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Torball: Ein Weltmeister erklärt seinen Sport

Torball

Ein Weltmeister erklärt seinen Sport

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    Weltmeister im Torball: Thomas Horn.
    Weltmeister im Torball: Thomas Horn. Foto: FOTO Marcus Meier

    Die deutsche Torball-Nationalmannschaft holte bei den Weltmeisterschaften in Innsbruck den Weltmeister-Titel. Mit dabei war der 28-jährige Thomas Horn. Der angehende Fachinformatiker, der seit seiner Geburt blind ist, absolviert seine Ausbildung am Berufsförderungswerk (BFW) Würzburg, eine Spezialeinrichtung für die berufliche Wiedereingliederung sehbehinderter und blinder Erwachsener.

    Frage: Wie fühlt man sich als einer der weltbesten Torballer?

    Thomas Horn: Es ist ein wunderschönes Gefühl. Für mich kam das Ganze sehr überraschend, da ich erst im April zur Nationalmannschaft hinzugestoßen bin.

    Torball kennt nicht jeder. Wie läuft die Sportart denn ab?

    Horn: Beim Torball stehen beziehungsweise knien sich jeweils drei Spieler pro Team auf einem Spielfeld in der Größe eines Volleyballfeldes gegenüber. Zwischen den beiden Spielhälften sind drei Leinen gespannt. Unter diesen Leinen muss der Ball hindurch geworfen werden. Die drei Spieler, die den Ball erwarten, müssen sich zum Abwehren des Balles auf die Seite werfen, um das sieben Meter breite Tor abzudecken. Weil man sich aber nicht hinlegen darf, bevor der Gegner geworfen hat, erfordert das Spiel eine gute Reaktion. Beim paraolympischen Goalball ist das Spielfeld größer als beim Torball. Der Ball ist schwerer und es gibt keine Leinen, dafür muss der Ball mindestens zweimal vor bestimmten Linien den Boden berühren. In beiden Fällen befindet sich eine Glocke im Ball, damit man den Ball hören kann. Außerdem haben alle Spieler Dunkelbrillen auf, damit Sehende keinen Vorteil haben.

    Wie oft trainieren Sie?

    Horn: Ich trainiere einmal die Woche. Üblich ist auch bei meinen Mannschaftskameraden der Nationalmannschaft, dass sie für die Fitness noch viel nebenbei trainieren. Die meiste Qualität gewinnt man ab einem bestimmten Level allerdings dadurch, dass man Turniere spielt.

    Worauf führen Sie den Erfolg des deutschen Teams zurück?

    Horn: Die Stärke der Mannschaft ist, dass sie keine große Schwächen besitzt. Es gab bei der WM Mannschaften, die zwar herausragende Akteure hatten, aber eben nicht die Konstanz wie wir.

    Was machen Sie, wenn Sie nicht gerade Torball-Weltmeister werden?

    Horn: Beruflich mache ich am BFW Würzburg gerade die Ausbildung zum Fachinformatiker Fachrichtung Anwendungsentwicklung und hoffe, danach als Programmentwickler arbeiten zu können. In meiner Freizeit steht für mich Sport sehr im Mittelpunkt. Seit Neuestem spiele ich am BFW Würzburg Blindenfussball. Außerdem höre ich leidenschaftlich viele verschiedene Musik und habe ein Faible für Zahlen.

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