Warum engagiert man sich seit zehn Jahren bei der Organisation eines Marathons? Sieben Helfer und ihr Antrieb.
Für die „Schönwetter-Freizeitsportlerin“ Melanie Keller ist es wichtig, sich ehrenamtlich zu betätigen: „Mit den Jahren wächst man im Orga-Team zur Einheit zusammen, die in Würzburg ein großartiges Sportereignis auf die Beine stellt.“ Sie erstellt und gestaltet Meldebestätigungen und Läuferinfos, ist verantwortlich für Nachmeldungen und organisiert die Siegerehrungen. Ihr Rückblick auf zehn Jahre Marathon in Würzburg: „Michael Littmann war beseelt von dem Gedanken, in seiner Heimatstadt einen Stadtmarathon auf die Beine zu stellen. Wir danken ihm für seine Hartnäckigkeit und die Beharrlichkeit, dieses Ziel zu erreichen.“
Ein besonderes Gespür, die Gruppe der Startnummernausgabe zusammenzuschweißen, hat der Hauptverantwortliche Stefan Lehmann. Ausgeglichen und konsequent verfolgt er, selbst aktiver Langstreckler, mit seinem Team die Ziele – das Zwischenmenschliche kommt dabei niemals zu kurz. Lehmann erinnert sich: „Gerade das erste Jahr war geprägt von Improvisation. Wir waren alle grün hinter den Ohren und wollten die Veranstaltung nur irgendwie über die Bühne bekommen. Aber mit jedem Jahr lernten wir ein Stück dazu.“
Susanne Krauß kam 2001 nach einem Aufruf in der Main-Post zum Team des Würzburger Marathons: „Ich war sehr neugierig, was das für eine Aufgabe sein könnte...“. Aber mit einer Aufgabe war es dann nicht getan: Sie ist seit zehn Jahren fest eingebunden bei Nachmeldungen, Medaillenausgabe und Chiprückgabe. Faszinierend findet sie die Gemeinschaft: „Ja, die verschiedenen Charaktere der Helfer... Ich finde, der Marathon ist auch eine gute Möglichkeit, sich selber kennen zu lernen und Aufgaben zu delegieren. Aber auch die Welt der Läufer hat mich beeindruckt – wenn sie ins Ziel einlaufen, zum Teil total fertig aber glücklich. Das ergreift einen emotional.“
Harry Piel kam 2001 ebenfalls durch einen Bericht in der Zeitung zum Team. Zusammen mit Melanie bändigt er am Veranstaltungswochenende den Ansturm der Nach- und Ummeldungen. Selbst größter Hektik bleibt „Mr. Nachmeldung“ freundlich, aber bestimmt und zaubert mit seiner humorvollen Art dem einen oder anderen nervösen Läufer ein Lächeln aufs Gesicht.
Durch ein Plakat in einer Arztpraxis wurden Monika Stöber und Georg Arneth 2001 auf den Marathon aufmerksam. „Wer so eine verrückte Idee hat, in Würzburg einen Marathon aufzubauen und durchzuführen – der muss unterstützt werden, auch wenn man selbst nicht so eine lange Strecke läuft“, dachten die beiden. Der berühmte „Lauf-Virus“ hat mittlerweile auch die frühere Frauenfußballerin erfasst: Im Herbst 2009 stieg Monika in den Gratis-Anfängerlaufkurs des Marathonvereins ein.
Roman Weigl war bis Mitte der 90er Jahre sportlich aktiv (Karate, Joggen, Fahrradfahren), musste dann aber gezwungenermaßen seine Aktivitäten einstellen. So verlegte er sich auf die Organisation und stieg zur Premiere beim Marathonteam ein. Das Flair rund um die Veranstaltung und die sportlichen Leistungen begeisterten ihn. Und schließlich wurde er auch selbst noch „Marathoni“: Ein Kohlsuppenrezept half beim Abnehmen, dazu ein von sich selbst einstellender Abbau der Ablagerungen in beiden Achillessehnen. 2003 lief Weigl den ersten Halbmarathon, im Jahr darauf die volle Distanz.