Handball
Bayernliga Frauen
HSV Bergtheim – Kissinger SC
(Samstag, 18 Uhr, Willi-Sauer-Halle)
Für einen Augenblick waren die Zweifel da. Der Spaß aber hat alle Gedanken ans Aufhören ebenso fix wieder vertrieben. „Dafür passt es einfach zu gut“, sagt Annina Tucher, die dem HSV Bergtheim nochmals ihr Ja-Wort gegeben hat, also auch in der neuen Saison wieder zwischen den Pfosten stehen wird. „Das Team passt einfach“, sagt die Torfrau, die am Montag ihren 37. Geburtstag feiert: „Auch der Weg, vermehrt auf den Nachwuchs zu setzen, ihn gezielt zu fördern, ist der absolut richtige“, sagt die Handballerin aus Bad Brückenau, die seit fünf Jahren den HSV-Sweater trägt, und ihren Beitrag leisten will: „Es ist gerade für die jungen Torhüterinnen gar nicht so schlecht, eine ältere Dame wie mich vor sich zu haben.“ Bei Tucher war das auch zu Regionalliga-Zeiten bei der DJK Würzburg so. „Da hatte ich auch Bundesliga-erfahrene Torfrauen vor mir. Diese Routine lernst du nirgends besser als bei älteren Spielerinnen.“
Der Lernprozess, das spürt Tucher, ist ohnehin fortgeschritten beim Team von Coach Stephan Dinkel, das an diesem Samstag zum letzten Heimspiel der Saison gegen Schlusslicht Kissinger SC antritt: „Wir sind allmählich gut eingespielt, es wird von Tag zu Tag besser. Auch das war für mich ein Grund, in der neuen Saison dabei sein zu wollen.“ Tucher hat viel gesehen in ihrer Handball-Karriere und weiß Dinge gut einzuordnen. Den HSV, mit dem sie einst in die Dritte Liga emporgestiegen war, sieht sie auf dem „Weg nach ganz oben in der Bayernliga“. Dass es zum dauerhaften Verbleib in der Drittklassigkeit aber nie gereicht hat, weiß die 36-jährige Angestellte eines Solarpark-Bauunternehmens nur zu gut: „Aber genau das ist ja der Spagat: In der Dritten Liga müsste ein Verein wie Bergtheim Geld in die Hand nehmen. Für uns wäre eine Liga dazwischen wohl das Beste.“ Die freilich wird es nicht geben – und so setzt sich der Klub aus der Landkreisgemeinde andere Ziele: sportlich erfolgreich sein und dabei die eigenen Kräfte vorantreiben, so das Credo. Dass dies funktioniert, beweist die aktuelle Runde, in der sich Tucher und Co trotz zahlreicher personeller Probleme und dem Heranführen der Talente mittlerweile bis auf Rang sechs vorgearbeitet haben. Und da wäre ja noch ein Faktor, der Tucher überzeugt hat: „Wir alle haben ziemlich viel Spaß am Handball.“