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Basketball: Gipfeltreffen in schwierigen Zeiten

Basketball

Gipfeltreffen in schwierigen Zeiten

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    Nur per Video-Chat zugeschaltet, weil er kürzlich positiv auf den Sars-CoV-2-Virus getestet worden war: Steffen Liebler, Chef von Basketball-Bundesligist s.Oliver Würzburg.
    Nur per Video-Chat zugeschaltet, weil er kürzlich positiv auf den Sars-CoV-2-Virus getestet worden war: Steffen Liebler, Chef von Basketball-Bundesligist s.Oliver Würzburg. Foto: Heiko Becker

    Es sind, das wurde am Donnerstagsabend beim „Gipfeltreffen“ der Zuschauer-trächtigsten Klubs der Region noch einmal deutlich, schwierige Zeiten, durch die Fußball-Drittligist Würzburger Kickers, Basketball-Bundesligist s.Oliver Würzburg und Handball-Zweitligist DJK Rimparer Wölfe angesichts der Corona-Pandemie derzeit gehen.

    Auf Einladung der Baskets äußerten sich Kickers-Boss Daniel Sauer, Wölfe-Geschäftsführer Roland Sauer und Baskets-Chef Steffen Liebler im Trainingszentrum der Korbjäger über den weiteren Saisonverlauf, die wirtschaftliche Folgen der Krise und gaben im YouTube-Stream einen Einblick in die Zukunftsplanungen der Klubs. Wobei der Hausherr nur per Video-Chat zugeschaltet war: Liebler wurde kürzlich positiv auf den Sars-CoV-2-Virus getestet. Zwar zeigte der 36-Jährige nach eigener Aussage nur leichte Symptome und ist mittlerweile wieder gesund, als Vorsichtsmaßnahme verzichtete er jedoch darauf, persönlich anwesend zu sein. Live vor Ort war hingegen Baskets-Cheftrainer Denis Wucherer.


    Zur Frage, ob die Basketball-Bundesliga-Saison abgebrochen werden oder mit Geisterspielen fortgesetzt werden soll:

    Auf circa 100 000 Euro Verlust beziffert Geschäftsführer Steffen Liebler den Schaden pro ausgefallenen Heimspiel durch fehlende Einnahmen aus dem Ticketing, Sponsoring und Catering. Macht bei noch fünf ausstehenden Heimspielen über den Daumen gepeilt rund eine halbe Millionen Euro, die den Baskets in der laufenden Saison in der Kasse fehlen. Bei Geisterspielen würden zwar einige Kosten wie zum Beispiel die VIP-Verköstigung wegfallen, betont Liebler, andere Kosten dagegen wie für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs oder für den Hallenauf- und abbau zusätzlich wieder anfallen. Unterm Strich dürfte dies die Baskets teurer kommen als ein Saisonabbruch.

    Zur Idee von Liga-Geschäftsführer Stefan Holz, die Saison gegebenenfalls an einigen wenigen Standorten zu Ende spielen:

    Die Option, sich alle Möglichkeiten offen zu halten, um die Saison zu Ende zu bringen, hält Liebler „nach wie vor für richtig, aber nicht für besonders realistisch.“ Tatsächlich ist kaum vorstellbar, dass die 17 Klubs – auf drei Spielstätten verteilt – gegeneinander antreten. Von der möglichen Wettbewerbsverzerrung und den permanent nötigen Corona-Tests ganz zu schweigen. „Wenn ich ehrlich bin, mache ich mir mehr Gedanken über die nächste Saison. Denn das wird die deutlich größere Herausforderung“, so Liebler.   Am 15. April war Stichtag für die Lizensierung.

    Für welche Ligen haben die Baskets eine Spielgenehmigung beantragt?

    Wie in den Vorjahren hat der Klub sowohl für die easycreditBBL als auch für das Farmteam in der drittklassigen ProB eine Lizenz beantragt. „Wir haben die nötigen Unterlagen fristgerecht eingereicht. Wobei es dieses Jahr mehr eine Absichtserklärung als eine detaillierte Planung ist. Es fehlen noch einige Unterlagen, zum Beispiel Sponsoren-Nachweise. Wann diese nachgereicht werden müssen, klären wir auf unserer nächsten gemeinsamen Video-Schalte am 27. April“, sagt Liebler. Inwieweit sich die Baskets künftig angesichts des zu erwartenden Etat-Rückgangs noch einen Kooperationspartner „leisten“ wollen und können, ist offen. Das vor allem als Nachwuchsschmiede dienende Team der TG s.Oliver Würzburg kostet pro Saison einen unteren, sechsstelligen Betrag.

    „Das waren keine angenehmen Gespräche, aber wir mussten da knallhart durchgreifen, weil wir uns diese Verträge nächste Saison vermutlich nicht werden leisten können.“

    Steffen Liebler zur Vertragsauflösung des US-Quartetts Hulls, Bowlin, Fischer und Chapman

    Sieben Spieler hätten für die Saison 2020/21 einen gültigen Vertrag besessen oder eine Option gehabt. Wer wird davon nach Würzburg zurückkehren?

    „Der Schwung ist plötzlich ein bisschen raus“, gesteht Cheftrainer Denis Wucherer, und ergänzt. „Auf einmal riecht es nach Überleben, nach Neuaufbau, und schauen, was in den nächsten Saisons möglich ist mit deutlich abgespeckten Budget, um irgendwie in der Liga bleiben. Da hatten wir vor ein paar Wochen und Monaten noch andere Ideen.“ Unter Vertrag stehen neben den beiden Youngstars Nils Haßfurther (20) und Joshua Obiesie (19) aktuell nur noch Lokalmatador und Identifikationsfigur Felix Hoffmann. Die ursprünglich bis 2021 gültigen Verträge mit dem US-Quartett Jordan Hulls, Skyler Bowlin, Luke Fischer und Brekkott Chapman wurden aufgelöst bzw. machte der Klub von einer Ausstiegsoption Gebrauch gemacht. „Das waren keine angenehmen Gespräche“, sagt Liebler, „aber wir mussten da knallhart durchgreifen, weil wir uns diese Verträge nächste Saison vermutlich nicht werden leisten können.“ Was nicht heißen soll, dass der ein oder andere Spieler – zu veränderten Konditionen – doch wieder zurückkehren könnte, betont Liebler: „Wir stehen mit den Jungs in Kontakt und haben natürlich Interesse, dass sie weiter für uns spielen. Aber wichtig war, dass Denis unter den geänderten Rahmenbedingungen freie Hand bei der Spielerauswahl bekommt.“

    Die ganze Sendung inklusive eines Video-Interviews mit Basketball-Experte und MagentaSport-Kommentator Michael „Mike“ Körner gibt es im Internet unter: https://www.youtube.com/watch?v=yMQ9fEiPHes&feature=youtu.be

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