Hockey, Zweite Bundesliga Süd Männer Halle
HTC Würzburg – Nürnberger HTC 3:4 (2:2)
Als die Hockey-Nation am Sonntagabend den Triumph der deutschen Männer-Nationalmannschaft feierte, die nach 17 Jahren im indischen Bhubaneswar wieder die Weltmeisterschaft im Feldhockey gewonnen hatte, war auch in Würzburg die Stimmung wieder aufgehellt. Zuvor hatte es allerdings lange Gesichter beim HTC Würzburg gegeben. Sowohl für die Männer als auch für die Frauen erfüllte sich der Wunsch nach einem sportlich erfolgreichen Wochenende nicht.
Ein paar Stunden vor dem WM-Sieg der deutschen Hockey-Männer standen sich in der TV-Sporthalle in Unterdürrbach die in der Halle ranghöchsten fränkischen Männer-Teams gegenüber: Mehr als 100 Zuschauende feuerten den gastgebenden HTC Würzburg in der Zweiten Bundesliga Süd gegen den Nürnberger HTC an.
Mit einem Punktgewinn in ihrem letzten Heimspiel der Herbst- und Winterrunde wollten die Würzburger den letzten Platz verlassen und somit noch vor den letzten beiden Auswärtsspielen diese Bürde an ihren direkten Konkurrenten aus dem hessischen Rüsselsheim abgeben.
Würzburg geht in Führung und kommt mit dem Ausgleich zurück
Mit einem hohen läuferischen Einsatz erschwerten die Würzburger den Gästen um den Ex-Nationalspieler Christopher Wesley ein erfolgreiches Aufbauspiel. Nils Müller brachte den HTCW nach einem Konter sogar mit 1:0 in Führung (6.). Die Nürnberger drehten den Zwischenstand im zweiten Viertel zwar um, doch Felix Wilhelm glich in der letzten Minute vor der Halbzeit erneut zum 2:2 aus (30.).
Würzburgs Trainer Maciej Matuszynski musste im dritten Viertel zusehen, wie sich mehr und mehr Fehler ins Spiel seiner Mannschaft einschlichen. Der erneute Rückstand war die Folge (35.). Jedoch gelang Dominik Lehrieder mit der ersten Strafecke der Würzburger in dieser Partie wiederum der Ausgleich (43.).
Im Schlussviertel musste der HTCW erneut nachlaufen, nachdem Nürnbergs zweifacher Torschütze Constantin Wolff erneut getroffen hatte (52.). Nach einer nach der Meinung der einheimischen Zuschauerinnen und Zuschauer harten Fünf-Minuten-Strafe gegen Mijam Voigt, der zuvor selbst gefoult worden sein soll, blieben den Gastgebern nur noch drei Minuten, um das Unentschieden und so den gewünschten Punkt zu erreichen.
Direktes Abstiegsduell am nächsten Sonntag in Rüsselsheim
Die große Chance zum Ausgleich, Julian Bleibaums Strafecke in letzter Minute, zischte allerdings knapp am Tor vorbei. Obwohl die Würzburger nach Abpfiff mit leeren Händen dastanden, spendete das Publikum aufmunternden Applaus.
"Ein Punkt hätte unsere Chancen im Abstiegskampf deutlich verbessert", stellte Matuszynski fest. "Leider haben wir uns aber diesmal immer wieder Fehler geleistet." Würzburgs Co-Trainer Lukas Gövert stellte als Ursache Nervosität fest, denn der Abstiegskampf tritt am nächsten Wochenende mit den letzten Partien in die entscheidende Phase ein.
Der HTC gastiert dabei zunächst am Samstag, 11. Februar, beim Tabellenführer HC Ludwigsburg. Am Tag darauf kommt es beim punktgleichen Rüsselsheimer RK zum direkten Abstiegsduell. Das Hinspiel in heimischer Halle hatten die Würzburger im Dezember mit 2:3 verloren.
Egal, wie dieses Saisonfinale ausgeht, Matuszynski und Gövert werden auf jeden Fall stolz auf ihre Mannschaft sein, die als großer Außenseiter in die Saison gegangen war. In der Hinrunde hätten die Würzburger schon gute Partien gezeigt, allerdings nicht gepunktet. Erst im neuen Jahr in der Rückrunde meldeten sie sich mit einem Sieg beim HTC Stuttgarter Kickers (3:2) und einem Unentschieden gegen Obermenzing (4:4) zurück.
Frauen verspielen die Chance auf die Meisterschaft in Bayreuth
Trüb war die Stimmung auch bei den Würzburger Frauen, die als Tabellenerste bei der Bayreuther TS die Meisterschaft in der Ersten Verbandsliga Nordbayern dingfest machen wollten. Doch sie zeigten ausgerechnet in dieser Partie laut ihres Trainers Christian Hoffmann das wohl schwächste Saisonspiel und unterlagen in Oberfranken mit 5:9. Meister werden können die HTCW-Frauen nur noch, wenn die Bayreutherinnen in den letzten zwei Spielen unerwartet Punkte lassen.
Würzburg: Massoudy-Touiserkan – Bleibaum, Link, Lehrieder, Berneth, Voigt, Hermann, Hoffmann, Mackel, Halmanns, Müller, Wilhelm. Tore: 1:0 Nils Müller (6.), 1:1 Frederik Büttner (17.), 1:2 Constantin Wolff (30.), 2:2 Felix Wilhelm (30.), 2:3 Max Lassen (35.), 3:3 Dominik Lehrieder (43.), 3:4 Constantin Wolff (52.).