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FUßBALL: ZWEITE BUNDESLIGA: Die warmen Beine des Claus Reitmaier

FUßBALL: ZWEITE BUNDESLIGA

Die warmen Beine des Claus Reitmaier

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    Claus Reitmaier: „Ich habe warme Beine.“
    Claus Reitmaier: „Ich habe warme Beine.“ Foto: Foto: Frank Scheuring

    Vor der Partie stiefelte Claus Reitmaier noch wort- und grußlos an seinem alten Fußball-Kumpel vorbei, der sich in diesem Moment, in dem der Torwarttrainer von Fortuna Düsseldorf in Spucknähe war, gerade zu seiner Bank umgedreht hatte. Nach dem Schlusspfiff herzte Bernd Hollerbach seinen Spezi dann innig. Zwar hat der Trainer des FC Würzburger Kickers in seiner Profilaufbahn nie gemeinsam mit Reitmaier gekickt, und auch als Trainer hatten die beiden nie denselben Arbeitgeber – aber natürlich kennt man sich, wenn man aus derselben Stadt stammt und ausgezogen ist aus der fußballerischen Provinz in die große weite Welt der Bundesliga und internationaler Wettbewerbe.

    Nun also kehrte der 52-jährige Reitmaier mit den Rheinländern zurück an den Dallenberg in seiner Geburtsstadt, wo er Anfang der Siebziger das Kicken gelernt hatte. Und auch falls tatsächlich am Sonntagnachmittag zwei Herzen in seiner Brust geschlagen haben sollten und er im Vorfeld gemeint hatte, „wenn's am Ende ein Punkt werden sollte, wäre ich nicht unzufrieden“, so war seine Erleichterung nach dem torlosen Remis spürbar. Da stand er in Fußballschuhen und in kurzer Hose in dem Raum vor den Kabinen und sagte: „Wir haben in der zweiten Halbzeit einfach auch ein Riesenglück gehabt.“

    Man darf nicht sonderlich verfroren sein, wenn man sich bei Minusgraden mit kurzer Sporthose auf die Auswechselbank setzt. Noch dazu im Schatten vor der Haupttribüne, wo nicht einmal die angeworfene Rasenheizung die angefrorene Reifkruste verflüssigen konnte: „Ich mach' mich ja mit den Torleuten warm, also bin ich dann auch warm“, meinte Reitmaier. „In der ersten Halbzeit friere ich eigentlich nie. Ich habe warme Beine.“ Seine Nummer eins hatte der Torwarttrainer richtig auf Betriebstemperatur gebracht. Michael Rensing, einst sieben Jahre lang beim FC Bayern München unter Vertrag, wo er als Kahn-Nachfolger gescheitert war, hielt den Düsseldorfern den glücklichen Punkt fest. Zur umstrittensten Szene des Spiels, als Tobias Schröck im Abseits gestanden und Rensing die Kugel erst hinter der Linie herausgefischt haben könnte, meinte der 32-Jährige: „Ich versuche immer ehrlich zu sein, und wenn der drin gewesen wäre, würde ich es auch sagen. Aber ich weiß nicht, ob er drin war.“

    Das Tohuwabohu war ja tatsächlich sehr unübersichtlich, und letztlich gestand auch jeder Düsseldorfer, auch Trainer Friedhelm Funkel, dass ihre Namenspatronin, die Glücks- und Schicksalsgöttin, der Fortuna sehr hold war. Mehr als der eine Punkt „war heute nicht machbar“, meinte Funkel, dessen Mannschaft nun auch im fünften Spiel in Folge ungeschlagen blieb.

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