Der TSV Lengfeld ist zurück in der Landesliga. Dabei wäre der Aufstiegstraum der Rot-Schwarzen am Ende beinahe noch wie eine Seifenblase geplatzt. Denn nach verspielter Meisterschaft stand die Elf von Michael Hochrein in der ersten Relegationsrunde gegen Viktoria Kahl kurz vor dem Aus, zog den Kopf aber doch noch aus der Schlinge und machte mit Bayern Kitzingen in der zweiten Runde dann kurzen Prozess. „Wir wollten unbedingt zurück in die Landesliga und haben es glücklicherweise trotz des Umwegs noch geschafft“, sagt Hochrein.
Allerdings haben die Lengfelder nun mit den Nachwirkungen der Saison-Nachspielzeit zu kämpfen. Denn nur zwei Wochen Pause hat ihnen der enge Zeitplan gegönnt. „Wir hatten einige angeschlagene Spieler und Urlauber, so dass wir viel Rücksicht nehmen mussten. Dementsprechend holprig verlief die Vorbereitung“, erklärt Hochrein, der nicht ganz glücklich ist mit der Vorbereitungsphase. Auch die Testspiele verliefen alles andere als positiv. Nur gegen Kreisklassist Bütthard reichte es zu einem Erfolg. Große Bedeutung misst der erfahrene Übungsleiter den Testkicks, in denen es nicht zuletzt gegen Relegationsgegner Kitzingen eine Niederlage setzte, allerdings nicht zu.
So erwartet der 53-Jährige seine Mannschaft wohl erst Ende August auf dem nötigen körperlichen Niveau. Bis dahin müssen seine Kicker von der Aufstiegseuphorie und dem „Gemeinschaftserlebnis Relegation“ zehren. Denn die ungewollte Zugabe habe die Mannschaft noch mehr zusammengeschweißt. „Zusammenhalt und Motivation werden uns die nächsten Wochen trotz der Defizite tragen“, hofft Hochrein.
Neben dem Teamgeist sollen vor allem die Neuzugänge für frischen Wind und letztlich auch für Punkte sorgen. Denn mit dem ehemaligen Kahler Alexander Grod hat der Aufsteiger einen Bayernliga-erfahrenen Akteur geholt. Konstantin Sokolowski schnupperte bei den Würzburger Kickers in jungen Jahren bereits Landesligaluft. Marvin Nicklaus, vergangene Saison einer der besten Kreisligakeeper, soll „über kurz oder lang Roman Kölbl im Lengfelder Tor ablösen“, so Hochrein. David Schneck und Lukas Kirchner gehören eher zu der Kategorie Perspektivspieler. „Wir müssen sicherlich Geduld haben. Aber wir sind mit unserem Kader, den wir beisammen haben, sehr zufrieden“, sagt Hochrein, der sich trotz der Widrigkeiten in der Vorbereitung auf die Saison freut.
TSV Lengfeld Zugänge: Marvin Nicklaus (TSV Rottenbauer), Alexander Grod (Viktoria Kahl), Alex Kagoda (TSV Grombühl), Lukas Kirchner (Würzburger FV), David Schneck (SSC Tübingen), Konstantin Sokolowski (TG Höchberg), Daniel Zuljevic (TSV Grombühl).
Abgänge: Konstantin Cramer, Matteo Gramlich (beide studienbedingt), Thomas Hebling (FSV Steinmark/Esselbach), Mehmet Özcan (SV Kürnach), Adrian Przybyla (berufsbedingt), Rene Rohowsky (SV Veitshöchheim), Johannes Weidl (berufsbedingt), Lars Weyer (pausiert). Spielerkader, Tor: Silas Dietrich, Falko Engert, Roman Kölbl, Marvin Nicklaus, Manuel Zehner. Abwehr: Johannes Dederich, JJ. Hammond, Andreas Jazev, Sebastian Markert, Wolfgang Nöller, Tim Pfaffendorf, Thomas Popp, Alexander Roth, Simon Roth, Gregor Zimmermann, Thomas Zimmermann, Jure Zuljevic.
Mittelfeld: Andreas Burbach, Andreas Grebe, Alexander Grod, Dominik Heckelmann, Jeremias Hofmann, Alex Kagoda, Sebastian Keller, Nico Kerl, Frederic-Nicolas Lotz, Kevin Markert, Erik Martjanow, David Schneck, Lars Schramm, Oliver Stoy, Dominik Szabo, Moritz Vollmer, Daniel Zuljevic.
Angriff: Yusuf Dahiru, Thomas Döllinger, Felix Farschon, Tim Hänling, Philipp Haug, Lukas Kirchner, Maximilian Kutscher, Artem Magel, Igo Mikic, Niko Pfaffendorf, Daniel Plagens, Tim Schedel, Konstantin Sokolowski, Tim Stoy, Nikolas Touras. Trainer: Michael Hochrein (seit 2013). Saisonziel: Klassenerhalt. Meistertipp: TSV Abtswind.