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GREUTH: Das Pferd soll Pferd sein dürfen

GREUTH

Das Pferd soll Pferd sein dürfen

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    Lieblich: Reiterin Monika Ulsamer und ihr sechs Jahre altes Warmblut „Watch me“.
    Lieblich: Reiterin Monika Ulsamer und ihr sechs Jahre altes Warmblut „Watch me“. Foto: FOTO Andreas Stöckinger

    Mit ihrem erst sechsjährigen Pferd „Watch Me“ will Monika Ulsamer ins Finale einziehen. Und nicht nur das: Den Sprung in den deutschen B-Kader peilt sie in den nächsten Jahren an. Schon zum vierten Mal startet sie beim Bundeschampionat. „Wenn ich ins Finale besten 15 kommen würde, wäre das toll“, so Ulsamer. Die Konkurrenz ist groß. Schließlich gilt Deutschland gemeinhin als das Land im Dressursport, hierzulande gebe es die besten Reiter wie auch die besten Pferde. „Wenn ich für Österreich, die Schweiz oder Luxemburg reiten würde, dann könnte ich bei der Europameisterschaft in Turin starten“, gibt sie zu bedenken. Die europäischen Titelkämpfe finden gleichzeitig zum Bundeschampionat statt.

    Dort, im nordrhein-westfälischen Warendorf, ist – außer der Nationalmannschaft – nahezu alles am Start, was im deutschen Pferdesport einen Namen hat. Der Wettkampf gilt laut einer Fachzeitschrift für Pferdesport als „großes Schaulaufen der besten deutschen Reit-, Dressur-, Fahr und Springpferde.“ Um möglichst gut abzuschneiden, hat Monika Ulsamer in den Wochen davor einiges trainiert. Nicht nur die Lektionen für die Dressurübungen spielten dabei eine Rolle, sondern auch die Konzentration des Pferdes. So müsse man sich auf Musik und die laute Geräuschkulisse ebenso einstellen wie auf andere scheinbar banale Dinge. Das Aufspannen eines normalen Regenschirms etwa könne ein Pferd total aus der Konzentration bringen, sagt Monika Ulsamer. Deshalb probte sie selbst diesen Fall im Training.

    „Watch Me“, ein deutsches Warmblut, ist Ulsamers derzeit bestes Pferd im Stall. Mit dem Sechsjährigen hat sie 17 Pferde in ihren Stallungen, von denen sie acht bei Turnieren reitet. Momentan befinden sich 22 Pferdeboxen auf ihrem Gelände, dazu eine Longierhalle, ein 25 mal 70 Meter großer Allwetterplatz mit dem gleichen Untergrund, der bei Olympia 2004 in Athen verwendet wurde. Dazu steht eine 20 mal 60 Meter große Reithalle zum Üben zur Verfügung. Für Monika Ulsamer hat sich mit der vor sechs Jahren in Hufeisenform errichteten Reitanlage ein Traum erfüllt. Am Fuß des 473 Meter hohen Friedrichsbergs legt sie hohen Wert auf die Natur. Täglich kommen die Tiere ins Freie. Sie können auf der Weide Gras fressen. „Die Pferde“, sagt die 39 Jahre alte Tierfreundin, „sollen Pferd sein dürfen. Glückliche Pferde sind leistungsbereiter.“ Von klein auf kauft Monika Ulsamer die Pferde, um sie bei sich auszubilden. Darauf legt die studierte Pädagogin besonderen Wert – und nicht nur hier hat sie ein wachsames Auge. Selbst spät abends sieht sich die Besitzerin noch einmal im Stall um. Den Charakter des Pferdes erkennen, gegenseitiges Vertrauen sei äußerst wichtig beim Dressurreiten.

    Von März bis Anfang Oktober ist Ulsamer bei größeren Turnieren fast in ganz Deutschland unterwegs, dazu besucht sie Lehrgänge und ist auch bei renommierten Trainern zum Lernen. „Ich versuche, mich weiterzuentwickeln.“ Ihr Wissen gibt Ulsamer auch an junge Reiter weiter, wie etwa an die Würzburgerin Christina Hubmann. Dazu bildet sie Pferde anderer Besitzer aus. Für ihren Beruf, der zugleich Leidenschaft ist, hat ihr Mann viel Verständnis. Der Mediziner reite nicht selbst, unterstütze sie aber, wo er könne.

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