschuss in Rückstand geraten und haben es anschließend versäumt, rechtzeitig den Anschlusstreffer zu erzielen. Nach dem 3:0 zum Auftakt in Frohnlach war das nun ein Dämpfer.“
Die Statistik des Spiels Würzburger FV – SV Erlenbach/Main 1:2 (0:2) Würzburg: Koob – Schömig, Drösler, Steinmetz, Ganzinger – Dees (46. Heim), Droszcz (43. Götz) – Hofmann, Istrefi, Mache (59. Schmidt) – Dan. Erlenbach: Patsiouras – Hörst, Franz (80. Adigüzel), Kaplan, Krug – Fiordellisi, Letellier, Tschumak, Traut (86. Albrecht), Fleckenstein (59. Yildirim) – Badowski. Tore: 0:1 Tschumak (25.), 0:2 Badowski (30.), 1:2 Dan (90.+5, HE). Rot: Heim (85., Unsportlichkeit, WFV). Schiedsrichter: Steigerwald (Karlstadt). Zuschauer: 357. ONLINE-TIPP Eine Bilderserie von der Bayernliga- Partie des WFV unter: www.mainpost.de/sport/wuerzburg