Tennis
Regionalliga Frauen (002)
TC Großhesselohe – TC Augsburg Siebentisch | 4:5 | |
Schwaben Augsburg – WB Würzburg | 4:5 | |
TB Erlangen – Schießgraben Augsburg | 3:6 | |
CaM Nürnberg – TC Ismaning | 5:4 |
1. | (1.) | WB Würzburg | 7 | 6 | 0 | 1 | 42 | : | 21 | 12 | : | 2 | |
2. | (2.) | Schwaben Augsburg | 7 | 5 | 0 | 2 | 38 | : | 25 | 10 | : | 4 | |
3. | (3.) | TC Großhesselohe | 7 | 4 | 0 | 3 | 38 | : | 22 | 8 | : | 6 | |
4. | (4.) | Schießgraben Augsburg | 7 | 4 | 0 | 3 | 36 | : | 27 | 8 | : | 6 | |
5. | (5.) | TC Augsburg Siebentisch | 7 | 4 | 0 | 3 | 30 | : | 33 | 8 | : | 6 | |
6. | (7.) | CaM Nürnberg | 7 | 2 | 0 | 5 | 26 | : | 37 | 4 | : | 10 | |
7. | (6.) | TC Ismaning | 7 | 2 | 0 | 5 | 24 | : | 36 | 4 | : | 10 | |
8. | (8.) | TB Erlangen | 7 | 1 | 0 | 6 | 15 | : | 48 | 2 | : | 12 |
Schwaben Augsburg – WB Würzburg 4:5
„Das ist genial“, freute sich Sofia Raevskaia und strahlte wie das berühmte Honigkuchenpferd. Giulietta Boha hüpfte einem Flummi gleich gemeinsam mit ihrer Doppelpartnerin Raevskaia nach dem verwandelten Matchball zum 5:4 über den Platz – und beide begleiteten diesen Freudentanz mit einem gellenden Siegesschrei. Darin entlud sich die ganze Anspannung dieses Tenniskrimis um die Meisterschaft in der Regionalliga Südost gegen das vor dem letzten Spieltag punktgleiche Team des TC Schwaben Augsburg.
Es war geschafft, der Triumph für die Regionalliga-Frauen von Weiß-Blau Würzburg perfekt und damit auch der Aufstieg in die Zweite Bundesliga Süd. Den wird die Mannschaft auf jeden Fall wahrnehmen. Telefonkonferenzen quer durch die Republik bis nach Italien folgten, um diesen hart erkämpften Sieg den aus der Distanz mitfiebernden Verwandten und Freunden mitzuteilen. Evgeniya Pashkova packte ihr Glücksgefühl wie folgt in Worte: „I'm very, very happy!“
Die telefonische Übermittlung des größten Vereinserfolgs im Frauentennis an den gemeinsam mit Vereinspräsident Michael Reizel in Italien weilenden Weiß-Blau-Cheftrainer Goran Popov lautete kurz und knapp: „Lieber Goran, du musst im nächsten Jahr eine Zweite-Bundesliga-Mannschaft trainieren.“ Der entgegnete gekonnt: „Klar mache ich das, da müssen die Mädels bald ran, denn nach der Saison ist vor der Saison.“ Und wer den Trainer kennt, weiß, dass das Trainingskonzept bereits in der Schublade liegt.
Glückwünsche gab's natürlich auch vom Vereinspräsidenten: „Ein toller Erfolg, der zeigt, dass sich die harte Arbeit im Winter ausgezahlt hat. Weiter so.“ Das Spiel des Tabellenersten Würzburg gegen den Zweiten Augsburg bot alles, was ein echtes Finale bieten muss: Spannung pur, denn wer gewinnt, ist Meister. Nervenaufreibend war kein Ausdruck für das Wechselbad der Gefühle, das Spielerinnen und Fans durchlebten.
Wollte Aline Staudt nach ihrem verlorenen Einzel ihren Schläger am liebsten in die Ecke pfeffern, weil sie unter ihren spielerischen Möglichkeiten geblieben war, spielte sie im Doppel an der Seite von Pashkova traumhaft sicher. Sie hatte ihre innere Balance wiedergefunden, angestachelt durch das grandiose Netzspiel der Würzburger Nummer eins. So ging ihr lange gehegter und vor wenigen Wochen vorsichtig ausgesprochener Traum „mal Zweite Bundesliga spielen zu wollen“ in Erfüllung.
Ein Schlüsselsieg, da hart umkämpft, war der Einzelerfolg von Giulietta Boha. Schiedsrichter-Fehlentscheidungen in dieser knapp drei Stunden dauernden Begegnung brachten Würzburgs Nummer vier kurzzeitig außer Fassung, aber ihr gelang es, die Wut in die richtigen Kanäle zu leiten und mit 7:5, 7:6 zu siegen. Parallel lieferte Raevskaia gewohnt sicher ab, bot für die stressgeplagten mitgereisten Würzburger Zuschauer ein Match zum Durchschnaufen und Beruhigen vor den alles entscheidenden Doppeln beim Stand von 3:3 nach den Einzeln.
„Würzburg hat alles richtig gemacht“, honorierte der Oberschiedsrichter noch während des Verlaufs dieser abschließenden Partien die gut gewählte Aufstellung. Die Würzburgerinnen ließen ihre beiden im Einzel unterlegenen Spielerinnen Dagmar Dudlakova und Zuzana Ledvinova im zweiten Doppel antreten und neutralisierten damit quasi die beiden starken Augsburger Tschechinnen Klara Koprivova und Tereza Krausova. Die Niederlage dieses Doppels war einkalkuliert. Doppel eins und drei hatten hingegen ruckzuck den ersten Satz mit 6:1 und 6:0 gewonnen. Beide Paarungen machten nicht den Eindruck, als wollten sie die Siegesstraße auf der Zielgeraden noch verlassen.
Lob gab es bei der Siegerehrung auch von Staffelleiter Hans Brenzing: „Wer vom ersten Tag an Tabellenführer ist und gleich mit einem 8:1-Sieg ein Ausrufezeichen setzt, hat es verdient.“ Zudem gibt es Neuerungen im Tennisverband, die dem Team zugute kommen. Zum einen wurden durch die geteilte Zweite Bundesliga in Nord und Süd die Ausscheidungsspiele abgeschafft und auch der Pokal wandert nicht mehr, sondern bleibt Eigentum der Meisterinnen. „Der kommt für alle sichtbar in die Vitrine“, beschlossen diese – und der berechtigte Stolz über das Erreichte war unüberhörbar.
Ergebnisse
Einzel: Jankovska – Pashkova 4:6, 3:6; Vrbenska – Dudlakova 6:1, 6:0; Koprivova – Staudt 6:3, 6:4; Schneider – Boha 5:7, 6:7; Lohscheidt – Raevskaia 3:6, 0:6; Herz – Ledvinova 6:2, 6:1. Doppel: Jankovska/Vrbenska – Pashkova/Staudt 1:6, 2:6; Koprivova/Krausova – Dudlakova/Ledvinova 6:0, 6:1; Schneider/Lohscheidt – Boha/Raevskaia 0:6, 3:6.