Ein Lächeln huschte über das Gesicht von Franziska Sziedat (Potsdam), nachdem sie den Matchball im Finale der 31. Offenen Damen-Tennismeisterschaften um den va-Q-tec QOOL Cup zum 7:5, 6:3 gegen Karla Bartel (Leverkusen) verwandelt hatte. Erschöpft, aber glücklich freute sie sich über den für sie positiven Ausgang des zweiten Kraftaktes an diesem Tag.
Und fast noch mehr darüber, ein mit 37 Spielerinnen aus der nationalen Spitze besetztes Turnier endlich wieder schmerzfrei zu Ende gespielt zu haben. Eine Handgelenksverletzung mit notwendiger Operation hatte sie seit September vergangenen Jahres eingeschränkt.
Schwierige Aufgabe im Finale nach einem Marathonmatch im Halbfinale
Nicht einfach war ihre Aufgabe gegen eine energiegeladene 15-Jährige, die im Nachwuchskader des Deutschen Tennis Bundes (DTB) steht und im Viertelfinale mal eben die an Nummer eins gesetzte Steffi Bachofer (Bernhausen) in drei Sätzen aus dem Turnier geworfen hatte. Aber im Finale lief es für Sziedat bis zum 5:4 und drei Matchbällen gut. Die vergab sie aber.
Nach ihrem zweieinhalbstündigen Marathonmatch im Halbfinale gegen die an Nummer sieben gesetzte Sabrina Rittberger (München) musste Sziedat erst wieder in Gang kommen, hatte aber einen Plan parat. Der hieß: "Irgendwie durchhalten und mit variablem Spiel mit vielen Tempowechseln die Gegnerin aus dem Konzept bringen."
Bartel hatte es nach der Vorschlussrunde leichter, denn ihre Gegnerin Marie Charlotte Vogt (Bernhausen) gab nach im Tiebreak verlorenem ersten Satz in Durchgang zwei beim Stand von 1:4 ohne ersichtlichen Grund auf. Später sickerte durch, dass wohl die tags darauf bevorstehende Abiturprüfung die Konzentration auf das Match gestört hätte.
Eigentlich war der Sieg für Sziedat vorherbestimmt. "Wenn mein Traumduo dabei ist, gewinne ich eigentlich immer", erklärte die Siegerin. Sie meinte Jan Behrendt, Freund und gleichzeitig Fitnesstrainer, und Hund Sammy. Von den 1000 Euro Preisgeld für die Siegerin könnte glatt ein nettes Essen für zwei herausspringen – Hundeleckerli inklusive.
Lokale Teilnehmerinnen überstehen die erste Runde des Turniers nicht
Als nächstes stehen für beide Finalistinnen weitere Turniere auf dem Programm, bevor beide jeweils in der Regionalliga für ihren Verein antreten. In dieser Spielklasse startet auch die Frauen-Mannschaft des TC Weiß-Blau Würzburg. Aus den Reihen des Ausrichters waren diesmal nur Anne Knüttel und Laura Popov am Start.
Knüttel verlor in der ersten Runde gegen die spätere Siegerin, die verriet, dass Partien gegen Knüttel schon in der Jugend ebenso lange gedauert und meist mit dem Drei-Satz-Sieg für sie geendet hätten. So auch diesmal. Auch Popov sah ihren Auftritt gegen die an drei gesetzte Sonja Zhehnikova (Steglitz) als gute Trainingseinheit und frohlockte über manch hart geschlagenen "Winner". Auch Lea Yaman (Versbach) startete, verlor aber ebenfalls in Runde eins.
Ergebnisse, Viertelfinale: Bartel (Leverkusen) – Bachofer (Bernhausen) 4:6, 6:1, 6:4; Vogt (Bernhausen) – Schnack (Taufkirchen) 3:6, 6:1, 6:1; Rittberger (München) – Praefke (Sindlingen) 6:4, 6:1; Sziedat (Potsdam) – Bögner (Hamburg) 6:3, 6:1. Halbfinale: Bartel – Vogt 7:6, 4:1 Aufg.; Sziedat – Rittberger 2:6, 6:2, 6:2. Finale: Sziedat – Bartel 7:5, 6:3.