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Fußball: Dritte Liga: Die Kickers hinterlassen Eindruck

Fußball: Dritte Liga

Die Kickers hinterlassen Eindruck

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    Kaum ein Durchkommen für die Gelb-Schwarzen: Auch bei dieser Freistoßchance finden die Dresdner (von links) Marvin Stefaniak, Fabian Müller, Michael Hefele und Aias Aosman keine Lücke in der roten Kickers-Abwehrmauer mit (von links) Dominik Nothnagel, Lukas Billick, Dennis Russ, Dominique-Royal Fennell, Daniel Nagy, Joannis Karsanidis und Torhüter Dominik Brunnhübner.
    Kaum ein Durchkommen für die Gelb-Schwarzen: Auch bei dieser Freistoßchance finden die Dresdner (von links) Marvin Stefaniak, Fabian Müller, Michael Hefele und Aias Aosman keine Lücke in der roten Kickers-Abwehrmauer mit (von links) Dominik Nothnagel, Lukas Billick, Dennis Russ, Dominique-Royal Fennell, Daniel Nagy, Joannis Karsanidis und Torhüter Dominik Brunnhübner. Foto: Foto: foto2press, Frank Scheuring

    Es war kein großes Fußballspiel, dieses 1:1 (0:0) von Drittliga-Aufsteiger FC Würzburger Kickers gegen Dynamo Dresden. Dazu waren die Umstände nach der frühen Roten Karte gegen Würzburgs Abwehrmann Clemens Schoppenhauer (14.) nicht mehr die richtigen. Und doch flirrte am Samstagnachmittag am Dallenberg die Luft. Die Atmosphäre in der altgedienten, für die Dritte Liga enorm aufgehübschten und mit 9011 Zuschauern gefüllten Arena war durchaus beeindruckend. Und auch die Kickers-Mannschaft hat Eindruck hinterlassen – auf jeden Fall beim Titelaspiranten aus Sachsen. Für das Dresdner Selbstverständnis war ein Remis nach über 75 Minuten Überzahl bei einem Aufsteiger herzlich wenig. Die Fragen der mitgereisten Journalisten waren kritisch, die Dresdner Spieler gaben sich selbstkritisch. Nein, man habe vieles nicht gut gemacht, befanden sie allesamt. „In Würzburg ist es aber auch schwierig zu spielen“, sagte Dynamo-Torschütze Michael Hefele. Würzburg ist zurück auf der nationalen Fußballlandkarte.

    Und Amir Shapourzadeh ist der erste Kickers-Spieler, der sich in die Liste der Drittliga-Torschützen eingetragen hat. Es war die 78. Minute, als es so aussah, dass den Kickers in ihrem ersten Heimspiel der ganz große Coup gelingen könnte. Der eingewechselte Dennis Russ hatte mit einem langen Sprint ein Loch in Dresdens Abwehr gerissen, den Schuss des vom SC Freiburg II gekommenen Neuzugangs konnte Dynamo-Torhüter Janis Blaswich nur nach vorne abprallen lassen, Shapourzadeh reagierte gedankenschnell und vollendete zum 1:0 – der Dallenberg bebte. Würzburgs Kapitän geriet später ins Schwärmen, wenn er über die Kulisse sprach: „Unsere Fans haben uns 90 Minuten nach vorne gepeitscht und unterstützt. Das war ein super Gefühl. Das hat heute riesig Spaß gemacht“, sagte er.

    Und doch blieb am Ende dieses Samstagnachmittags das unbehagliche Gefühl, dass die Würzburger nach zwei Remis an den ersten beiden Spieltagen irgendetwas liegen gelassen haben, was sie später noch bereuen könnten. Schon beim Auftakt-0:0 beim SV Wehen-Wiesbaden waren die Würzburger einem Sieg deutlich näher als der Gegner. Und Dresden brauchte am Ende einen fragwürdigen Elfmeter, um sich einen Zähler zu retten.

    „Eher außerhalb des Strafraums“ verortete Kickers-Akteur Lukas Billick jenen Platz, an dem ihm Dresdens Aias Aosman über die Klinge sprang. Hefele verwandelte den folgenden Strafstoß zum 1:1 (84.) und ließ die Kickers grübeln, ob sie sich nun über ihren couragierten Auftritt freuen könnten oder nicht. Wer sich über den Elfmeterpfiff ärgert, sollte freilich auch nicht vergessen, dass die Kickers bereits nach acht Minuten Glück hatten, als Schiedsrichter Arne Aarnink einem Dresdner Treffer nach einer unübersichtlichen Situation im Strafraum die Anerkennung verweigerte. Ob zu Recht oder nicht, das konnten noch nicht einmal die Fernsehbilder endgültig klären.

    „Meine Mannschaft hat hier in Unterzahl gegen einen tollen Gegner kaum etwas zugelassen. Das Laufpensum meines Teams war einfach klasse“, meinte Kickers-Trainer Bernd Hollerbach. Tatsächlich hatten die Kickers nach der frühen – freilich auch berechtigten – Roten Karte gegen Clemens Schoppenhauer eine taktische Meisterleistung vollbracht. Hollerbach hatte sein Team fortan einzig und alleine aufs Verteidigen getrimmt. Und die Dresdener fanden tatsächlich kaum eine Lücke im vielbeinigen Abwehrnetz, das die Roten um ihren Strafraum gesponnen hatten.

    Wenn dann doch einmal ein Schuss durchkam, erwies sich Kickers-Keeper Dominik Brunnhübner bei seinem ersten Drittliga-Starteinsatz als sicherer Rückhalt. Die Kickers waren für die technisch beschlagenen Sachsen ein höchst unangenehmer Gegner. Die Defensivarbeit scheint auch in dieser Saison wieder das Trumpfstück des Hollerbach-Teams zu sein. Trotzdem ist die Laune bei den Kickers nach zwei Remis zum Drittliga-Auftakt noch unentschieden.

    Die Statistik des Spiels

    FC Würzburger Kickers – SG Dynamo Dresden 1:1 (0:0)

    Würzburg: Brunnhübner – Demirtas, Weil, Schoppenhauer, Nothnagel – Fennell – Karsanidis, Nagy (85. Thomik), Benatelli (62. Russ) – Shapourzadeh, Bieber (16. Billick).
    Dresden: Blaswich – Teixeira, Modica, Hefele, Müller – Hartmann (46. Andrich) – Eilers (72. Tekerci), Aosman, Lambertz (79. Testroet), Stefaniak – Väyrynen. Tore: 1:0 Shapourzadeh (78.), 1:1 Hefele (84., Foulefmeter).
    Rot: Schoppenhauer (14., Notbremse).
    Gelb: Nagy, Nothnagel, Karsanidis – Hartmann, Aosma, Andrich.

    Schiedsrichter: Aarnik (Nordhorn).
    Zuschauer: 9011 (ausverkauft).

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