Auch wenn es die derzeitige Witterung kaum glauben lässt: Ab diesem Wochenende startet die diesjährige Medenrunde voll durch, von den hochklassigen BTV-Ligen bis hinunter in die Kreisklasse. Einige Teams im Seniorenbereich absolvieren ihre ersten Spiele bereits ab diesem Donnerstag, 4. Mai. „Allerdings ist die Platzsituation in diesem Jahr katastrophal“, ließ Jörg Dotzel, Bezirkssportwart des unterfränkischen Tennisbezirks, am Rande der unterfränkischen Tennismeisterschaften wissen. Mancherorts sind die Plätze aufgrund von Wasserentnahmestopps während der Instandsetzung in keinem guten Zustand und bis Rundenstart wohl kaum bespielbar. Das stellt die Verantwortlichen vor große Planungsschwierigkeiten. „Aber die Runde geht trotz dieser Probleme definitiv los“, betonte Dotzel. „Einzelne Partien werden allerdings wohl nach hinten verschoben werden müssen.“
Ein wenig Kopfzerbrechen bereitet der Rückgang der insgesamt für diese Saison gemeldeten Mannschaften. Dort ist ein dramatischer Einbruch zu verzeichnen. Nahmen in der Sommersaison 2016 inklusive der in BTV-Ligen spielenden Teams 1396 Mannschaften in 223 Spielgruppen am Medenbetrieb teil, sind heuer nur 1271 Mannschaften in 211 Spielgruppen gemeldet. In den DTB/BTV-Ligen spielen insgesamt 78 unterfränkische Teams, zwei davon in der zweiten Bundesliga. 76 messen sich in Regionalligen, Bayern- und Landesligen.
Rückgang an Jugendmannschaften
Im Erwachsenenbereich hat sich bis auf wenige Abmeldungen zahlenmäßig kaum etwas verändert. Was den Verantwortlichen Sorgen bereitet, sind die massiven Rückgänge bei den Jugendmannschaften: Rund 100 Teams weniger als im vergangenen Jahr wurden gemeldet. Ein veränderter Schulalltag, kein Interesse am Wettkampfsport und fehlende Bereitschaft, sich mit anderen zu messen, haben die Verantwortlichen als Gründe ausgemacht. Walter Haun, Bezirksvorsitzender des Tennisbezirks Unterfranken, hatte schon beim jüngsten Bezirkstag angemerkt: „Daran können wir sehen, wo unsere Zukunft liegt“, lautete seine düstere Prognose.
Zwei entscheidende Neuerungen greifen diese Saison. Die erste betrifft die Wiedereinführung der alten Zählweise, wobei jede Mannschaft für einen Sieg pro Einzel und Doppel je einen Matchpunkt erhält; es gibt also nicht mehr wie noch letztes Jahr zwei Punkte pro gewonnenem Einzel und drei pro Doppel. Zum einen brachte die Umstellung auf die neue Zählweise nicht den gewünschten Effekt, dass mehr Doppel ausgespielt und nicht einfach hergeschenkt werden, zum anderen war diese Zählweise zu verwirrend, denn ab Regionalliga aufwärts galt die alte Rechnung. „Es war unverständlich, dass es einerseits einen Sieg mit 5:4 gibt und eine Klasse tiefer heißt es 14:7“, erklärt Dotzel.
Die zweite Regeländerung besagt, dass Spieler in einer Saison in zwei Erwachsenen-Altersklassen eines Vereins gemeldet und unbeschränkt eingesetzt werden dürfen. Das kommt den Vereinen zugute“, sagt Dotzel: „So können mehr Mannschaften gemeldet werden.“ Eine Ausnahme bilden Spieler der Bundesliga- oder Regionalligamannschaften. Ein Spieler, der zum dritten Mal in den Bundesligen oder der Regionalliga eingesetzt wurde, darf nicht mehr als zweimal in der unteren Liga der anderen Altersklasse aufschlagen.
Wie schon in den vergangenen Jahren hält der TC Weiß-Blau Würzburg in Sachen hochklassigem Tennis die Fahnen im Bezirk hoch. Die Frauen (ab 14. Mai mit einem Heimspiel) und die Männer (ab 16. Juli) schlagen jeweils in der zweiten Bundesliga auf. Nachdem die Frauen des TSC Heuchelhof von den Aktiven in der Landesliga zu den Frauen 30 in die Bayernliga gewechselt sind, treten bei den Aktiven in der Landesliga Nord noch die Teams SB Versbach und TC Weiß-Blau Würzburg II an. Allerdings wird es zwischen diesen beiden nicht zu einem Lokalderby kommen, da sie verschiedenen Spielgruppen angehören. Bei den aktiven Männern ist nur noch WB Würzburg in der Landesliga höherklassig vertreten. Alle anderen Teams schlagen in den verschiedenen Altersklassen auf.