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Große Namen braucht es nicht

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    Knapp vorbei: Stefan Kohler (rechts) vom FC Winterthur wurde zum besten Spieler des Hallenturniers in Bamberg
gewählt. Im Endspiel erzielte er beim 3:2-Sieg über Greuther Fürth (links Juri Judt) einen Treffer.
    Knapp vorbei: Stefan Kohler (rechts) vom FC Winterthur wurde zum besten Spieler des Hallenturniers in Bamberg gewählt. Im Endspiel erzielte er beim 3:2-Sieg über Greuther Fürth (links Juri Judt) einen Treffer. Foto: FOTO V. HENSEL

    Die ganz großen Namen wie Aachens Jan Schlaudraff oder Freiburgs Trainer Volker Finke blieben Oberfranken diesmal fern. "Das ist leider heute so, dass die Teams die Hallenturniere nutzen, um Spieler aus der zweiten Reihe zu testen", wusste Sportreporter Jörg Dahlmann, der das Turnier in der Jako-Arena gemeinsam mit Kollege Frank Buschmann live fürs DSF kommentierte.

    Das Fehlen der Stars tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch. "Es hat Spaß gemacht, das zu kommentieren", so Dahlmann. "Schade nur, dass das i-Tüpfelchen ausblieb - ein fränkisches Finale." Der FC Eintracht Bamberg besiegte sich auf dem Weg ins Endspiel im Halbfinale im Grunde selbst, als der Bayernliga-Dritte nach einer 2:1-Führung gleich mehrere gute Chancen ausließ und in den Schlussminuten gegen den Schweizer Zweitligisten FC Winterthur noch 2:3 unterlag. Am Ende gab es mit Rang drei noch ein Happy-End. Das Eintracht-Team von Trainer Christoph Starke hatte gegen den SC Freiburg ein 0:3 und ein 3:4 aufgeholt und im Neun-Meter-Schießen mit 7:6 gewonnen. Da tobte die Halle.

    Starke nicht überrascht

    "Für mich war das keine Überraschung", staunte Starke als Einziger nicht über den forschen Auftritt der Eintracht. "Wir haben eine gute Hallen-Mannschaft, und die Zuschauer haben uns mit ihrer Euphorie durchs Turnier getragen." Dabei lief es von Beginn an für die Bamberger. Im ersten Match fegten sie den fast ausschließlich mit namenlosen Kickern angetretenen Karlsruher SC mit 5:2 vom Feld. Alle fünf Treffer erzielte Torjäger Peter Heyer. Ein weiteres Tor beim 2:2 gegen Freiburg brachte ihm gar die Torjägerkrone ein. Fürths Coach Benno Möhlmann attestierte dem Führenden der Bayernliga-Torschützenliste "erstaunliche Abgezocktheit und Überblick vor dem Tor". Möhlmanns Kleeblätter hatten von allen Profi-Klubs das Turnier noch am ernstesten genommen und mehrere Akteure aus der Stammelf aufgeboten. Andre Mijatovic, Danny Fuchs oder Christian Timm zeigten durchaus einiges an Budenzauber. Am Ende war nur der Schweizer Vertreter FC Winterthur besser auf dem Kunstrasen. Und die 2:3-Finalniederlage hatten sich die Fürther nach einer 2:0-Führung durch Tore von Timm und Mustafa Kucukovic selbst zuzuschreiben. "Wir haben nur eine Halbzeit lang mutig agiert und dann zu leichtfertig gespielt", stellte Möhlmann fest.

    Schweizer mit viel Lust

    So wurden die Schweizer, die keiner auf der Rechnung hatte, Turniersieger. "Nur Winterthurs Übungsleiter Mathias Walther war nicht überrascht. "Wir sind gute Hallenfußballer und hatten auch Lust, hier anzutreten." So wurde mit Stefan Kohler auch ein Schweizer zum besten Spieler gekürt.

    Eine Enttäuschung war - neben dem sieglosen KSC - Bundesligist Alemannia Aachen. Trainer Michael Frontzeck hatte nach einem glücklichen 4:3-Auftakterfolg über Fürth nur noch wenig Freude, auch wenn er anschließend behauptete: "Die Enttäuschung über unser Ausscheiden hält sich in Grenzen." Frontzecks Miene beim peinlichen 2:5 gegen Winterthur zeugte aber nicht davon, dass er seinen Jungs nach dem Vorrunden-Aus Streicheleinheiten verordnen würde. Vielleicht hätte der Alemannen-Coach doch mehr Spieler als nur Cristian Fiel aus dem Kader, der den FC Bayern im Pokalspiel bezwungen hatte, nominieren sollen. Ein Jan Schlaudraff hätte sicherlich Kabinett-Stückchen zeigen können. Auf die Frage, wie es denn mit dem Jung-Nationalspieler weiter gehen würde, sagte Frontzeck: "Er geht zu einem großen Verein." Zwölf Stunden später wurde Schlaudraffs Wechsel zum FC Bayern München bekannt gegeben.

    Insgesamt sah Frontzeck gutes Niveau. "Es war positiv, dass die Hallenmasters-Serie abgeschafft und durch solche Turniere ersetzt wurde. Die Spiele sind fairer, es wird weniger auf Ergebnis gespielt, und es fallen mehr Tore." Damit hatte Frontzeck absolut Recht. Das Bamberger Turnier machte richtig Spaß, auch wenn die ganz großen Namen fehlten.

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