(hst) Arabische Fußball-Teams auf dem gepflegten Rasen in Eibelstadt im Einsatz – das soll es dank der verkehrsgünstigen Lage der Gemeinde künftig öfter geben. Am vergangenen Sonntag machten Al Ahli Dschidda (Saudi-Arabien), das aus dem Trainingslager in Bad Nauheim kam, und Al Wasl Dubai, derzeit in Nürnberg in der Saisonvorbereitung, den Anfang. Dschiddas 2:1-Sieg verfolgte kein geringerer als der saudi-arabische Kronprinz.
Sie kamen in einer Stretchlimousine mit österreichischem Kennzeichen, direkt vom Frankfurter Flughafen. Challed Bin Abdullah Al Saud, der Kronprinz Saudi-Arabiens, und sein Sohn Saud waren mal eben nach Deutschland gejettet, um sich ein Testspiel ihres Klubs Al Ahli Dschidda anzusehen. Solch hohen Besuch hat man nicht jeden Tag beim FC Eibelstadt. Ganz schön aufregend. „Wir haben erst am Abend vorher erfahren, wer da zusehen will“, sagt Rainer Dörr, der zweite Vorsitzende.
Die Eibelstadter reagierten schnell. Für den Prinzen und seinen Sohn standen auf der Stehtribüne pünktlich zwei Sessel und ein Tisch mit Getränken parat, stilecht auf einem Teppich platziert. Ringsherum auf Stühlen saß die Entourage. „Die beiden waren unheimlich locker. Man hatte jederzeit Zugang zum Prinzen. Autogramme für die Kinder hat er auch geschrieben“, erzählt Dürr. Deutsche Polizei wurde nicht angefordert, den westlich leger gekleideten Saudis reichten die eigenen Bodyguards. Bevor sie wieder fuhren, ließen sie eine Erinnerungstafel da, die jetzt an eine Wand im Vereinsheim kommt.
Prinz Challed ist der Ehrenpräsident von Al Ahli, der nicht zu verwechseln ist mit dem fast namensgleichen Klub Al Ahly Kairo. Sein Sohn Saud fungiert, so Dürr, als Manager des Vereins, der vergangene Saison nur Dritter in der nationalen Liga geworden war, sich aber für die asiatische Champions League qualifiziert hat. Nach einem Trainer-Wechsel und Veränderungen im Kader wollte der bisher im deutschen Trainingslager nie gesichtete Kronprinz wohl mal nach dem Rechten sehen.
Nächster Besuch am Samstag
Am Samstag (17 Uhr) geht es schon weiter mit arabischem Fußball in Eibelstadt. Al Wasl Dubai kommt wieder und trifft dann auf Al Wakrah aus Katar. Beim FCE hofft man auf ein paar Besucher mehr als letzten Sonntag. „Das Niveau ist bestimmt zweite, dritte Bundesliga“, meint Dürr. Und nachdem sie keine Platzmiete verlangen, wollen die Eibelstadter wenigstens ein paar Steaks und Bratwürste an Zuschauer verkaufen.