Handball
2. Bundesliga, Männer
ASV Hamm-Westfalen -
DJK Rimpar Wölfe
(Freitag, 19.15 Uhr, Westpress Arena)
Etwas dermaßen Kurioses, wie es dem Gegner der DJK Rimpar Wölfe (9./25:23) am vergangenen Spieltag passiert ist, scheint in der Handball-Geschichte einmalig zu sein. Es war der Abend des 1. März, in der Dresdener Ballsporthalle war gerade die 17. Minute zwischen dem HC Elbflorenz und dem ASV Hamm-Westfalen (7./29:17) angebrochen, als die erfahrenen Schiedsrichter Christian Moles und Lutz Pittner die Zweitligapartie beim Stand von 6:6 abbrachen. Warum? Wegen verflixter Bodendeckel!
Schmiermittel sorgt für Rutschgefahr
Nach und nach kam Folgendes raus: Durch Deckel im blauen Glasbodenboden, auf dem die weißen Spielfeldlinien spektakulär durch integrierte LEDs angezeigt werden, war Schmiermittel ausgetreten, wodurch der Boden an einigen Stellen extrem rutschig war. Die Hülsen waren für eine andere Sportart entnommen, eingefettet und wieder eingesetzt worden.
Es war nicht so, dass die Gäste die Rutschgefahr rund um die Deckel nicht schon beim Aufwärmen bemerkt und bemängelt hätten. Daraufhin hatten die Helfer in der Halle auch versucht, die Situation zu verbessern. Und so wurde das Match erst mal angepfiffen. Nachdem einige Spieler dann aber weiterhin ausrutschten, ordneten die Unparteiischen nach einer guten Viertelstunde noch mal eine 15-minütige Reinigungspause an. Mehrere Wischteams schwärmten mit Putzmitteln aus - vergebens. Das Zeug ließ sich nicht komplett entfernen.
Entscheidung am Grünen Tisch
Und so teilte Dresdens Manager Karsten Wöhler nach der Zustimmung der HCE-Profis den 1874 Zuschauern mit, dass sie wieder nach Hause gehen müssen. "Ich habe das auch noch nie erlebt", sagte Wöhler. Kreisläufer Norman Flödl meinte später gegenüber "Bild": "Wenn sich hier sonst drei Spieler einen Kreuzbandriss holen, geht das einfach nicht.“
Die Handball-Bundesliga hat nun am Mittwoch am Grünen Tisch über die Wertung der Begegnung entschieden - mit 2:0 Punkten und 0:0 Toren zugunsten des ASV Hamm-Westfalen. "Der Heimverein trägt die Verantwortung dafür, dass ein Hallenboden zur Verfügung steht, der die Gesundheit der Spieler nicht gefährdet", heißt es in der Begründung.
Schwierige Trainingswoche für Rimpar
Während die Hammer durch den "Ausrutscher" also eine unfreiwillige Wettbewerbspause hatten, legten die Rimparer bei ihrem 27:16-Heimsieg über den VfL Eintracht Hagen einen Galauftritt aufs Parkett der s.Oliver Arena. Ihre Trainingswoche vor dem ersten von drei Duellen gegen Topteams im März allerdings verlief alles andere als glänzend. Mehrere Spieler waren angeschlagen und mussten ein paar Tage pausieren. Wer Coach Matthias Obinger in Westfalen letztlich zur Verfügung stehen wird, war am Donnerstag noch fraglich.
Zweit- gegen viertbeste Abwehr der Liga
Das Hinspiel in Würzburg hatte das Team von Trainer Kay Rothenpieler, das in der Westpress Arena in dieser Saison erst zwei Partien verloren hat und dort zuletzt den Tabellensechsten TuS Ferndorf mit 32:22 abfertigte, mit 28:24 gewonnen. Gefürchtet sind die Gegenstöße der Gastgeber - nicht umsonst sind die beiden Außen Lukas Blohme und Vyron Papadopoulos die erfolgreichsten Torschützen. Aber auch der Erstliga-erfahrene Rückraum mit Oliver Milde, Sören Südmeier, Stefan Lex und Co. ist gefährlich und spricht für die Ambitionen des ASV - der Klub strebt in die Beletage. In der Abwehr treffen die zweit- und viertbeste der Liga aufeinander.